MOERSER SC GEGEN HACHING CHANCENLOS

DEM VOLLEYBALL-BUNDESLIGISTEN AUS DER GRAFENSTADT ...

Dem Volleyball-Bundesligisten aus der Grafenstadt droht das frühe Aus in den Play-offs. Gestern setzte es eine 0:3-Niederlage bei Generali. Vor knapp 950 Zuschauer gestern Abend in der Generali-Sportarena war am Ende der kurzen Partie klar, dass der Volleyball-Bundesligist Moerser SC auf einen Gegner getroffen war, der an seiner Favoritenstellung im ersten Play-off-Viertelfinalspiel keinen Zweifel gelassen hatte.

Generali Haching gewann mit 3:0 (25:15, 25:20, 25:20) und braucht im Rückspiel am Sonntag im Enni-Sportpark noch einen weiteren Erfolg, um ins Halbfinale um die Deutsche Meisterschaft einzuziehen. Beide Mannschaften stehen vor dem Rückzug aus der Bundesliga. Der MSC hat diesen Schritt bereits angekündigt, Haching hofft noch auf ein wirtschaftliches Wunder, um im Oberhaus auch nach dieser Saison verbleiben zu können. Zumindest sportlich haben die Gastgeber aus dem Südosten von München alles dafür getan.

Hier bekommen Tim Broshog und Nicolas Marks den Hachinger Marien Moreau unter Kontrolle ...

Ernüchternd dagegen der Auftritt der Moerser Spieler, die nach Einschätzung von Hachings Trainer Mihai Paduretu nur noch wenig Zeit hätten, um sich für andere Clubs zu empfehlen. Beispielsweise hat es Oskar Klingner in fast zwei Sätzen nicht geschafft, einen einzigen Punkt für sein Team zu holen. Die Moerser Mitte mit Klingner und Tim Broshog, später dann mit Noah Baxpöhler, “verhungerte” vor allem deshalb, weil Zuspieler Tobias Neumann nach vielen streuenden Annahmepässen gezwungen war, über die Außenpositionen angreifen zu lassen.

Das hatte der starke Hachinger Block naturgemäß problemlos vorausgeahnt und stand somit gut, um die Moerser Angriffe zu entschärfen. Allein elf Punkte gelangen den Gastgebern auf die Art und Weise. Die Annahme mit zunächst Moritz Müller und später Nicolas Marks neben Mark Plotyczer war die Achillesferse des Moerser Spiels. Selbst Libero Óscar Rodriguez blieb klar unter seinen Möglichkeiten. Die Durchsichtigkeit des Gäste-Spielaufbaus änderte sich nach starkem, aber auch abrupt beendetem Auftakt – die Adler führten mit 6:2, um dann mit 7:8 in die erste technische Auszeit zu gehen – in den weiteren Spielabschnitten nicht mehr. Auch die unterschiedlichen Wechsel sorgten für keine Wende mehr.

... während hier Tim Broshog und Itamar Stein einen “Blick zurück” werfen müssen.

MSC-Trainer Chang Cheng Liu war nach der Partie enttäuscht: “Wir wollten kämpfen, aber das ist uns nur teilweise gelungen. Große Probleme hatten wir in der Annahme mit den Aufschlägen der Hachinger. Im Rückspiel haben wir noch eine kleine Chance, die wir nutzen wollen.” Beste Akteure im Moerser Dress waren Mark Plotyczer, der von Paduretu zum wertvollsten Spieler gewählt wurde, und Kapitän Broshog. Herausragend bei den Gastgebern spielte der Franzose Marien Moreau, der von der Diagonalposition starke 18 Punkte erzielte.

Rheinische Post - Moers/Unterhaching - Nils Jansen