IN MINDEN GAB ES NACH HARTEM KAMPF DREI (3!) SCHÖNE PUNKTE UND PLATZ 2
Ein hartes Stück Arbeit hatten die „Adler“ beim Tabellenführer in Minden in den ersten beiden Sätzen zu verrichten – dann schwanden die Kräfte bei den aufopferungsvoll kämpfenden Gastgebern und das Team von Trainer Chang Cheng Liu sicherte sich verdiente 3 Punkte und den 2. Platz in der Tabelle. Der große Glanz fehlte allerdings – die Spieler um Regisseur Niklas Kotte hatten zu viele „Gastgeschenke“ verteilt.
Trainer Liu vertraute einmal mehr der Startsechs (Niklas Kotte Z, Jonathan Tuttle D, Nick Niemiec/Marco Schwarzbach AA, Sebastian Blum/Marc Piskun MB, Philip Holstein L) die schon in den letzten Spielen begonnen hatte. Schnelle Führung bis 7-3, dann die Ernüchterung nach zwei Annahmefehlern und einem technischen Fehler: 7-7. In der Folge beide Teams auf Augenhöhe: Minden – körperlich nicht ganz so stark aber mit schnellem, risikoreichen Spiel, Moers im Angriff überlegen – aber mit vielen Eigenfehlern.
Enge Auseinandersetzung
Ganz enge Satzstände über 11-11, 14-14, 17-17, 20-20. Dann symptomatisch die Moerser Gastgeschenke am dramatische Satzende: Punkt 21 für Minden mit Moerser Netzfehler, Punkt 22 mit Mingers/Kotte Kollision, Punkt 23 mit Angriffsfehler Tuttle. Trainer Liu nimmt bei 23-23 eine Auszeit zur Beruhigung der Gemüter. Punkt 25 in den Mindener Block, Punkt 26 Mindener Konter nach harmlosem „Dankeball“ von Schwarzbach, Punkt 27 nach Moerser Blockfehler und Punkt 28 für Minden schließlich nach einem ängstlichen Moerser Angriff ... der postwendend hart zurückkommt.
Zu Beginn die Moerser Annahme/Abwehr unter Druck, hier: Philip Holstein ...
Ähnlich auch die Schlussphase im 2. Durchgang. Zunächst hatte sich Moers nach engen Satzständen mit 10-7 und 16-13 Führungen etwas befreien und hatte Minden sogar bei 23-19 Führung zu einer Auszeit zwingen können. Dann zwei direkte Moerser Angriffsfehler (Tuttle – der sonst eine gute Partie ablieferte), zwei übervorsichtige ängstliche Moerser Angriffe („Bloß keinen Fehler machen!“) ... und schließlich der schöne Vorsprung bei 24-24 „im Eimer“. Liu schickte „Dimi“ Nikolaidis (für Sebastian Blum) zum Aufschlag ... und der sorgte mit zwei hohen unangenehmen Floatern für Ärger in der Mindener Annahme. Die Folge: hohe harmlose Mindener Angriffe, Moerser Abwehr ok und zwei effektive Moerser Gegenangriffe. Efcharisto poly, Dimi!
„Adler“ reduzieren Fehler
Im 3. Satz – Liu ließ wie auch im 2. Satz die Startsechs (mit nur einigen taktischen Wechseln) weiterspielen – zunächst 5-8 und 7-10 Führung für Minden. Bei 13-13 dann aber Ausgleich – Minden reagiert mit Auszeit und anschließend doch mit mehr Fehlern als der MSC - die „Adler“ reduzierten ihre Fehler. Schöne Aufschlagserie „mit Schnitt“ Richtung Position 1 von Marc Piskun von 16-15 bis 20-15, Niklas Kotte legte mit schönen Sprungfloatern einen Aufschlag-Viererpack nach. Minden nun deutlich (Annahme) mit mehr Fehlern: das anfänglich schnelle und risikoreiche Spiel, gut und erfolgreich inszeniert vom glänzend aufgelegten Zuspieler Christian Siemens war etwas ins Stottern geraten.
Schöner “Einhandblock” von Sebastian Blum nach Mindener Schnellangriff ...
Im 4. Durchgang von Beginn an Moerser Führung – bei 5-2 schon Auszeit von Minden, dann effektvolle Aufschlagserie von Jonathan Tuttle zur 8-3 Führung. Bei 11-7 schraubt Marco Schwarzbach mit einem schönen Soloblock den Spielstand auf 12-7. Danach der MSC doch ruhiger und konzentrierter mit nur wenigen Fehlern. Bei 16-11 (mit Niemiec-Volltreffer auf den Mindener Zuspieler mit kurzer Spielunterbrechung) ist man dem positiven Ende relativ nahe – ein leicht trügerischer Eindruck, wie sich zeigte. Bei 16-14 noch einmal knapp, bei 19-17 ebenfalls – und auch bei 20-18 nach einem verzagten Angriff noch nicht durch. Dann aber Moers (auch mit Mindener Fehlern) zum 23-18 und die drei Punkte sind greifbar nahe ...
Fazit
Eine gute Leistung der „Adler“, die allerdings zu Beginn doch reichlich zerfahren mit zu vielen „unforced errors“ agierten. Allerdings konstanter Druck vom Mindener Team, welches nach dem Motto „Sekt oder Selters“ immer mit Härte (Aufschlag und Angriff) und nur selten mit Lobs agierte. Bei Moers immer wieder zwischendurch Timing-Probleme: bei geschätzten 30 Anläufen von Tuttle zum Angriff gefühlte 20 Annäherungen an der Ball mit Bremsmanövern, Richtungsänderungen, kleinen Tempokorrekturen, kurz: das Timing stimmte häufig (nicht nur bei Tuttle) nicht. Die Moerser Annahme zu oft wackelig – der „flow“ im Aufbau und Angriff nicht optimal.
Abteilung Attacke: Marc Piskun greift aus der Mitte an ...
Gut jedoch die kämpferische Einstellung, der große Einsatz. Schwarzbach mit schönen Hinterfeldangriffen, die „Moerser Mitte“ mit Blum und Piskun fleißig. Tuttle auf der Diagonalen mit schwachem Beginn, aber dann mit Steigerung und ganz wichtigen Punkten ... Bemerkenswert auch die positive Einstellung der Wechselspieler, die in dieser knappen Partie nur für kurze taktische Wechsel kamen – am Spielfeldrand aber bestens für Stimmung sorgten. Der MSC unermüdlich – vielleicht auch deshalb, weil Abteilungsleiter Hans-Peter Heisig dem Team in Minden ein „Athleten gerechtes Essen“ spendiert hatte.
Stimmen zum Spiel
Trainer Michael Hahler vom 1. VC Minden hernach: „In den ersten beiden Sätzen habe ich hohes Niveau gesehen, die Mannschaften haben sich wahrlich nichts geschenkt. Wir hatten uns vom Spiel doch mindestens ein Punkt erhofft – war aber zu schwer. Unsere Konzentration ließ dann nach, wenn du immer wieder 2 oder 3 Punkte hinten bist dann kostet das zusätzlich Nerven. Bei Mannschaften wie Moers muss man näher dran bleiben.“
Nick Niemiec sucht die Lücke ...
MSC Trainer Chang Cheng Liu: „Im ersten Satz eine Unzahl von Eigenfehlern, das hat gestört. Wir sind einfach noch nicht stabil. Aber es war insgesamt doch schon besser als in den letzten Spielen. Wir müssen noch mehr an unserem Block/Feldabwehr-Komplex arbeiten. Auch das Timing muss besser werden. Ich muss mich immer wieder zurücknehmen und daran denken, dass wir einige sehr junge Spieler im Team haben.“
Co-Trainer Klaus Schmidt-Kotte konstatierte knapp: „In den ersten beiden Sätzen zu viele Geschenke – sowas kann ins Auge gehen!“
Das MSC-Aufgebot in Minden: Niklas Kotte, Jonathan Tuttle, Nick Niemiec, Marco Schwarzbach, Sebastian Blum, Marc Piskun, Luca Wagner, Frederik Mingers, Andreas Tins, Dimitris „Dimi“ Nikolaidis, Christopher Schäperklaus, Philip Holstein, Sven Simon, Trainer: Chang Cheng Liu, Co-Trainer: Klaus Schmidt-Kotte
Das Ergebnis:
1. VC Minden vs Moerser SC 1:3, 28-26,25-27,18-19-25
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