Die Erfolgsserie des Moerser SC geht weiter: Auch im neunten Saisonspiel bleiben die Adler ungeschlagen, mussten jedoch beim Mitaufsteiger Meckenheimer SV hart kämpfen, um am Ende einen knappen 3:2-Sieg einzufahren. In einem nervenaufreibenden Duell sicherte sich das Team von Trainer Hendrik Rieskamp zwei weitere Punkte, ließ aber erneut nach einer 2:0-Satzfürhung einen Punkt liegen. Trotz der Freude über den Sieg gab es bei den Moersern gemischte Gefühle: „Wir haben heute zu keinem Zeitpunkt richtig ins Spiel gefunden. Uns haben immer ein paar Prozent gefehlt. Wir hätten uns nicht beschweren dürfen, wenn wir verloren hätten,“ resümierte Kapitän Luca Wagner nach dem Spiel.
Personelle Umstellungen und ein schwieriger Start
Die Vorzeichen für das Auswärtsspiel waren bereits nicht ideal. Trainer Hendrik Rieskamp musste gleich auf zwei wichtige Stammkräfte verzichten: Außenangreifer Lukas Schattenberg und Diagonalspieler Tim Broshog standen nicht zur Verfügung. Dies bedeutete, dass Lukas Lübke, nach überstandener Krankheit, auf die Diagonalposition zurückkehrte und Niklas Pfersdorf sein Debüt in der Starting Six auf der Außenposition feierte.
Der Start ins Spiel verlief dann alles andere als optimal. Schnell lag der MSC mit 1:6 hinten und erinnerte an ähnliche Schwierigkeiten, die das Team im Rückspiel der letzten Saison gegen Meckenheim erlebt hatte. Doch genau wie damals bewies Moers Kämpferqualitäten: Punkt um Punkt arbeitete sich das Team zurück ins Spiel und glich erst beim Stand von 22:22 aus. Mit einem knappen 25:23 sicherten sich die Adler schließlich den ersten Satz.
Nervenkrimi im zweiten Satz
Im zweiten Durchgang schien der MSC zunächst die Kontrolle zu übernehmen. Mit einer 15:9-Führung schien der Satz bereits in trockenen Tüchern, doch Meckenheim zeigte erneut seine Kämpfermentalität und startete eine beeindruckende Aufholjagd. Der Satz entwickelte sich zu einem nervenaufreibenden Schlagabtausch, in dem beide Teams Chancen auf den Satzgewinn liegen ließen. Am Ende behielt Moers in der Verlängerung die Oberhand und entschied den Satz mit 30:28 für sich.
Trainer Hendrik Rieskamp zeigte sich dennoch unzufrieden: „In nahezu jedem Satz haben wir nur eine Hälfte lang gezeigt, was wir eigentlich können, und das war heute nicht genug.“
Einbruch im dritten Satz
Der dritte Satz war dann aus Moerser Sicht ein Totalausfall. Nichts lief zusammen, und früh gerieten die Adler mit 8:13 ins Hintertreffen. Rieskamp versuchte mit Wechseln neue Impulse zu setzen: Zunächst kam Jan Lenkeit für Jascha Pricken ins Spiel, später gab Youngster Joshua Schumann sein Drittligadebüt und ersetzte Niklas Pfersdorf. Doch die Maßnahmen blieben wirkungslos. Meckenheim spielte souverän und sicherte sich den Satz deutlich mit 25:15.
Auch im vierten Satz schien der MSC nicht in die Spur zu finden. Nach einem 0:2-Rückstand reagierte Rieskamp früh mit einer Auszeit, doch Meckenheim blieb weiterhin das dominierende Team. Erst gegen Ende des Satzes kämpften sich die Moerser zurück und glichen beim Stand von 24:24 aus. Doch trotz des Aufbäumens gelang es nicht, den Satz zu gewinnen. Mit 26:24 ging der Durchgang an Meckenheim, und die Partie musste im Tiebreak entschieden werden.
Der entscheidende fünfte Satz war an Spannung kaum zu überbieten. Beide Teams agierten auf Augenhöhe, und der MSC konnte mit einer knappen 8:7-Führung die Seiten wechseln. Doch erneut schlichen sich Nachlässigkeiten ins Moerser Spiel, und Meckenheim zog mit 11:9 davon. Eine Auszeit von Trainer Rieskamp brachte keine sofortige Besserung, und Meckenheim erspielte sich beim Stand von 13:14 sogar einen Matchball. Doch die Adler bewiesen einmal mehr Nervenstärke: Sie wehrten den Matchball ab und drehten das Spiel in letzter Sekunde mit zwei schnellen Punkten zum 16:14 und damit zum Sieg.
Glücklicher Sieg mit Lernpotenzial
„Das war heute sicher keine Glanzleistung von uns gegen einen starken Gegner. Aber auch solche Spiele, in denen es gerade gegen Satzende immer eng ist, bringen uns auf unserer Reise weiter,“ erklärte Rieskamp nach der Partie. Die Adler konnten ihre Siegesserie fortsetzen, doch das Spiel offenbarte auch Schwächen: Phasenweise fehlte die letzte Konsequenz im Spiel, und vor allem in den Sätzen drei und vier war das Team nicht wiederzuerkennen. Nach dem Spiel wurde Libero André Illmer zum Spieler des Spiels gekürt.
Nach diesem kräftezehrenden Duell darf der MSC am kommenden Wochenende eine Pause einlegen. Das spielfreie Wochenende soll genutzt werden, um Kräfte zu sammeln und sich optimal auf das nächste Highlight vorzubereiten: Am 30. November kommt es zum prestigeträchtigen Derby gegen den VV Humann Essen.