Die Moerser Adler bleiben in der Erfolgsspur: Trotz anfänglicher Schwierigkeiten sicherten sie sich am Sonntagnachmittag in der Partie gegen den Brühler TV wichtige drei Punkte. Damit rückt das Team von Trainer Hendrik Rieskamp mit viel Selbstvertrauen auf das bevorstehende Spitzenspiel gegen den bisher ungeschlagenen Tabellenführer FCJ Köln zu. Doch der Weg zum Sieg in Brühl war alles andere als einfach und begann mit einem holprigen Start, der das Team zunächst ins Hintertreffen brachte.
Ein schwieriger Start in Brühl
Der MSC startete mit der mittlerweile fast gewohnten Starting Six: Tim Ihde und Jascha Pricken im Mittelblock, Lukas Schattenberg und Luca Wagner auf Außen, Fabio Bertea im Zuspiel und Tim Broshog, der den erkrankten Lukas Lübke ersetzte. Letzterer war zwar mitgereist, konnte jedoch aufgrund einer Krankheitswoche nur eingeschränkt eingesetzt werden.
Von Beginn an wurde klar, dass die Moerser Adler Zeit brauchten, um ins Spiel zu finden. Das Team wirkte in allen Elementen – Annahme, Block und Angriff – zunächst etwas schläfrig und unkonzentriert. Schnell gerieten sie in Rückstand, und obwohl die Mannschaft in der Mitte des Satzes langsam besser ins Spiel fand, reichte es am Ende nicht, um den Rückstand vollständig aufzuholen. Bei 20:20 hatten sich die Adler zwar zurückgekämpft, doch es entwickelte sich ein echter Krimi um den ersten Satz. Dieser ging schließlich mit 31:29 knapp an den Brühler TV.
„Wir haben im ersten Satz zu lange gebraucht, um unseren Rhythmus zu finden“, analysierte Trainer Hendrik Rieskamp nach dem Spiel. „Das war ärgerlich, aber der Satzverlust war gerechtfertigt.“ Doch das Team sollte sich von diesem Rückschlag nicht entmutigen lassen.
Die Wende im zweiten Satz
Mit dem Schwung aus dem Ende des ersten Satzes gingen die Moerser entschlossen in den zweiten Durchgang. Hier zeigte sich, warum die Mannschaft in den vergangenen Wochen so erfolgreich war: Eine stabile Annahme und gezielte Floataufschläge setzten die Brühler Abwehr stark unter Druck. Immer wieder kam es zu ungenauen Annahmen, was dem Moerser Block und der Abwehr das Leben erleichterte. Das Team erspielte sich schnell einen Vorsprung und baute diesen kontinuierlich aus. Am Ende war der Satz mit einem deutlichen 25:14 eine klare Angelegenheit.
Kontrolle im dritten Satz
Auch im dritten Satz zeigte sich ein ähnliches Bild: Moers legte erneut los wie die Feuerwehr und erspielte sich schnell einen komfortablen Vorsprung. Dabei trug vor allem die weiterhin stabile Annahme, organisiert von Libero André Illmer, dazu bei, dass Zuspieler Fabio Bertea seine Angreifer immer wieder optimal in Szene setzen konnte. Luca Wagner und Lukas Schattenberg überzeugten mit kraftvollen Angriffen über Außen, während Tim Ihde und Jascha Pricken in der Mitte sowohl im Angriff als auch im Block das Spiel bestimmten.
Niklas Pfersdorf kam gegen Ende des Satzes für Luca Wagner ins Spiel und trug dazu bei, dass auch der dritte Satz souverän mit 25:15 an die Moerser ging. Ein kleiner Dämpfer kam jedoch kurz vor Satzende, als sich Lukas Schattenberg eine leichte Verletzung an der Wade zuzog und für den vierten Satz nicht mehr zur Verfügung stand.
Wackeln im vierten Satz, aber am Ende der verdiente Sieg
Mit Niklas Pfersdorf nun dauerhaft auf dem Feld starteten die Adler auch in den vierten Satz stark. Das Spiel schien schnell entschieden, denn Moers konnte sich erneut absetzen und einen soliden Vorsprung erarbeiten. Doch am Ende des Satzes geriet der Moerser Annahmeriegel kurz ins Wanken. Plötzlich kam Brühl noch einmal gefährlich nah heran und drohte, den Satz wieder offen zu gestalten.
In dieser Phase bewies Trainer Rieskamp ein glückliches Händchen: Er brachte den genesenen Lukas Lübke für Niklas Pfersdorf ins Spiel. Lübke, der krankheitsbedingt kaum trainieren konnte, setzte sofort ein Zeichen und beendete das Spiel mit vier Aufschlägen in Serie. Die Moerser konnten den vierten Satz schließlich mit 25:21 für sich entscheiden und den 3:1-Sieg perfekt machen.
„Der vierte Satz war wieder eine Achterbahnfahrt“, gab Rieskamp zu. „Aber diesmal mit dem besseren Ende für uns. Am Ende zählen die drei Punkte, und wir haben uns in den entscheidenden Momenten als Team behauptet.“
Fokus auf Topspiel gegen den FCJ Köln
Nach diesem wichtigen Sieg richtet sich der Fokus der Moerser Adler nun voll und ganz auf das Topspiel gegen den bisher ungeschlagenen Tabellenführer FCJ Köln. Am kommenden Samstag, um 19:30 Uhr, erwartet die Mannschaft im heimischen ENNI Sportpark eine der bisher schwersten Aufgaben der Saison. Der FCJ Köln hat in dieser Saison noch keine Niederlage hinnehmen müssen und geht als Favorit in die Partie. Doch Moers ist entschlossen, die Erfolgsserie des Gegners zu brechen und selbst die Tabellenspitze ins Visier zu nehmen.