TECHNIK-FREAK „TUTTS“ WILL KEINE ENTSCHULDIGUNGEN
An diesem Neuzugang aus den USA werden die MSC Fans wahrscheinlich jede Menge Freude haben: Jonathan Tuttle, der Diagonalangreifer mit dem Kaiser-Wilhelm-Bart (blonde Version) und der „linken Klebe“ wird für das MSC Spiel sicher eine Belebung bedeuten.
Jonathan Dean Tuttle, von seinen Freunden auch kurz „Tutts“ gerufen, ist ein echter Technik-Freak – Schwerpunkt Autos. Tuttle (geb. im Jahre 1993 in Sacramento) studierte an der California Baptist University vier Jahre Maschinenbau (mechanical engineering) und mag Autos: alle Autos. Er selbst fuhr in den USA einen Alfa Romeo Spider, mag aber auch die ganz alten US-Schlitten ... und auch so etwas wie den R8 von AUDI.
Vor zwei Jahren machte Tuttle ein Sommersemester an der UNI in München – Schwerpunkt Automotive Design ... und absolvierte innerhalb des Lehrgangs auch eine BMW Führung. „Wunderbar, deutsche Automobiltechnik!“ meint der 22-jährige, der allerdings beim MSC nicht für die Feinmechanik zuständig ist, sondern der Mann für´s Grobe sein soll. „Tutts“ ist Diagonalspieler und als solcher zuständig für die harten Sachen.
Tuttle spielte vier Jahr im Uni-Team der CBU, holte sich dort jede Menge guter Statistiken ab und hat als großes Vorbild den amerikanischen Diagonalspieler Clay Stanley, der in Beijing olympisches Gold holte. Sein schönstes Volleyball-Erlebnis? „Sieben Asse innerhalb von zwei Sätzen!“ Tuttle fügt bescheiden hinzu: „Allerdings gegen eine Mannschaft von mittlerem Niveau.“
Seine bitterste Niederlage holte er sich im ersten Uni-Jahr gegen die legendäre Mannschaft von UCLA mit ihrer Trainerlegende Al Scates (50 (!) Jahre Trainer beim vielfachen Meisterteam der UCLA in Westwood). „Die haben uns sowas von auseinandergenommen“, sagt Tuttle.
Was löst bei ihm im Volleyball Glücksgefühle aus? „Natürlich positive Blocks, immer ein Hochgefühl!“ Und negative Vibrations? „Zu viele Entschuldigungen im Spiel, geht mir auf die Nerven.“ So kann er dann auch der krassen Niederlage gegen UCLA noch etwas abgewinnen: „Wir haben es hingenommen, no excuse. Und ganz wichtig: Wenn ich später Al Scates getroffen habe – er hat immer Respekt gezeigt. Großartig.“
Zur Einstellung von Tutts passt auch, dass er an einem Dienstagabend um 18.00 zum Trainingsbeginn im ENNI eintraf – und nach 22 Stunden Anreise (Transfer von Sacramento nach San Francisco, Flug nach Frankfurt, Flix-Bus verpasst, ICE verpasst, Bummelzug genommen, Transfer von Köln nach Moers) sofort ins Training einstieg. Noch einmal zwei Stunden, alles fremd, ganz schwer. „So what,“ sagt Tutts, „no excuse!“
“Gimme a smile, Tutts!” - nach 22 Stdn Anreise und 2 Stdn Training im ENNI ...
Sein erster Eindruck von Moers ist absolut positiv: „Schöne Architektur hier in der Innenstadt, hat Atmosphäre, I like it.“ Tuttle mag alle US-Sportarten, kennt natürlich auch Bayern München und zeigt Betroffenheit, als er den Namen Michael Schumacher erwähnt: „Ich habe ihn so gemocht, als er noch Rennen fuhr. So ein trauriges Schicksal.“
Bei der Frage nach amerikanischen Celebrities kommt schnell die Antwort „Elon Musk“. Musk ist ein Multitalent, erfand PayPal, Solar City, ist beteiligt an der Raumfahrt und ist der Kopf von TESLA – Schöpfer des genialen Autos, welches mit Batterien läuft und einen bislang unerreichten Wirkungsgrad hat.
Für sein Training und sein Spiel wünscht er sich „viel feedback“ vom Trainer. Seine Stärke sieht er in der Abwehr – eine etwas ungewöhnliche Eigenschaft bei Diagonalspielern, die ja mit der Annahme nichts zu schaffen haben und in diesem Bereich eher zur Bequemlichkeit neigen. Im Training mag er alle Elemente ohne irgendeine Ausnahme. Trainer Chang Cheng Liu darf sich freuen, Tuttles Motto: „Kontinuierliches Lernen.“
Bei der Frage nach einem Dreamdate kommt erneut ein Autobauer ins Spiel: der Schwede Christian von Koenigsegg, der mit seiner kleinen Firma das innovativste und sicherste Auto der Welt gebaut hat. Bei der Frage nach einem Horrordate fällt ihm nichts ein: „Nicht wichtig.“
Ein absolut positiver Typ, der bei dem Impuls „Ein guter Tag beginnt mit ...“ mit dem Hinweis „Frühes Aufstehen!“ reagiert. Tutts hat sich für Moers viel vorgenommen. Und: sollte er einmal ganz viel Zeit haben, dann interessiert er sich lebhaft für die Bierbrauerei – der absolute heiße Trend in den USA. Tutts weiß: „Eine Riesenbewegung: in den USA eröffnen pro Tag zwei Brauereien, im letzten Jahr waren es über 700. Natürlich keine Riesenfabriken, aber fast jede Stadt hat nun ein eigenes Bier mit Charakter. Das hat doch was.“
Vielleicht kann ja einer der MSC Fans Tuttle mal einen Besichtigungstermin bei DIEBELS vermitteln. Oder eine Probefahrt mit einem R8.