POKALFINALS SPORTLICH SO LALA, ABER DIE VOLLEYBALL-FAMILIE HATTE SPASS ...
Vor 10 Jahren hieß das Pokalfinale Moerser SC vs VfB Friedrichshafen – zum ersten Male vor der Riesenkulisse im Gerry Weber Stadion in Halle/Westfalen. Der VfB war jetzt zum „10-jährigen“ wieder dabei – und wurde wiederum Pokalsieger. „Jetzt schlägt´s 13!“ konnte man bei den Spielern bei der Siegerehrung auf dem T-Shirt lesen. 13 Pokaltitel haben die Volleyballer vom Bodensee mittlerweile ...
Friedrichshafen´s Siegeszug war nicht zu stoppen: Aufsteiger Lüneburg hatte im Pokalhalbfinale Düren knapp rausgekegelt, wurde aber für die in fast allen Belangen überlegenen Friedrichshafener ein echtes Opfer. Beide Trainer gingen auf der PK pfleglich miteinander um – schließlich hatte Ex-Adler Stefan Hübner lange Jahre beim Friedrichshafener Stelian Moculescu in der Nationalmannschaft gedient.
Ex-Adler Stefan Hübner trainiert Lüneburg
Für die „Häfler“ war das Spiel nur ein Frage der Konzentrationsausdauer: nach zwei „zu-dreizehn“ Sätzen dauerte es im 3. Satz dann etwas länger. Spieldauer eine Stde. und 7 Minuten. Der MSC hatte vor 10 Jahren mit Georg Grozer jun. auf dem Feld und “Magic Schorsch” als Trainer etwas länger Widerstand geleistet und immerhin einen 27-29 Satz geholt – aber auch einen 13-25 Satz hinnehmen müssen.
Das Damen-Finale Stuttgart-Aachen war dann auf jeden Fall spannend – bis zum etwas glücklichen aber doch verdienten 15-13 Sieg für Stuttgart. Die Stuttgarterinnen hatten in den ersten beiden Sätzen nicht „viel auf die Reihe“ gekriegt, fanden dann aber zu ihrem Spiel. Im Tiebreaker gab´s eine 10-5 Führung - bei 11-Einstand vergeben. Dann 13-11 – wieder vergeben. Spannung und Aufregung jede Menge – aber das sportliche Niveau war eher mittelprächtig. Für die großen Stuttgarter und Aachener Fangruppen jedoch echter Nervenkitzel.
Frauen Finale: Lindow (USA) vs Svobodnikova (CZE)
Für die Bundestrainer (beide abwesend) mag die personelle Konstellation eher fragwürdig gewesen sein – es gab nichts zu beobachten. Bei den vier Finalisten 34 ausländische Akteure im Aufgebot – der Verband und die DVL bejubelten im Vorfeld die „vielen verschiedenen Volleyballphilosophien und unterschiedliche Spielertypen“. Bleibt die Frage, wer von den 10.000 Zuschauern das wahrgenommen hat ... und ob nicht doch mehr deutsche Volleyballer in der Bundesliga tätig sein sollten.
Georg Grozer sen. mit Volleyball-Nachwuchs
Dieses Thema (Quote für Spieler aus dem Ausland) steht für die Verantwortlichen offensichtlich nicht auf der Tagesordnung – obwohl es von Ex-Adler Georg Grozer sen. im Vorfeld des Turniers in der Presse deutlich angesprochen wurde. International sind – bis auf wenige Ausnahmen – zwei Ausländer pro Mannschaft üblich. Der Bundestrainer der deutschen Herren, Vital Heynen, fordert eine neue Regelung. Der neue (und alte) italienische Nationaltrainer Mauricio Berutto fordert ebenfalls eine „Vermehrung“ der italienischen Spieler in der A1 und A2.
Dora Grozer bei den Ladies in Black Aachen ...
Ex-Adler Grozer sen. geht in Sachen Nachwuchs immerhin mit gutem Beispiel voran: Tochter Dora Grozer spielt bei den Ladies in Black Aachen, Sohn Tim Grozer (erst 16 J.) schon in der 2. Liga beim TSG Solingen. Ex-Adler Georg Grozer jun. stand vor 10 Jahren beim MSC im Finale in der Startaufstellung – mit Vater Grozer als Trainer.
Nicolas Marks in der Lüneburger Annahme ...
Ansonsten mehrere Ex-Adler beim Finale „am Start“: Pokal-Botschafter Ralf Bergmann war im Vorfeld in Sachen pr unterwegs und half mit bei der Siegerehrung. Auf den Rängen wurde Ex-Adler (eigentlich Ex-Riese) und Meistertrainer Jürgen Wagner nebst Gattin gesichtet – in angeregter, fachmännischer Unterhaltung mit MSC Trainer Chang Cheng Liu.
Aktiv auf dem Spielfeld war Ex-Adler Nicolas Marks, der nach der letzten Saison zunächst nach Dresden gewechselt war. Als Dresden mitten in der Spielzeit die Lizenz entzogen worden war, durften die Spieler sich einen neuen Verein suchen und Marks ging in den Norden Deutschlands. Hier traf er auf Ex-Adler Stefan Hübner, der die Lüneburger nach ihrem Aufstieg sensationell in das Pokalfinale geführt hatte. Marks spielte durch, war aber wie die meisten anderen Lüneburger überfordert.