IM ERSTEN SPIEL NACH BEKANNTWERDEN DES KÜNFTIGEN ...
Im ersten Spiel nach Bekanntwerden des künftigen Bundesliga-Verzichts steht für die Moerser Volleyballer das West-Duell an. Es wäre den Spielern des Volleyball-Bundesligisten Moerser SC zumindest nicht zu verdenken, wenn sie sich nach der Hiobsbotschaft vom Ende der vergangenen Woche immer noch einer Art Schockstarre befänden und sich nicht so recht auf ihren Job konzentrieren könnten.
Doch offenbar hat die Ankündigung, dass der MSC wegen des Abschieds dreier Sponsoren und einer sich daraus ergebenden Etatlücke von 500 000 Euro für die nächste Spielzeit keine Bundesligalizenz mehr beantragen wird, eher eine Trotzreaktion ausgelöst. Vor dem Auswärtsspiel und West-Duell morgen bei Evivo Düren haben sich die meisten Spieler in die Rolle des Musterprofis geflüchtet.
So waren sie unter der Woche beim Training im Aktiv-Sportpark anzutreffen, als wäre nichts geschehen. Auch die Eindrücke von den Trainingseinheiten in der Halle lassen nicht befürchten, dass die Mannschaft gedenkt, sich hängenzulassen. Die Pressestelle des MSC vermeldet zumindest, dass Trainer Chang Cheng Liu und seine Schützlinge bei den Zielsetzungen für die restliche Saison inklusive der Play-offs auf einer Wellenlänge liegen. „Die Mannschaft hat gut trainiert und will gewinnen - das ist überhaupt keine Frage“, betont Chang Cheng Liu. Und der Gesamttenor lautet: „Wir spielen die Saison sauber zu Ende und wollen sportlich so gut wie möglich abschneiden - in der letzten Saison.“
Chang Cheng Liu und Team fahren gut vorbereitet nach Düren ...
Der Wille ist also da. Ob die aktuelle Verfassung allerdings reicht, um die Dürener in die Schranken zu weisen, steht auf einem anderen Blatt. Dass Evivo trotz der aktuell sechs Punkte mehr auf dem Konto für die Grafenstädter kein unlösbares Problem darstellt und das Etikett „Die besten im Westen“ durchaus erreichbar ist, haben sie zwar bereits im Hinspiel Anfang Januar bewiesen. Da schoss der MSC den Westrivalen mit 3:0 aus dem Enni-Sportpark und sorgte nach der durchwachsenen Hinrunde für eine regelrechte Euphorie. Mit den Zugängen Pedro Rangel und Itamar Stein gab es fünf Siege in Serie und zwischenzeitlich sogar noch die Hoffnung, den für die Play-offs günstigeren fünften Tabellenplatz nach der Normalrunde erreichen zu können. Doch mittlerweile ist der ganz große Schwung dahin, die Moerser Adler warten schon seit vier Spielen auf einen Sieg - besonders geschmerzt hat die völlig unerwartete 1:3-Heimniederlage gegen den Aufsteiger VSG Coburg/Grub.
Die Adler wollen keinen Ball aufgeben ...
Nach der Videoanalyse der jüngsten Dürener Spiele glaubt Trainer Chang Cheng Liu jedenfalls zu wissen, wie er dem morgigen Gegner beikommen kann: „Düren versucht, immer wieder schnell zu spielen. Das heißt für uns: Konzentration auf den Block und die Feldabwehr. Wir wollen natürlich versuchen, über den Aufschlag Druck zu machen - mal sehen, ob das auswärts gelingt.“ Seine Mannschaft kann sich jedenfalls besonderer Unterstützung gewiss sein. Einige MSC-Fans haben aus eigener Initiative einen Bus gechartert, um ihre Lieblinge morgen in der Arena Kreis Düren zu unterstützen.
Rheinische Post - Moers - David Beineke