DER LEGENDÄRE VATER VOM FAST LEGENDÄREN SOHN MACHT DAS HALBE JAHRHUNDERT VOLL
In der Saison 1988/1989 tauchte Georg Grozer in Moers auf – eigentlich jetzt Grozer sen., da sein Sohn mit demselben Namen unterwegs ist und für ähnliche Schlagzeilen sorgt, wie damals sein Vater: Urgewalt im Angriff, ganz oft spielentscheidender Faktor im Team. Damals war „Magic Schorsch“ am Werk, heute ist es der Sohn, der „Hammerschorsch“.
Georg Grozer sen. sorgte seinerzeit schnell für Erfolge mit der Moerser Bundesligamannschaft, die nach dem Aufstieg im Jahre 1985 auch schon wieder einmal abgestiegen war. Seine Mitstreiter spielten ordentlich – aber es war letztendlich Durchschnitt. Grozer sen. sorgte für die ganz große Klasse, die dem Moerser SC den Durchbruch verschaffte.
Die Erfolge kamen schnell und gründlich: in der Saison 88/89 eine gute Platzierung in der Bundesliga, in der Saison 89/90 als erste deutsche Mannschaft mit dem Gewinn eines europäischen Pokals (CEV Pokal), 1991 der Deutsche Pokal, 1992 mit einer sehr starken Mannschaft (Grozer war im Finale verletzt!) die Deutsche Meisterschaft, 1993 wiederum der Deutsche Pokal. Der MSC machte in der Republik Schlagzeilen, Moers erschien auf der bundesdeutschen und europäischen Sportlandkarte.
Grozer sen. alias „Magic Schorsch“, verzeichnete allerdings nur 19 Einsätze in der deutschen Nationalmannschaft – sein Sohn, mit dem Etikett „Hammerschorsch“ versehen, hat schon über 120 Einsätze. Einer der Gründe für Grozer´s Schwierigkeiten war ein latentes Misstrauen und fehlender Respekt des damaligen Bundestrainers Igor Prielozny. Alte Vorurteile aus dem damaligen kommunistischen Osteuropa und Divergenzen zwischen dem politischen Flüchtling Georg Grozer (Ungarn) und dem angepassten Funktionärssohn Igor Prielozny des ehemaligen CEV Präsidenten Dusan Prielozny (aus der Tschechoslowakei) spielten auch eine Rolle. So kam es, dass Prielozny Grozer sen. am Frankfurter Flughafen wegen einer Petitesse aussortierte – die deutsche Nationalmannschaft startete ohne Grozer zur Olympia-Qualifikation in Asien und scheiterte dort knapp. Der damalige DVV Präsident Dr. Rolf Andresen hatte nicht eingegriffen.
Sohn und Vater ...
Nach seiner großen Zeit in Moers spielte Grozer sen. noch in Belgien bei Maldegem (vor seinem Moerser Engagement hatte er schon einmal in Belgien – bei Torhout - gespielt), arbeitete zwischenzeitlich als Trainer und fand in den Jahren 2005 bis 2008 auch wieder zum MSC zurück, wo er die „Adler“ zweimal ins deutsche Pokalfinale ins Gerry Weber Stadion führte (2006 und 2007). Damals dabei auch Grozer jun. – Vater und Sohn in einem Team.
... mit vollem Einsatz gemeinsam für den MSC.
Nun beobachtet Grozer sen. aufmerksam die Volleyball-Karrieren seiner Kinder: Superstar Georg Grozer jun. findet dabei ebenso seine Aufmerksamkeit wie seine Tochter Dora Grozer (auch länger beim MSC), die in der kommenden Saison in der Bundesliga bei den „Ladies in Black“ in Aachen auflaufen wird und sein jüngster Sohn Tim Grozer, der noch in der Jugend bei Humann Essen spielt und dort auch für die 1. Mannschaft in der 2. Bundesliga gemeldet ist – als Diagonalspieler.