... UND WIE SCHLAGEN SICH DIE EX-ADLER ?
Mark Plotyczer zirkelt den Ball am Dürener Block vorbei ...
Die Bundesliga steht kurz vor dem Ende der Hinrunde – eine gute Gelegenheit einen Blick auf die aktuelle Lage zu werfen und sich an “alte Zeiten” zu erinnern.
Eigentlich alles wie gehabt – nur: aus dem alten Spitzentrio Berlin, Haching Friedrichshafen ist nach dem Abschied von Generali Haching ein Duo geworden. Alle anderen haben nicht viel zu melden. Daran ändert auch nichts, dass Düren erstmals sensationell in Friedrichshafen gewinnen konnte.
Allerdings scheint unser langjähriger Nachbar und Konkurrent im Westen nicht stabil genug für das Spitzentrio zu sein: zum Saisonauftakt gab es eine deutliche Niederlage gegen Bühl, dann verlor man gegen die schwachen Coburger, nachdem man im Pokal in Coburg noch klar dominiert hatte.
Nun muss man sehen, ob Trainer Michael Mücke es schafft, das Team zu stabilisieren und als „Verfolger“ des Spitzenduos aufzubauen. Bühl – mit nur einem Punkt weniger hinter Düren auf Platz vier - scheint insgesamt für die Verfolgerrolle besser gerüstet.
Ohne ein allzu großes Risiko einzugehen, kann man wohl schon jetzt sagen, dass Berlin und Friedrichshafen die Meisterschaft unter sich ausmachen werden.
Im Pokal wird es nicht zum Duell der beiden besten deutschen Teams kommen: schon im Viertelfinale werden Berlin und Friedrichshafen aufeinanderstoßen – einer wird ins Gras beißen müssen. Somit wird im Pokalfinale in Halle eine hoch favorisierte Mannschaft auflaufen – und eine schwache Mannschaft aus dem Mittelfeld. Das muss man dem Publikum verkaufen ...
Die Dresdner haben zwischenzeitlich den Löffel abgegeben. Insolvent. Düren heimste am letzten Wochenende am grünen Tisch gegen fünf Dresdener Spieler einen 3:0 (75:0) Sieg ein – ob der Bestand haben wird, muss von der DVL noch geklärt werden.
Trainer Michael Mücke im Einsatz ...
Wie seit langen Jahren üblich, tun sich die Aufsteiger in die höchste deutsche Spielklasse schwer: Herrsching ganz unten, die Netzhoppers in der unteren Mitte, Lüneburg allerdings in der Mitte auf Platz fünf. Kein Beweis für Klasse – eher für das “Händchen” von Trainer Stefan Hübner und die Schwäche der Liga nach dem Spitzenduo.
Die Ex-Adler schlagen sich bislang ganz ordentlich: in der MVP Liste ist Itamar Stein mit zwei Gold- und drei Silbernominierungen weit oben, Mark Plotyczer hat zweimal Gold, Nicolas Marks und Tobias Neumann haben zweimal Silber. Noah Baxpöhler spielt viel – wurde aber noch nicht nominiert.
Moritz Müller (in Bocholt) und Tom Weber (in Solingen) erreichten mit ihren Teams das WVV Pokalfinale in der 2. Bundesliga. Lukas Schattenberg verbringt ein akademisches Jahr in den USA – seine College Mannschaft (Missouri Valley VB) startet erst nach Weihnachten in die Saison. Tim Elsner versucht in Moers mit einem jungen Regionalliga-Team die Spielklasse zu halten.
Tim Broshog “im Angebot” ...
Tim Broshog ist in Belgien mit Noliko Maaseik mittlerweile auf Platz drei. Broshog ist in der Block-Rangliste der Ethias Liga aktuell auf Platz 8, im Angriff auf Platz 2. Und das, obwohl Zuspieler Lushtaku den Ex-Adler von Beginn an sträflich in der Mitte vernachlässigt hat – Broshog hat schon in mehreren Sätzen nicht einen einzigen Ball im Angriff bekommen.
Die anderen Ex-Adler sind mehr oder weniger in der Versenkung verschwunden: Pedro Rangel soll in Mexiko spielen (seine alte Agentur „Bring it USA“ vermittelt nicht mehr), Oscar Rodriguez spielt jetzt mit seinem neuen Club CAI Teruel in Spanien (in der Champions League in der Gruppe B bislang drei Spiele verloren). Die früh abservierten Jelle van Jaarsveld und Joris Marcelis befinden sich irgendwo im niederländischen Volleyball-Niemandsland – wobei Marcelis zum Saisonbeginn noch mit Doetinchem in Verbindung gebracht wurde und nun angeblich auf eine neue Verpflichtung für das Ausland wartet. Nach seinem Abgang in Moers war er ja kurz in Belgien: Maaseik und Antwerpen.