DAS MSC REGIONALLIGA TEAM IST IN DIESER SAISON ZWEIGETEILT ...
Das MSC Regionalliga Team ist in dieser Saison zweigeteilt: jede Menge junge Spieler und ein paar „alte Hasen“. Zu den letzteren zählt Christian Jung, Mittelblocker, 190 cm, Jahrgang 1980. Klartext: viele „Jungadler“ sind gerade mal halb so alt wie er. Problem?
„Überhaupt nicht,“ meint Christian trocken, „ich mag Volleyball, die Jungs sind heiß drauf, wir spielen zusammen für den Klassenerhalt, grundsätzlich kein Problem.“ Christian augenzwinkernd: „Außerdem habe ich einen siebenjährigen Sohn, ich kann´s mit Kindern!“
Christian würde sich gerne „noch mehr reinhängen in den Regionalligajob“, aber starke berufliche Belastungen und die Familie, erlauben nur einen begrenzten Einsatz. „So ist das bei den Amateuren,“ meint er, „auch unsere Schüler im Team haben in diesen Zeiten schon ihre Belastungen. Der Trainer würde uns alle gerne öfter sehen, aber wir müssen Kompromisse machen.“
Zum Volleyball ist Christian über den MSC gekommen. „Ich gehörte damals zu einem Netz-Aufbau-Kommando in der Bundesliga, war auch beim Deutschland Cup dabei, noch zu Marco Liefke´s Zeiten. Da habe ich gesehen, was das für ein geiler Sport ist ... und bin hängen geblieben.“
Beim Blick zurück wird Christian ein wenig wehmütig: „Hätte mich damals mehr reinhängen müssen, vielleicht wär ich heute in der Bundesliga. Ich spiele total gerne.“ Aber das Schicksal wollte es dann anders: erst die Ausbildung zum Industriekaufmann, dann vier Jahre bei der Bundeswehr (Aufklärer) ließen keine Volleyball-Karriere zu. „Ich war in der Eifel stationiert, habe dort beim TuS Daun Volleyball gespielt, dann zurück an den Niederrhein, im Kamp-Lintfort gespielt, in Rumeln ... und jetzt wieder beim MSC“.
Was macht er in seiner Freizeit? „Viel zu wenig davon,“ meint er. Der Job verlangt viel – mit Wechselschicht. Die Familie ist wichtig – demnächst ist eine Vater-Sohn Freizeit geplant. Wenn Zeit ist, daddelt er schon mal an der X-Box. Interesse am Fußball? Ja, er ist Borussia Fan. Und wie groß ist das Leiden zur Zeit? „Hält sich in Grenzen, sehe das jetzt sehr nüchtern. Kloppo hat nicht das Personal um durchgängig ganz oben zu spielen. Mal sehn, was draus wird.“ Ist das wichtig? „Wichtig ist dass die Mannschaft aus Gelsenkirchen nicht Deutscher Meister wird“, meint Christian mit fester Stimme.
Bei der Frage nach den „drei Wünschen“ kommt die erste Antwort schnell: „Erfolg, Glück und Gesundheit für die Familie. Dann wäre da noch der Wunsch, dass wir mit der Mannschaft so halbwegs die Liga halten können.“ Lange Pause – und der dritte Wunsch? „Den lassen wir mal offen“, meint Christian.
Gibt es ein Motto? No risk, no fun! meint der junge Mann mit dem eher unkonventionellen Bart. „War ´ne Wette, ich lass das erst mal so“, sagt Christian, der sich darüber amüsiert, wenn er gelegentlich gefragt wird, ob er Salafist sei. Auch seine Tattoos bringen ihm den einen oder anderen fragenden Blick. „Es ist einfach so“, meint er eher gelassen, „die Klischees im Denken sind da. Kann ich nicht ändern, locker bleiben.“
Dynamik in der Mitte ...
Christian ist in Moers geboren. „Ist meine Heimat, eine Superstadt, bin total gerne hier. Kannte vor dem MSC kaum jemand in Deutschland. Volleyball hat die Stadt auf die Landkarte gebracht.“
Wie sieht es mit dem Reglement im Volleyballspiel zur Zeit aus? Vielleicht ein Vorschlag zur Regeländerung? „Ich finde es nicht gut, dass die aktuelle Netzregel jetzt wieder zurückgedreht wird. Eine flüchtige unabsichtliche Netzberührung ohne jeden Gegnerkontakt oder Irritation eines Gegners dürfte nicht strafbar sein.“
Wo sieht er sich in einem Jahr? „Ach“, meint er, „da wird sich nicht viel ändern, wir werden weiter um die Regionalliga kämpfen, mir und meiner Familie geht es hoffentlich weiter gut ... und Lügen werden ich auch in einem Jahr, so wie heute, nicht ausstehen können.“
Zum Abschluss eine Idee zu einem Dreamdate? Da tut sich Christan schwer. „Ein Musiker sollte es sein – aber so viele Gute sind schon tot“. Er sieht sich als Rock und Metal Fan. „Tja, Nürburgring war so meine Richtung, nach Wacken will ich mal bevor ich 40 bin“, meint er. Horror Date? „Ich glaube mit Fr. Merkel wär es langweilig“, sagt der Mittelblocker trocken. „Aber, naja, wir wollen das mal nicht ganz so eng sehen“.