DM U20: JUNGADLER HART BEDRÄNGT, FAST MEISTER!

AUF DER U20M DM REICHT ES „NUR“ ZUR VIZEMEISTERSCHAFT.

Wie von Trainer Michael Kohne prognostiziert geriet die MSC-U20m auf dem Turnier um die Deutsche Meisterschaft schon in der Vorrunde erheblich unter Druck: Gegen die hochfavorisierten Teams vom Gastgeber TV Bliesen und dem Bayern-Meister TV Mühldorf setzte es – wenn auch hart umkämpft – jeweils Niederlagen. Dafür gab es gegen den Südwest-Zweiten TV Hausen einen 2:1 Sieg.

Damit war wie vor zwei Jahren beim U18 DM Turnier Platz drei in der Vorrunde erreicht und man „durfte“ gegen den Gruppenzweiten Bonn antreten. In der Wiederholung vom Finale um die „Westdeutsche“ bestätigte der MSC seine Überlegenheit in NRW mit einem 2:0 Sieg gegen die SSF Fortuna Bonn. Mit diesem Sieg ergab sich dieselbe Perspektive  (Viertelfinale erreicht, noch alles möglich) wie vor zwei Jahren und die Schützlinge vom Trainergespann Kohne/Schattenberg hatten nun die Möglichkeit, sich in die Top-Vier-Spitzengruppe vorzuarbeiten. Und tatsächlich gelang im Viertelfinale gegen den USC Braunschweig (der als Gruppenerster ein Spiel weniger zu verzeichnen hatte!) ein erneuter 2:0 Sieg: eindrucksvoll, wie sich das MSC-Team am Ende des 2. Satzes nach Rückstand noch durchsetzte.

In jedem Spiel hatten angefangen: Schattenberg/Barthel  auf Annahme/Außen, Schwarzbach/Götte auf Mitte, Pascal Peters im Zuspiel und Felix Orthmann auf Diagonal. Als Universal-Joker fungierte Tobias Walter. Er war immer sofort bereit, wenn einer der Annahmespieler wackelte, vorne am Netz für Peters ein großer Blockspieler gebraucht wurde, wenn Orthmann auf Diagonal eine Pause brauchte oder auch, um mit einem seiner gefährlichen Floataufschläge den Gegner in Bedrängnis zu bringen. Trainer Kohne: „Er hat die Rolle sehr professionell angenommen und ausgeübt!“

Nun musste man im Halbfinale - gegen den Lokalmatador TV Bliesen antreten – die Mannschaft, gegen die man in den Gruppenspielen noch mit 1:2 verloren hatte. Trainer Kohne vertraute erneut seiner „Stammsechs“ mit Pascal Peters in der Regie und Felix Orthmann auf Diagonal. Mit einer bravourösen Leistung (Lukas Schattenberg mit seiner „linken Klebe“ unbremsbar!) gelang ein 2:0 Sieg – die Favoritenrolle hatte Bliesen vor eigenem Publikum wohl nicht verkraften können. Nach dem Sieg gegen Bliesen wartete nun der VfB Friedrichshafen.

Friedrichshafen stellt ein Team, das als Stützpunktmannschaft im Spielbetrieb der 2. Bundesliga Süd spielt und auch dort regelmäßig mit guten Ergebnissen aufwartet. Doch auch das war kein Grund, das Spiel schon im Vorfeld wegzuschenken und sich über Platz 2 zu freuen. Im Gegenteil. Trainer Kohne:  „Meine Jungs wollten den Titel. Frech und mutig aufzuspielen war die Strategie, den Favoriten zu überraschen und zu übertölpeln!“ Das Konzept ging voll auf, Friedrichshafen wirkte phasenweise konsterniert und völlig überrascht, dass man nicht klein beigab. Mit 25:21 konnte man den ersten Satz für sich entscheiden. Der erste Schritt war gemacht. 

Dass der zweite Satz einen völlig anderen VfB Friedrichshafen zeigen würde, als im ersten Satz, war zu erwarten. Schnell lief man einem Rückstand hinterher, es schlichen sich Konzentrationsprobleme ein und es sah nach einem schnellen Ende aus. Aber mit einer sensationellen Schlussphase: bei 19:24 aus Moerser Sicht hatte sicherlich keiner mehr  an einen Satzgewinn geglaubt. Nicht so Pascal Peters. Er schnappte sich den Ball zum Aufschlag und startete eine beherzte Serie. In Kombination mit einer guten Block-/Abwehrarbeit keimte wieder Hoffnung auf. Bei 24:24 war auf einmal alles wieder möglich! Eine Hand hatte man schon „am Pott!“ Doch dann wieder die direkte Ernüchterung zum 24:25 und schließlich auch zum 24:26. Friedrichshafen hatte am Ende des Satzes die besseren Nerven und die Klasse, sich nach so einer Serie wieder für die letzten zwei Punkte voll fokussieren zu können. 

Deutscher Vizemeister - mit Urkunde!

Nun musste der Tiebreak die Entscheidung bringen. Kohne: „Bei 1:4 schon die erste Auszeit, noch einmal der Versuch, die Jungs aufzuwecken. Doch es brachte nichts. Seitenwechsel bei 4:8, bei 5:10 war dann endgültig die Messe gelesen.“ 9:15 hieß es am Ende aus Moerser Sicht. Kohne weiter: „Friedrichshafen ist sicherlich der verdiente Deutsche Meister, doch hätte es mit ein wenig mehr Glück auch für uns ausgehen können. Unterm Strich müssen wir uns aber über den zweiten Platz nicht ärgern.“

Kohne abschließend: „Ganz herzlich bedanken möchte ich mich bei Nico Schmitz, Arndt Bils, Frederik Mingers und Niklas Kotte. Sie haben – wenn überhaupt – in der Vorrunde ein paar Bälle spielen dürfen. Doch anstatt enttäuscht darüber zu sein, nicht zu spielen, waren sie die stetigen Stimmungsmacher von Außen, sorgten immer für ausreichend Wasser, waren „Energielieferanten“ für die Stammspieler und haben so auch maßgeblichen Anteil am Erfolg! Nicht zu vergessen natürlich Martin Schattenberg. Er war mein Taktikfuchs auf der Bank, hat stets Schwachstellen des Gegners vor und während der Spiele aufgedeckt und war mir mit seiner großen Erfahrung immer ein sehr guter Ratgeber.“

Das Aufgebot im Saarland: Trainer: Michael Kohne, Co-Trainer: Martin Schattenberg,  Spieler: Dennis Barthel, Martin Götte, Felix Orthmann, Pascal Peters, Lukas Schattenberg, Nico Schmitz, Marco Schwarzbach, Tobias Walter, Niklas Kotte, Frederick Mingers, Arndt Bils