DIE U14M QUALIFIZIERT SICH SENSATIONELL FÜR DIE DEUTSCHE MEISTERSCHAFT
Gehofft hatten es alle und träumen ist ja sowieso erlaubt – aber in Anbetracht der starken Konkurrenz (neun Mannschaften nahmen an der „Westdeutschen“ in Düren teil) war man beim MSC eher verhalten optimistisch gewesen. Umso größer die Freude bei der Mannschaft und den vielen mitgereisten Eltern und Freunden, als im letzten Spiel des Tages mit einem knapp gewonnenen Tiebreaker dann doch die Qualifikation für die Endrunde um die Deutsche Meisterschaft gelang.
Der Weg für die Mannschaft von Trainer Martin Schattenberg war schwer. Im letzten Jahr war man „nur Zweiter“ geworden, in diesem Jahr musste man sich zunächst in der A- und B-Qualifikation durchbeißen. Und dann war da ausgerechnet in der Vorrundengruppe die Mannschaft, die dem MSC im letzten Jahr soviel Kopfzerbrechen bereitet hatte. Der VC Menden-Much, der im letzten Jahr die WVV-Meisterschaft geholt hatte.
Nach dem ersten klar gewonnenen Spiel gegen den TB Höntrop wurde dann auch die Hürde VC Menden-Much (Schattenberg hatte wieder die „Startvier“ vom ersten Spiel nominiert: Clemens Spoo, Henrik Dawel, Moritz Liebisch, Veit Bils) mit einem 2:0 Sieg genommen. Dabei war der zweite Satz „nicht ohne“. Obwohl man hoch geführt hatte (11-5, 21-14!) geriet man gegen Ende doch mächtig unter Druck. Ursache: zu viele unerzwungene Fehler – mit den Gedanken war man schon beim Pausenbrot. Moritz Liebisch aus der Startvier sehr einsichtig: „Wir haben uns zu sicher gefühlt, waren nicht mehr konzentriert, haben Fehler gemacht ... und dann hatten wir plötzlich Probleme mit den Nerven.“
Veit Bils mit Soloblock ...
In der Tat: bei 23-19 signalisierte Clemens Spoo schon fröhlich „nur noch 2 Punkte“ ins Moerser Publikum, bei 24-21 „nur noch ein Punkt“. Das war dann auch die Phase, wo Veit Bils erstmals unbedrängt in den Block hämmerte. Es lief nicht mehr so – aber dennoch wurde, wenn auch etwas glücklich, doch verdient gewonnen.
Clemens Spoo super konzentriert ...
Gegen den TV Düren, großspurig als Volleyball-Akademie aufgetreten, gab es dafür wieder einen klaren 2:0 Sieg. Schattenberg nutzte erneut die Möglichkeit, in der Schlussphase neue Spieler einzuwechseln: so kam im ersten Spiel Jan Potschka für Henrik Dawel und Lennert Ruschinski für Clemens Spoo. Gegen Düren waren am Emde Jan und Nick Potschka für den MSC dabei. Mit den drei Siegen hatte sich das Team für die „Schlusskonferenz“ Moers, Essen und Paderborn qualifiziert. „Bronze“ war schon sicher, aber man wollte nun natürlich auch die Qualifikation für die Teilnahme an der Deutschen Meisterschaft holen. Dafür musste Platz 1 oder 2 her.
Supersatz gegen Paderborn
Zwei hochklassige und vor allem spannende Spiele folgten: Paderborn hatte im 1. Spiel den VV Humann Essen geschlagen. Der MSC startete gegen Paderborn gut mit 6-4, durfte dann noch auf 11-8 erhöhen, konnte dann aber im gesamten ersten Satz nicht mehr „ausreißen“. Gleichstände bei 15, 18 und 24 zeigen, wie eng und verbissen gekämpft wurde. Bei 25-24 holt der eingewechselte Nick Potschka (die Annahme hatte gewackelt!) mit einem gut dosierten Angriff den ersten Satzball zum 25-24. Es folgt ein Aufschlagfehler! Noch eine Chance für den MSC bei 26-25. Aber: nur ein zaghafter Moerser Angriff und Paderborn „schlägt zurück“. Die Paderborner holen bei 27-26 ihren ersten Satzball und nutzen diesen. Enttäuschung bei MSC – abzulesen am 2. Satzergebnis. Bis vier noch ausgeglichen – dann aber Paderborn sehr sicher mit 5-9 (Auszeit Schattenberg) weg. Trainer Schattenberg versucht mit Spielerwechseln neue Impulse zu geben – aber Paderborn über 9-17 und 12-22 „auf und davon“.
Gegen Essen gelingt die Sensation
Nun musste das Endspiel gegen den VV Humann Essen die Entscheidung über den 2. Platz bringen. Wieder ein unerhört spannendes Spiel – bei sich dem der MSC im ersten Satz über ein glückliches Ende freuen konnte: nach hohem Rückstand kämpft sich die Mannschaft heran und gewinnt mit 28-26. Der zweite Satz wurde relativ knapp abgegeben – und im folgenden Tiebreaker kamen die Zuschauer noch einmal voll auf ihre „Kosten“. Nachdem man schon mit einer schönen 8-4 Führung die Seite gewechselt hatte, wurde es wieder ganz eng – aber ein viel umjubelter 16-14 Tiebreak-Sieg brachte dann nicht nur Entspannung bei Trainer Schattenberg, sondern auch eine Riesenfreude beim Moerser Anhang, der unentwegt, auch in schwierigen Situationen, angefeuert und mitgekämpft hatte.
Trainer Schattenberg zwischendurch mit Weckruf ...
Trainer Martin Schattenberg: „Das war schon gigantisch – nach der Panne gegen den VoR Paderborn, wo wir unter dem Strich zu Recht (Paderborn weniger Fehler!) verloren hatten, waren natürlich die Bedenken gegen Humann erheblich. Zwei eminent starke Angreifer bei Essen, Humann hatte pausieren können, wir mussten das zweite Spiel in Folge machen – da macht man sich schon seine Gedanken. Dann haben die Jungs aber noch mal alle Kräfte mobilisiert.“
Schattenberg weiter: „Ich muss mich bei unseren tollen Eltern und Freunden bedanken, aber auch beim gesamten Kader. Wir waren etwas überbesetzt, und ich konnte bei Spielerwechseln kein großes Risiko eingehen. Die gesamte Mannschaft hat aber toll mitgezogen oder anders gesagt: unsere Bank war positiv!“
Der MSC Kader bei der „Westdeutschen“ in Düren:
Henrik Dawel, Clemens Spoo, Moritz Liebisch, Veit Bils, Jan Potschka, Gabriel Karanovic, Lennert Ruschinski, Ubeyd Kilic, Simon Schiefer, Nick Potschka, Florin Lensing, Florian Oppermann, Trainer: Martin Schattenberg, Co-Trainer: Heike Paulsberg, Betreuerin: Steffi Groell
Die Ergebnisse:
Moerser SC vs TB Höntrop 2:0,25-12-13
Moerser SC vs VC Menden-Much 2:0,25-17-23
Moerser SC vs TV Düren 2:0,25-16-14
Moerser SC vs VoR Paderborn 0:2,26-28,14-25
Moerser SC vs VV Humann Essen 2:1,28-26,20-25,16-14
Der Moerser SC und der VoR Paderborn fahren Mitte Mai zum Turnier um die Deutsche Meisterschaft zum USC Konstanz an den Bodensee ... Der VV Humann Essen belegt den 3. Platz.
Weitere Eindrücke von den Spielen in der Photogalerie - Jugend