DAMEN I HOLT WICHTIGEN SIEG GEGEN ESSEN-BORBECK

Wer am Samstagnachmittag im ENNI Sportzentrum das Spiel der MSD Damen I verfolgte, musste ein gutes Nervenkostüm haben: es gab zwar einen 3:1 Sieg – aber es gab auch extrem spannende Schlussphasen mit höchst umstrittenen Entscheidungen des Schiedsgerichtes und wütende Proteste von Essener Seite.

Schon vor dem Spiel hatte Trainer Tim Elsner verlautbart, das „man sich heute einen Sieg holen“ müsse. Dementsprechend legte das Team um Chiara Hoenhorst los wie die Feuerwehr: bis 4-4 ausgeglichen, dann aber schnell auf eine 8-4 Führung erweitert. Eine Essener Auszeit bleibt ohne Wirkung, Moers weiter unbeirrt auf 14-5 davon und Essen unterbricht erneut. Alles klappt: der Aufschlag ist gut, die Block steht, die Feldabwehr ist gut orientiert und die Gegenangriffe laufen perfekt über Hoenhorst, Schattenberg und Büttner.

Die Maßnahme, Jenni Liu aus der Damen III in den Mittelblock zu stellen, hatte sich als goldrichtig erwiesen: der MSC-Block höher, die Feldabwehr mit besserer Orientierung.

Ann-Sophie Schattenberg findet die Lücke ...

Allerdings im 2. Satz zunächst fast eine Umkehr des ersten Durchgangs. Moers schnell 3-7 und 4-10 zurück. Bei 3-8 kommt Marie Krivec für Yiana Liu ins Zuspiel. Essen findet ins Spiel, wird stärker - Moers nicht mehr mit Risiko und mehr auf Sicherheit bedacht. Nur allmählich findet Elsner´s Team den Weg zurück zum Niveau des ersten Durchgangs. Bei 19-21 Auszeit von Essen. Nun schlägt die Stunde von Chiara Hoenhorst, die alles „durchbringt“: druckvolle Angriffe im Sprung und hohem Abschlag, defensive Bälle aus dem Stand, die Wirkung zeigen, sicher in der Abwehr. Bei 23 endlich Einstand, eine Entscheidung des Schiedsgerichtes sorgt für eine erste Unruhe. Hoenhorst verwandelt erneut. Noch einmal Einstand bei 24 und 25 – und dann ist es Hoenhorst die mit einem aggressiven Aufschlag für Unheil in der Essener Annahme sorgt.

Im 3. Durchgang etwas die Luft raus: Auszeit von Elsner bei 2-6 Rückstand. Fast Ausgleich bei 6-7 – danach aber Essen sicher mit 7-11 Führung und weiterhin mit sicheren Abständen. Der Moerser Angriff etwas lahm, die Sicherung nicht optimal, auch die Aufschlage nicht effektiv genug. Bei 14-19 kommt Sally Tavenrath für Ann-Sophie Schattenberg, bei 16-21 wieder Unruhe nach einer Schiedsrichterentscheidung. Bei 18-23 Aufschlagfehler Moers, bei 18-24 stirbt die letzte Hoffnung auf eine Wende.

Zwischendurch auch mal am Boden: Chiara Hoenhorst

Im 4. Satz startet Moers wieder mit Yina Liu im Zuspiel,  Tavenrath weiter auf Diagonal für Schattenberg. Von Beginn an eine außerordentlich enge Auseinandersetzung: Moers will unbedingt einen 3:1 Sieg und drei Punkte, Essen will zumindest den zweiten Satz und damit einen Punkt sichern. Über 7-7, 14-14 und 20-20 spitzt sich die Lage erneut zu. Moers unter Druck, als sich bei 21-22 mit einem Spielerwechsel  (Schattenberg kommt für Tavenrath zurück) ein Aufstellungsfehler ereignet: 21-23. Doch Moers behält die Nerven: Ausgleich bei 23 und weiter Ausgleich bei 25. Der Schiedsrichter scheint die Übersicht zu verlieren: zweimal in Folge kritische Entscheidungen, welche die Essenerinnen „auf die Palme“ bringen. Wütende Proteste des Essener Trainers, kurze Unterbrechung und Belehrung. Ein „Ausball“ wird „in“ gegeben, erneut Auszeit von Essen bei 28-27. Wiederum ungehaltene Essenerinnern – und nach Spielende bei 29-27 zieht der Schiedsrichter „gelb-rot“ für eine Essener Spielerin, die offensichtlich zu deutliche Worte gefunden hatte.

Die Moerserinnen überglücklich – und während sich das Team im Hopskreis freut und mit einer „Welle“ beim Publikum bedankt, trägt der Schiedsrichter das ungebührliche Verhalten des Essener Teams in den Spielberichtsbogen ein. Anschließend weigert sich die Essener Mannschaftsführerin, den Spielberichtsbogen zu unterschreiben.

Trainer Tim Elsner natürlich richtig froh nach dem Spiel: „Der erste Satz war perfekt, den 2. Satz hätten wir fast abgegeben und im 3. Satz zeigte meine Mannschaft, dass es uns immer noch an der Stabilität fehlt. Der Gegner war zu Beginn heute nicht so gut, fand erst später ins Spiel. Wenn wir dann in Drucksituationen kommen, gibt es immer wieder zwischendurch Angst und fehlende Nerven, dann spielen wir unter Niveau!“
Elsner weiter: „Heute haben wir jedoch erst mal Grund zur Freude – wir mussten heute gewinnen  und wir haben es gemacht.!“

Jetzt hat das Team mit 6 Punkten immer noch 4 Punkte Abstand auf den nächsten Nachbarn – den DT Ronsdorf. Gegen die Ronsdorferinnen kommt es in zwei Wochen zum „Spiel der Spiele“. Hier „muss“ dann noch einmal gewonnen werden, wenn man weiter um den Klassenerhalt streiten will.

Die MSC Startsechs und Kader: Yina Liu Z, Ann-Sophie Schattenberg D, Chiara Hoenhorst/Jewgenia Büttner AA, Lea Schoppe/Jenni Liu MB, Liridona Rahimaj L. - Marie Krivec, Sally Tavenrath, Andrea Gröll.

Das Ergebnis:

Moerser SC vs VC Essen-Borbeck II  3:1,25-12,27-25,18-25,29-27