DIE TRÄNEN DES EMOTIONALEN ABSCHIEDS VON DER ...
Die Tränen des emotionalen Abschieds von der Volleyball-Bundesliga nach dem Play-off-Aus gegen Haching sind bei den Spielern des Moerser SC getrocknet. Jetzt wird im Verein auch wieder verstärkt an die Zukunft gedacht.
Es wir wohl kein Zufall gewesen sein, dass der WDR ausgerechnet zum Abschied des Moerser SC aus der Volleyball-Bundesliga ein Kamerateam in den Enni-Sportpark Rheinkamp entsandt hatte. Angesichts der Vorgeschichte waren unabhängig vom Ausgang des zweiten Play-off-Viertelfinalsspiels gegen Generali Haching emotionale Bilder für die Sendung „Sport im Westen“ am Sonntagabend garantiert. Und der MSC lieferte zuverlässig: Angefangen von den eigens für das Spiel gefertigten T-Shirts mit einer Liebesbekundung an den MSC als Aufdruck, die nach dem Einlauf-Ritual als Dank unters treue Fanvolk gebracht wurden. Bis hin zur liebevoll zelebrierten Verabschiedung der Spieler und des Trainerteams nach der 1:3-Niederlage durch die Fangruppierung „Adlerblock“.
Sympathiebekundung des Teams ...
Bilder, die offenbar auch Sport-im-Westen-Moderator Reinhold Beckmann nicht unberührt ließen und ihn zu einem Fehler verleiteten. Denn nach dem Beitrag über die Partie Moers gegen Haching hatte er noch eine schlechte Nachricht für die Volleyballfans parat. Er vermeldete, dass sich auch Evivo Düren aus der Bundesliga zurückziehen werde. Die Dürener reagierten prompt auf ihre Facebook-Seite im Internet und verwiesen die Nachricht dort in den Bereich des „Schwachsinns“. Gestern teilte Geschäftsstellenmitarbeiter Josef Kaulen dort mit, dass Düren vom WDR eine Richtigstellung verlangen werde. Evivo bleibt also Erstligist, ob der MSC jemals wieder in die Beletage des deutschen Volleyballsports zurückkehren wird, steht noch in den Sternen.
... und Sympathiebekundung von Chef-Fan Lukas Hollenberg.
Immerhin, am Tag nach dem Saisonfinale wollte Günter Krivec das nicht mehr ausschließen. „Jetzt haben wir erst einmal Zeit, ein Jahr Atem zu holen. Vielleicht wandelt sich ja unsere Situation. So etwas kann schnell gehen“, sagte der MSC-Vorsitzende, „ich hänge am Leistungssport. Am Ende hängt alles von der Perspektive ab.“ Im Übrigen war Krivec auch angetan von der emotionalen Atmosphäre im Enni-Sportpark beim Abschiedsspiel. „Es ist gut, dass Spieler so reagieren. Da zeigt die Verbundenheit mit dem Verein“, sagte Krivec mit Blick auf die Tränen vieler Protagonisten. Einer, der besonders nah am Wasser gebaut hatte, war Libero Oscar Rodriguez. Der Spanier hatte schon im Vorfeld zugesagt, auch in der 2. Bundesliga dem MSC die Treue zu halten. Daran konnte auch ein lukratives Angebot nichts ändern, dass ihm laut Krivec am Sonntag eine Delegation des belgischen Erstligisten Noliko Masseik unterbreitete.
Eine genauso treue Seele ist Adlerblock-Chef Lukas Hollenberg. Er schmiedet mit seinen Mitstreitern schon Pläne für die nächste Saison, um die Mannschaft zu optimal zu unterstützen. „Unsere Treue ist durch die Ereignisse der letzten Wochen noch größer geworden. Wir als Fans wollen dem Verein helfen, wieder hochzukommen“, betonte Hollenberg am Sonntag.
Rheinische Post - Moers - David Beineke