TEAM VON CHANG CHENG LIU VERTEIDIGT DIE TABELLENSPITZE
Mit zwei ganz knappen Sätzen (und einem „klaren“ Satz) holten sich die „Adler“ am Sonntag im ENNI Sportpark vor gut gefüllten Rängen einen „glatten“ 3:0 Sieg und blieben damit hauchdünn (nur ein Satz besser!) von dem VV Humann aus Essen an der Spitze der Regionalliga. Der andere Verfolger im Spitzentrio – die „Füchse“ aus Düsseldorf/Ratingen - kassierten eine Niederlage gegen Bielefeld.
Die Begegnung mit dem VBC Paderborn begann mit einer Gedenkminute für die Terroropfer in Paris – wie bei allen Sonntag-Sportveranstaltungen in Moers. Danach wartete MSC Trainer Chang Cheng Liu mit einer Überraschung auf: Nick Niemiec, bislang Außenangreifer wurde auf die Libero-Position beordert – dafür wurde Frederik Mingers auf die Annahme/Außen Position gestellt – zusammen mit Marco Schwarzbach. Jonathan Tuttle auf der Diagonalen, Niklas Kotte wie üblich im Zuspiel. Andreas Tins und Marc Piskun agierten in der Netzmitte.
Paderborner Angriff - Tuttle und Piskun sorgen für die Rückfahrkarte ...
Der MSC von Beginn an überlegen – Marc Piskun sorgt mit einem Block in der Mitte für das erste Break zur 4-2 Führung. Allerdings Aufschlagschwäche bei MSC bis zur 6-4 Führung – bis dahin drei (!) drei Fehlversuche. Marco Schwarzbach trägt mit guten Angriffen weiterhin für 2-Punkte-Vorsprünge bei, ein Super-Topspin Aufschlag von Schwarzbach – direkt vor die Füße des Paderborner Annahmespielers – besorgt die 14-10 Führung und erfreut die Zuschauer. Auszeit Paderborn. Auch Mingers jetzt im Angriff „besser drauf“, bei 19-13 schickt Coach Liu Chris Schäperklaus auf die Diagonale – Tuttle darf pausieren. Gegen Ende dann der MSC ein wenig unkonzentriert – nach 23-16 Führung plötzlich 23-19 und Auszeit von Liu. Dann aber ungefährdet zum Satzgewinn.
Wieder Nachlassen der Konzentration
Am Ende des ersten Satzes zeichnete sich schon ein Nachlassen der Konzentration ab – und setzt sich im 2. Satz fort. Moers schaltet einen Gang zurück, Paderborn kämpferisch stärker und das Spiel bis 14-14 absolut ausgeglichen. „Dimi“ Nikolaidis kommt für Andreas Tins in Netzmitte. Moers schwächelt – kein gescheiter Aufschlag, der Angriff zahnlos, Auszeit von Liu bei 15-18 Rückstand. Marco Schwarzbach sorgt mit zwei blitzsauberen Aufschlägen zum Ausgleich bei 18.
Alle Augen zum Ball - wie es sein soll ...
Doch weiterhin keine klaren Abläufe: die Annahme zu wenig präzise, das Zuspiel mittelprächtig, der Abschluss lahmt. Immerhin hilft Paderborn auch weiter mit Eigenfehlern. Bei 20-22 Auszeit von Liu, bei 22-24 der erste Satzball für Paderborn. Schwarzbach sorgt mit beherztem Angriff für das 23-24, „Dimi“ Nikolaidis setzt mit einem schönen Block nach: Einstand bei 24. Gezerre bis 26 Einstand, dann hilft einer Paderborner Fehler zum 27-26 und ein Angriff von Tuttle beendet den Satz.
Auch der dritte Durchgang über lange Strecken eher zerfahren – einer guten Aktion folgt eine schwache Spielhandlung – der MSC mühsam über 8-8 zum 16-16. Kurzer taktischer Wechsel bei 19-18: Luca Wagner kommt für Schwarzbach zum Aufschlag. Moers zum 21-19, aber wieder Fehler bis zum 23-23. Und wieder droht die Verlängerung - Auszeit von Liu mit letztem Appell, doch Paderborn wieder zur 23-24 Führung ... aber Marc Piskun mit Erfolg in der Mitte zum Ausgleich. Dann aber folgen zwei Paderborner Fehler und ... das Spiel ist gewonnen.
Moerser Annahme gleich über´s Netz - ein herzliches “Danke” vom Paderborner Mittelblocker folgt ...
Fazit: es hätte auch anderes kommen können. Immer wieder Timing-Probleme beim MSC, die Annahme nicht gut genug. Auch im Blockbereich fehlte die Aggressivität. Wenn immer man „mit Köpfchen“ spielte zeigte sich Überlegenheit. Paderborn kämpferisch stark, mit schönen Rettungsaktion und viel Mut im Angriff – aber auch mit relativ vielen Fehlern, die den „Adlern“ immer wieder weiterhalfen. Der MSC muss die „unerzwungenen“ Fehler reduzieren – und darf sich nicht zu früh zufrieden geben. Marco Schwarzbach und Jonathan Tuttle (dessen Potential immer noch nicht so recht zur Geltung kommt) waren die Bringer. Nick Niemiec auf der Libero-Position ein Gewinn – gelegentlich übereifrig mit der Invasion in andere Zuständigkeitsbereiche.
Stimmen:
Gäste-Trainerin Nicole Abelshausen: „Meine Mannschaft hat ganz gut gespielt – gegen einen Gegner, der doch stärker war. Ich habe aber – im Vergleich zu den Spielen davor – bei uns eine geschlossene Teamleistung gesehen. Sicher nicht alles perfekt, aber eine Steigerung bei uns. Moers hatte mehr Wechseloptionen und alleine schon deshalb Vorteile. Zwei extrem knappe Sätze - ich hätte meiner Mannschaft schon fünf Sätze gewünscht.“
Marco Schwarzbach hernach: „Ich habe schon am Ende des ersten Satz gemerkt, wie bei uns – unerklärlicherweise – ein wenig die Energie rausging. Prompt kamen wir im 2. Satz ganz schön in Schwierigkeiten. Dann wieder die Kurve zu kriegen ist nicht so ganz leicht. Wir sind dann unnötig verkrampft, haben nicht auf unserem möglichen Niveau gespielt. Glücklicherweise haben wir am Satzende immer die Nerven behalten.“
Trainer Chang Cheng Liu: „Mit dem Ergebnis bin ich natürlich zufrieden – mit einzelnen Phasen im Spiel gar nicht. Im technischen Bereich müssen wir zulegen- vor allem im Block müssen wir aggressiver rüberkommen. Im Aufschlagbereich haben wir nicht genug Druck gemacht. Bei der Organisation im Hinterfeld müssen wir auch noch korrigieren – aber Nick (Niemiec) hat seinen neuen Job überwiegend gut erledigt. Geht aber noch besser.“
Das MSC Aufgebot im ENNI: Niklas Kotte, Jonathan Tuttle, Nick Niemiec, Marco Schwarzbach, Marc Piskun, Luca Wagner, Andreas Tins, Dimitris „Dimi“ Nikolaidis, Christopher Schäperklaus, Jacob Hofmann, Sven Simon, Trainer: Chang Cheng Liu, Co-Trainer: Klaus Schmidt-Kotte
Das Ergebnis:
Moerser SC vs VBC 69 Paderborn 3:0,25-19,28-26,26-24
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