Am 15. März steht im Enni Sportpark ein ganz besonderer Themenspieltag an, bei dem die Tierherberge Kamp-Lintfort im Mittelpunkt stehen wird. Um sich bereits im Vorfeld ein Bild von der wichtigen Arbeit dieser Einrichtung zu machen, besuchten die MSC-Spieler André Illmer, Jascha Pricken, Luis Bartsch, Fabio Bertea und Luca Wagner die Tierherberge. Sie erhielten Einblicke in den Alltag der Tierpfleger und konnten einige der dort untergebrachten Tiere kennenlernen.
Ein Zuhause für Tiere in Not
Die Tierherberge Kamp-Lintfort wurd am 1. Mai 2004 eröffnet. In den ersten Jahren nach der Eröffnung wurden die Betriebsräume sowie das vorhandene Hundehaus renoviert und auf moderne Gruppenhaltung umgerüstet. Später erfolgte der Ausbau der Verwaltung, wodurch erhebliche Kosten eingespart werden konnten. Schließlich wurde auch der hintere Teil des Geländes erschlossen, um großzügige Gehege für ältere, gebrechliche oder verhaltensauffällige Hunde zu schaffen.
Heute bietet die Tierherberge auf einem weitläufigen Gelände vielen verschiedenen Tieren ein vorübergehendes Zuhause. Neben Hunden und Katzen gibt es hier auch Kaninchen, Wellensittiche, Hähne sowie exotische Tiere wie Papageien und Schlangen. Die Einrichtung lebt dabei vor allem von Spenden und ehrenamtlicher Unterstützung – eine tägliche Herausforderung, wie die Spieler bei ihrem Rundgang erfuhren.
Tierpflegerin Katharina führte die MSC-Spieler über das Gelände und zeigte ihnen die verschiedenen Bereiche der Tierherberge. Dabei wurde schnell deutlich, mit welchen Problemen die Einrichtung zu kämpfen hat. Die Finanzierung ist ein großes Thema: Obwohl die Stadt Zuschüsse leistet, reichen diese bei weitem nicht aus, um die Versorgung der Tiere, notwendige Reparaturen an den Gehegen oder die Bezahlung der Mitarbeiter zu gewährleisten.
Besonders stolz sind die Mitarbeiter auf den Neubau für die Hundeunterbringung, der trotz vieler Herausforderungen und Verzögerungen kürzlich fertig gestellt werden konnte. Geplant war ursprünglich eine Bauzeit von sechs Monaten, doch aufgrund der Corona-Pandemie und wirtschaftlicher Schwierigkeiten zog sich der Bau auf insgesamt zweieinhalb Jahre hin. „Natürlich läuft bei so einem Neubau nicht immer alles glatt“, erklärt Katharina. „Aber am Ende zählt das Ergebnis – und wir sind froh, dass wir nun viele Hunde in einem modernen, artgerechten Umfeld unterbringen können.“
Ein besonderer Bewohner der neuen Hundestation ist Manni, ein dreijähriger Kangal-Rüde. Er kam zusammen mit zwei weiteren Kangal-Hündinnen in die Tierherberge. Während seine beiden Gefährtinnen bereits vermittelt wurden, wartet Manni noch auf ein neues Zuhause. Trotz seiner imposanten Größe ist er ein freundlicher, verspielter Hund, der sich über jede Aufmerksamkeit freut.
Im großen Außengehege lernten die MSC-Spieler auch einige der Katzen kennen, die in der Tierherberge untergebracht sind. Jede von ihnen hat eine eigene, oft tragische Geschichte. Manche Tiere werden einfach ausgesetzt oder anonym vor dem Tierheim angebunden, teilweise mit einem Zettel, auf dem nur wenige Informationen zu finden sind. Die Pfleger bringen Neuankömmlinge zunächst in eine Quarantäneunterkunft, wo sie medizinisch versorgt und aufgepäppelt werden, bevor sie in die regulären Gehege umziehen. „Es ist traurig zu sehen, wie viele Tiere ausgesetzt oder vernachlässigt werden“, erzählt Katharina. „Aber umso schöner ist es, wenn wir sie wieder gesund und munter sehen oder sogar an liebevolle Besitzer vermitteln können.“
Ein weiteres, besonderes Erlebnis war der Besuch eines Raums, in dem mehrere Wellensittiche umherflogen. Diese Tiere stammen aus einer spektakulären Sicherstellung in Kamp-Lintfort, die zuletzt für Schlagzeilen gesorgt hatte. In einer kleinen Wohnung wurden unzählige Tiere unter katastrophalen Bedingungen gehalten. Ein Teil von ihnen fand in der Tierherberge Kamp-Lintfort eine neue Unterkunft, während andere in einem Gnadenhof in Weeze untergebracht wurden. „Ohne Spenden und freiwillige Helfer wäre unsere Arbeit nicht möglich“, betont Katharina. „Natürlich freuen wir uns über jede Form der Unterstützung, aber am meisten hilft uns eine Geldspende, da wir damit gezielt für Futter, medizinische Versorgung und Reparaturen sorgen können.“
Die Tierherberge zu Gast im Enni Sportpark
Am 15. März, beim Heimspiel der Adler gegen Meckenheim, wird die Tierherberge Kamp-Lintfort mit einem Stand im Enni Sportpark vertreten sein. Tierpflegerin Katharina kommt mit zwei Kolleginnen und einem vierbeinigen Freund, um den Fans des MSC die Möglichkeit zu geben, die Arbeit der Tierherberge näher kennenzulernen. Die Veranstaltung bietet eine tolle Gelegenheit, sich über den Tierschutz in der Region zu informieren, Fragen zu stellen oder vielleicht sogar eine Patenschaft zu übernehmen. Jeder, der die Tierherberge unterstützen möchte, kann an diesem Tag direkt spenden oder sich über andere Hilfsmöglichkeiten beraten lassen.