MSC HERREN WECHSELHAFT – HOLEN IMMERHIN ZWEI PUNKTE
Die Sorgen vor dem Spiel bei Trainer Chang Cheng Liu riesengroß: Doppelbelastung für die jungen Spieler im Team, kaum ein gemeinsames Mannschaftstraining in den letzten Wochen, Sven Simon noch angeschlagen, Matthias Köhler noch nicht einsatzbereit, Zuspieler Niklas Kotte weiter verletzt ... und dann der Druck, die Partie gegen den Tabellennachbarn aus Paderborn gewinnen zu müssen.
Immerhin hatte sich Mittelblocker Christian Jung zurückgemeldet – und ein Newcomer, auch für die Mitte - hatte sich von Rumeln aus nach Moers begeben: Andreas Tins bestritt seine erste Partie für den MSC – mit gerade mal zwei Trainingseinheiten vor dem Spiel. Aber auch: drei ganz junge U18 Akteure waren gerade noch rechtzeitig von ihrem Spiel in Hilden (um 15.00 Uhr) mit Co-Trainer Klaus Schmidt-Kotte nach Moers geeilt: Luca Wagner, Jacob Hofmann und Christopher Schäperklaus.
Unerwartet gut
Dennoch lief es im ersten Satz unerwartet gut: Pascal Peters im Zuspiel, „Dimi“ Nikolaidis auf der Diagonalen, Frederik Mingers und Tim Elsner in der Annahme sowie Sebastian Blum und Christian Jung in der Mitte. Auf der Libero-Position etwas „Luxus“: mit Sven Simon und Laurin Steinwartz hatte Liu gleich zwei Liberos im Aufgebot. Moers schnell in Führung, bei 7-4 Auszeit von Paderborn. Der MSC aber unbeirrt. Bei 15-9 beantragt Paderborn die 2. Auszeit. Elsner in dieser Phase stark, erweitert auf 16-10. Bei 18-13 und 19-15 kommen noch Christopher Schäperklaus für Jung und Luca Wagner kurz für Peters. Klare Sache: der erste Satzgewinn ist verbucht.
Mingers greift an - der Schiedsrichter schaut genau hin ...
Im 2. Durchgang die große Ernüchterung: schnell 0-4 zurück, Auszeit Liu. Bei 4-10 beantragt Coach Liu schon die 2. Unterbrechung. Nichts hilft – Moers kann nicht aufschließen. Die Annahme wackelt, der Abschluss stimmt nicht – obwohl sich Zuspieler Pascal Peters abrackert: allzu oft muss er mit einer„bescheidenen“ Annahme weiterspielen. Liu versucht noch einige Wechsel, Nikolaidis muss für Jacob Hofmann vom Feld, Luca Wagner kommt für Mingers. Nichts zu machen, Paderborn bleibt vorn. Der dritte Durchgang dann schon fast eine Katastrophe: Ruckzuck 1-7 hinten, dann 7-14 und Elsner für Schäperklaus vom Feld, Nikolaidis trifft nicht, Steinwartz und Nebenleute weiter unsicher in der Annahme; Zuspieler Peters, kämpferisch stark, kann einem Leid tun. Der Satz geht schnell an die Paderborner.
MSC schafft die Wende
Im 4. Durchgang – Coach Chang Cheng Liu raufte sich schon die Haare – dann die Wende. Der MSC im Aufschlagbereich jetzt konstant, im Angriff weiter nur „normal“ ... aber die Paderborner lassen nach. Das Team aus Ostwestfalen war ohnehin mit knapper Besetzung angereist („das Fähnlein der 7 Aufrechten“) und lässt nun, nach dem hoch gewonnenen „vergifteten“ dritten Satz im Angriff deutlich nach. Der MSC jetzt ohne gravierende Fehler, Paderborn wackelt, kann nicht wechseln ... und der MSC nun solide – ohne überragend zu spielen. Immerhin ist nach dem 4. Durchgang schon ein Punkt gewonnen.
Der Tiebreaker dann vor zahlreichen Zuschauern (gut 200) noch einmal spannend. Zunächst ausgeglichen, dann Elsner mit wichtigen Punkten wieder im Spiel, Peters bedient weiterhin gut, Paderborn weiterhin wenig konstant, muss dann schließlich bei hoher eigener Fehlerquote das Spiel abgeben.
Elsner und Blum machen außen “zu” - die Lücke dürfte zu klein sein ...
Das Team von Chang Cheng Liu natürlich überglücklich – immerhin zwei Punkte gewonnen und etwas näher an Paderborn herangerückt. Wichtig: nach der desolaten Vorstellung im 3. Satz hat das Team nicht aufgeben – auch deshalb, weil Zuspieler Peters kämpferisch vorbildlich stark, immer wieder versucht das Spiel in Gang zu halten. Zu viele Phasen, in denen die Annahme nicht richtig gut war und die Angreifer zu oft Punktbälle nicht nutzten.
Der Aufschlag beim MSC in einigen Phasen sehr gut (Blum, Elsner), im Bereich Block nicht effektiv genug. Die Annahme bleibt ein Problem, Schwächen in der Abwehr wurden aber durch erhöhten Einsatz kompensiert.
Trainer Chang Cheng Liu hernach: „Ein wichtiger Sieg, der mich Nerven gekostet hat. Wir trainieren zu wenig gemeinsam, ich sehe einfach eine zu hohe Fehlerquote bei uns. Unser Neuzugang Andreas Tins hat der Mannschaft geholfen – wir haben jetzt einen hohen Mittelblocker. Aber die Abstimmung fehlt natürlich. Wir müssen nun weiter auf uns schauen und Punkte holen – egal wie.“
Gewonnen - aber die personellen Sorgen nerven ...
Der MSC nun weiter hinter Paderborn, aber „näher dran“. Die kommenden Spiele werden zeigen, ob man sich noch auf den drittletzten Platz „robben“ kann, um die Chance für eine Relegationsspiel zu wahren. Es bleibt in jedem Falle eng. Noch fünf Spieltage, an denen der VBC Paderborn noch einige Male schwächeln müsste ...
Das Aufgebot im ENNI Sportpark:
Pascal Peters, Dimitri Nikolaidou, Tim Elsner, Frederik Mingers, Sebastian Blum, Christian Jung, Laurin Steinwartz, Sven Simon, Christopher Schäperklaus, Andreas Tins, Luca Wagner, Jacob Hofmann, Trainer: Chang Cheng Liu, Co-Trainer: Klaus Schmidt-Kotte
Das Ergebnis:
Moerser SC vs VBC 69 Paderborn 3:2, 25-17,21-15-25,25-15,15-11