DIE BUNDESLIGA-GESCHICHTE DER VOLLEYBALLER DES ...
Die Bundesliga-Geschichte der Volleyballer des Moerser SC geht ihrem Ende entgegen. Heute Abend um 19.30 Uhr muss das Team von Trainer Chang Cheng Liu im Play-Off-Viertelfinale bei Generali Haching antreten. Im Viertelfinale wird nach der Formel „best of three“ gespielt. Könnte also durchaus sein, dass am Sonntag im Enni-Sportzentrum (Spielbeginn 16 Uhr) die letzte Messe für die „Adler“ gelesen wird.
Es treffen dabei die beiden Teams aufeinander, die über Jahre zu den Top-Mannschaften in der Liga zählten und nun beide massiv vom Rückzug ihrer Sponsoren betroffen sind. Damit hören aber die „Gemeinsamkeiten“ auf: Haching ist in dieser Saison richtig gut aufgestellt und spielt noch um die deutsche Spitze mit. Beim MSC hat es einige Turbulenzen (Fehlverpflichtungen) gegeben, die das Team auf Platz sechs haben rutschen lassen.
Damit ist „auf dem Papier“ die Lage eigentlich klar: Haching ist - vor allem im Heimspiel heute - ganz klarer Favorit, hat die Adler im Saisonverlauf zweimal geschlagen. Die Hachinger haben in den letzten Jahren ihr ganz großes Ziel, die deutsche Meisterschaft, nicht erreicht. Der heimliche Traum besteht noch: über Moers und Friedrichshafen kann das Team noch einmal ins Finale vorstoßen und dort mit Berlin „abrechnen“. Immerhin hatte Haching den Meistertitel vor zwei Jahren schon einmal auf einem goldenen Teller, als das Team daheim in der Generali-Arena im Tiebreaker mit 13:11 führte und sich den Titel von Berlin noch nehmen ließ.
Der Block (hier mit Tim Broshog) muss “sitzen” ...
Die „Adler“ werden also in Haching auf einen gut sortierten und hoch motivierten Gegner treffen. Für die Mannschaft von Chang Cheng Liu wird damit die letzte Dienstreise zu einer fast unlösbaren Aufgabe. Allerdings: die „Adler“ können nun wirklich völlig befreit aufspielen - und Haching muss noch einmal alles bieten.
So formuliert Liu: „Wir haben nichts zu verlieren. Wir können nur gewinnen. Wenn mein Team am Limit spielt, dann könnte es sehr interessant werden. Das haben die beiden Spiele in der Saison gezeigt. Auch müssen wir abwarten, inwieweit Haching angesichts der Lage den Kopf wirklich frei hat für eine Top-Leistung. Denn die werden sie gegen uns brauchen.“
... und in der Abwehr muss man hinter jedem Ball hinterher.
Bis auf den dauerverletzten Tim Elsner sind beim MSC alle Spieler fit und motiviert. Das Team fährt heute um 7.30 Uhr aus Moers ab. und dann wird der langjährige Busfahrer Erwin die „Jungs pünktlich in Haching abliefern“. Erwin: „Tut schon ein bisschen weh, diese Fahrt, aber es soll ja in der kommenden Saison in der 2. Liga weitergehen. Da habe ich die Jungs ja vor Jahren auch schon mal gefahren.“ Und typisch Erwin: „Außerdem haben wir noch nicht verloren. Ich will erst mal sehen, in welcher Form beide Mannschaften sind und sich das Spiel entwickelt.“
Fest steht: am frühen Donnerstagmorgen wird das Team dann wieder in der Grafenstadt eintreffen, ausschlafen und dann am Freitag und Samstag in die letzten Vorbereitungen auf das Rückspiel am Sonntag um 16 Uhr im Enni-Sportpark treffen.
NRZ / WAZ - Moers