Es gibt Tage, an denen einfach nichts zusammenlaufen will – und genau so einen Tag erwischte der Moerser SC beim Spitzenspiel gegen den FCJ Köln. Trotz einer grandiosen Unterstützung von rund 50 mitgereisten Fans musste sich das Team von Trainer Hendrik Rieskamp mit 0:3 geschlagen geben. Die Satzergebnisse (25:23, 25:22, 25:22) zeigen zwar, dass die Partie durchaus umkämpft war, doch der MSC lief in allen drei Sätzen von Beginn an einem Rückstand hinterher und konnte zu keinem Zeitpunkt in Führung gehen.
Ungünstige Voraussetzungen vor dem Spiel
Schon vor dem ersten Ballwechsel standen die Vorzeichen für den MSC denkbar schlecht. Am Freitagabend meldeten sich mit Zuspieler Fabio Bertea und Diagonalangreifer Tim Broshog gleich zwei Schlüsselspieler krank – beide wurden von einer Grippe ausgebremst und konnten zum wichtigsten Spiel der Saison nicht mitwirken. So kam es, dass Frederik Schmidt sein Debüt in der Startformation gab und die Rolle des Zuspielers übernahm. Auf der Diagonalposition kehrte Lukas Lübke nach langer Verletzungspause zurück in die erste Sechs. Nach wochenlangen Schulterproblemen hatte Lübke erst in der vergangenen Woche wieder voll ins Training einsteigen können.
Trotz der personellen Rückschläge nahm das Team den Kampf auf dem Spielfeld an und gab keinen Ball verloren. Doch es war zu spüren, dass der MSC nicht in Bestbesetzung agierte. Immer wieder schlichen sich vermeidbare Fehler ein, die es den Gastgebern ermöglichten, sich früh in jedem Satz einen Vorsprung zu erspielen. Zwar kämpften sich die Moerser Adler mehrfach wieder heran, doch sobald der Ausgleich oder der Anschluss erreicht war, legte Köln erneut vor und konnte sich wieder absetzen. Dieses Muster zog sich durch das gesamte Spiel und verhinderte, dass der MSC jemals ernsthaft in Führung gehen konnte.
Platz eins wohl außer Reichweite – Fokus auf Platz zwei
Mit dieser Niederlage wächst der Rückstand auf den Tabellenführer auf acht Punkte – eine kaum noch einholbare Distanz. Die Moerser Adler müssen sich nun darauf konzentrieren, den zweiten Platz zu verteidigen, um sich die Chance auf den Aufstieg über die Relegation offenzuhalten. Das Team wird in den kommenden Wochen intensiv daran arbeiten, die Niederlage hinter sich zu lassen und mit neuem Fokus die nächsten Herausforderungen anzugehen. Diese steht bereits am kommenden Wochenende an, wenn der USC Braunschweig zum absoluten Topspiel in den Enni Sportapark kommt. (Mehr dazu in unserem Vorbericht):
Pokaltriumph als Wiedergutmachung
Trotz der Enttäuschung in der Liga gab es am Sonntag wieder Grund zum Jubeln. Im Bezirkspokal setzte sich der MSC souverän durch und konnte mit zwei deutlichen 3:0-Siegen gegen den TV Mülfort-Bell und MTG Horst Essen ins nächste Pokalrunden-Turnier einziehen. Besonders erfreulich: Neben den Stammkräften bekamen auch einige Spieler aus der zweiten Reihe viel Einsatzzeit. Niklas Pfersdorf, Timo Moysig, Jasper Theviot und Frederik Schmidt bekamen über alle sechs gespielten Sätze hinweg die Möglichkeit, sich zu beweisen – und sie nutzten ihre Chance eindrucksvoll.