MAL SEHEN, WIE DIE MOERSER JUNGS SICH ENTWICKELN!

Welch ein Wechsel: fast 30 Jahre spielte der Moerser SC mit seinen Adlern in der Bundesliga, holte die Deutsche Meisterschaft, mehrere Deutsche Pokale, einen Europapokal und spielte mehrfach vor 10.000 Zuschauern im Pokalfinale im Gerry Weber Stadion in Halle. Vorbei! Nach dem Rückzug aus der Bundesliga steht nun die Regionalliga an.

Die Regionalliga ist die höchste Spielklasse im Westdeutschen Volleyballverband – von da aus geht es in die Dritte Liga, dann die 2. Liga (Bundesliga Nord – Süd) und erst dann folgt die Bundesliga. Unter der Regionalliga befindet sich die Oberliga ... und wenn sich die völlig neu formierte Mannschaft des MSC nicht fürchterlich anstrengt, dann könnte  nach der kommenden Saison die Reise durchaus nach unten gehen.

Denn: in der Regionalliga starten beim MSC nach dem Abgang aller Asse fast nur junge Spieler – die meisten aus dem eigenen Nachwuchs des Moerser SC. Nur Tim Elsner ist geblieben – als Trainer der 1. Damenmannschaft (Verbandsliga) hat er ein neues Betätigungsfeld gefunden, das seinen dauernden Einsatz beim Regionalligateam aber  infrage stellt.

Somit hat das Trainerteam Chang Cheng Liu/Klaus Schmidt-Kotte eine blutjunge Mannschaft zur Verfügung, die in der kommenden Saison in der Regionalliga ums Überleben kämpfen muss. „Aber“, so Klaus Schmidt-Kotte, „eine durchaus reizvolle Aufgabe mit Abenteuer-Charakter. Wir haben zwar eine junge Mannschaft, aber hochmotiviert und bereit zu lernen. Wir haben keine Angst!“ 

Praktisch Totalverjüngung beim Regionalligateam

Zwei „alte Hasen“ sind bislang im Team: Sebastian Blum, der in der Saison 2006/2007 schon einmal beim MSC spielte und sogar im Aufgebot für das Pokalfinale 2007 in Halle zugegen war. Danach wechselte Blum zum TV Rumeln. Auch Christian Jung, ebenfalls vom Rumelner TV gekommen, zählt zu den erfahrenen Spielern. Alle anderen Spieler sind so „um die 20 oder jünger“. Ein weiterer, aber sehr junger „alter Hase“ ist Zuspieler Pascal Peters. Peters stammt aus der ersten Generation des MSC Grundschulprojektes, hat jede Menge NRW Meisterschaften sowie zwei Deutsche Meisterschaften absolviert und in der letzten Saison beim TV Rumeln in der 2. Liga ausgeholfen.

Der Block Blum/Schäperklaus muss halten ...

Es gibt nicht wenige Beobachter, die in Anbetracht der Lage von einer „mission impossible“ sprechen. Co-Trainer Schmidt-Kotte, aber auch Cheftrainer Chang Cheng Liu (hilft aus alter Verbundenheit beim MSC aus) wollen sich damit nicht befassen. Schmidt-Kotte: „Die Mannschaft arbeitet sehr hart, wir werden eine schwierige Hinrunde haben – aber die Arbeit wird hoffentlich in der Rückrunde erste Früchte tragen.“ 

Schließlich gibt es für das Regionalliga-Team noch eine schlechte und eine gute Nachricht. Die gute Nachricht: Wuppertal hat seine Mannschaft in der Regionalliga zurückgezogen und ist erster Absteiger – da braucht man nur noch eine Mannschaft hinter sich zu lassen um selbst dem Abstieg zu entgehen. Es gibt sogar ein „On dit“, wonach noch eine weitere Regionalligamannschaft die Spielklasse nicht behalten will. Die schlechte Nachricht: Derzeit sind nur sieben Spieler fest für die Regionalliga nominiert – man wird zwischendurch auf Spieler aus dem Verbandsligakader zurückgreifen müssen ... der aber selbst auch nur knapp bestückt ist.

Abteilungsleiter Hans-Peter Heisig: „Die ersten beiden Spieltage werden knapp, dann wird sich die Lage entspannen, da einige Spieler das Doppelspielrecht haben. Außerdem hat sich spätestens zur Rückrunde personelle Verstärkung angesagt.“

„Auf Auf Ihr Moerser“ gilt auch in der Regionalliga!

Wie auch immer: gleich am ersten Spieltag am Sonntag um 16.00 Uhr im ENNI Sportpark wartete der erste schwere Brocken auf die neuen Adler. Es kommt die Mannschaft vom Postsportverein Telekom Bielefeld, ein ganz erfahrenes Team, das schon einige Jahre in der Regionalliga spielt. 

Die Moerser Abwehr - hier mit Sebastian Blum - wird gut zu tun bekommen ...

Es wird absolut reizvoll sein, wie sich die junge Mannschaft des Moerser SC in der kommenden Saison in der Regionalliga entwickelt. In der Vorbereitung konnte die Mannschaft mehrfach gefallen: gute Spielanlage, schöne Höhe im Angriff, gute kämpferische Einstellung. Aber man konnte auch beobachten, dass für einige junge Spieler die Blockhöhe ein neues Element war – auch die Härte im Aufschlag war in den unteren Spielklassen anders.

Fest steht: für die „Moerser Jungs“ in der Regionalliga gilt dasselbe Motto wie für die Bundesliga-Adler: „Auf Auf Ihr Moerser!“

Die MSC Startsechs am Sonntag um 16.00 Uhr im ENNI Sportpark vs Telekom Bielefeld:

Z-Pascal Peters, D-Frederic Mingers, MB-Christian Jung/Sebastian Blum, AA-Tim Elsner/Matthias Köhler, L-Laurin Steinwartz