MOERSER SC GEHT ZURÜCK IN DIE VERBANDSLIGA

AUS UND VORBEI.

Aus und vorbei. Nachdem sich die Volleyballer des Moerser SC schon freiwillig aus der Bundesliga zurückgezogen haben, ist nun auch der Lizenzantrag für die 2. Bundesliga vom Tisch. Damit ist eine Bundesliga-Zugehörigkeit für die „Adler“ erst einmal Geschichte.

Wegen des Rückzugs einiger Sponsoren hatte sich MSC-Vorsitzender Günter Krivec mit seinem Vorstand entschlossen, kein Team mehr für die Saison 2014/15 zu melden. Um nicht durch den kompletten Rückzug in die unterste Spielklasse eingestuft zu werden, wurden bei den Moersern zunächst doch noch Überlegungen angestellt, einen Lizenzantrag für die 2.Bundesliga zu stellen (wir berichteten).

Diese Absicht ist nach reiflicher Überlegung und Zustimmung der Vereinsverantwortlichen aber mittlerweile verworfen worden und so wird der MSC auch nicht in der 2. Bundesliga starten. Damit werden die Moerser in der Spielzeit 2014/15 in der Verbandsliga des westdeutschen Volleyball-Verbandes antreten.

Vielzählige Gründe

Es sind vielzählige Gründe, die den Moerser SC zu dieser Entscheidung veranlasst haben. Mit den Bundesligaspielern Tom Weber, Oscar Rodriguez, Moritz Müller, dem zur Zeit verletzten Tim Elsner und dem mit einem Auslandsaufenthalt liebäugelnden Lukas Schattenberg sowie Jugendlichen aus der Nachwuchsabteilung kann derzeit sicher keine Mannschaft gebildet werden, die dem Anspruch der 2. Bundesliga entspricht.

Optimismus vorbei ...

Dazu kann der MSC, wie er mitteilt, die in den kommenden Jahren auf ihn zukommenden Auflagen durch den Masterplan der Deutschen-Volleyball-Liga (DVL) nicht erfüllen. Neben den schon in 2013 beschlossenen Auflagen zur Hauptamtlichkeit und Infrastruktur hat ein neuerlicher Entwurf zur Erweiterung des Masterplans mit dem Slogan „DVL-Masterplan – Wir punkten mit ...“ den MSC veranlasst, sich zurückzuziehen.

Denn demnach müssten die Grafenstädter folgendes leisten: ab der Saison 2016/17 dürfen sich bei allen Spielen keine Linien/Markierungen anderer Sportarten befinden. Und ab 2015/16 gilt dies schon für das Play-Off-Halbfinale und das Endspiel.

Zudem sind ab 2016/17 Rollbanden oder LED-Banden-Werbung, beginnend ab der Saison 2014/15 bis zur Saison 2016/2017 wird eine 1-Kamera-TVLive-Produktion verpflichtend sein.

Endgültiger Abschied ...

Dazu ist ab 2016/17 eine Zuschauerkapazität von 2500 Zuschauern erforderlich. Darüber hinaus wird eine „Spielhalle mit Arenen-Charakter“ erwartet, mit allseitigen Tribünen bis zum Spielfeldrand. Nicht unerwähnt gelassen bleiben soll das erhöhte Investitionsvolumen an das Management, welches die DVL in seinem Entwurf allein auf eine Größenordnung von 30.000 bis 60.000 Euro (1. Bundesliga) sowie 6500 bis 30.000 Euro (2. Bundesliga) pro Verein beziffert.

Auch ein Blick auf die deutsche Sportlandschaft zeigt deutlich, dass sich - mit wenigen Ausnahmen - keine Mannschaftssportart, sei es im Fußball, Handball, Basketball oder Eishockey allein durch Zuschauer- und/oder TV-Einnahmen finanzieren kann.

Keine Mehreinnahmen zu erzielen

„Welche Werbewirkung haben Volleyballspiele vor einigen hundert oder tausend immer gleichen Zuschauern? Dadurch werden in Berlin nicht mehr Mülleimer geleert, in Friedrichshafen nicht mehr Zahnräder zusammen geschraubt, in Haching nicht mehr Versicherungen und auch in Moers nicht mehr Arzneimittel verkauft“, teilte der Vorstand des MSC mit seinem Vorsitzenden Günter Krivec an der Spitze in einer Presseerklärung mit. „Der Volleyballsport ist in Deutschland kaum zu vermarkten. Auch der MSC muss dieses anerkennen und seine Hoffnungen - durch verbesserte sportliche Leistungen und der Teilnahme an nationalen und internationalen Wettbewerben Mehreinnahmen zu erzielen - begraben.

NRZ / WAZ - Moers