DIE BEWEGUNG VOR DEM BALLKONTAKT IST OFT ENTSCHEIDEND ...
Es sind oft nur Kleinigkeiten, die in der Technik den großen Unterschied zwischen einer korrekten und präzisen Handlung oder aber einem Fehler (Ball geht nicht dahin wo er hin soll!) ausmachen. Zu den „Kleinigkeiten“ zählen Laufwege und Bewegungen vor dem Ballkontakt - auch beim oberen Zuspiel ist die „Beinarbeit“ von essentieller Bedeutung.
Geht man einmal davon aus, das die „Handarbeit“ (Daumen hinten, viele Finger mit Ballkontakt) mit dem Druck aus dem Handgelenk ... sowie die Arm-, die Rumpf- und die Beinstreckung optimal sind, dann kann die vorausgehende Beinarbeit (sicherer Stand) letztendlich über die letzte Präzision und Genauigkeit entscheiden.
Nur selten kann man im Spiel aus einer vorher bestimmten Position – ohne jede vorausgehende Bewegung – mit dem oberen Zuspiel arbeiten. Oft genügt eine kleine Anpassung (ein kleiner seitlicher Beistellschritt, ein Schritt vor/hinter den Ball) um die Voraussetzung für die optimale Abspielposition zu erreichen. Ist vor dem Ballkontakt eine größere Strecke zu absolvieren, so sollte man sich mühen „vor“ dem Ball am möglichen Treffpunkt (Spieler/Ball) zu sein, um aus einem sicheren Stand mit der nötigen Vorspannung zu einem sauberen Bewegungsablauf und damit korrektem Zuspiel zu kommen. Wer zu spät zum „Treffpunkt“ kommt und in/mit einer Bewegung spielen muss, bekommt oft Probleme mit der Präzision.
Beide Füße mit Bodenkontakt ...
Also gilt: Nicht im Weiterlaufen oder in einer Weiterbewegung pritschen (oder baggern), weil sich sonst Bewegungen „addieren“ können und das Zuspiel an Präzision verliert. Ebenso wie es im Tennis nur ganz wenigen vergönnt ist, aus vollem Lauf einen präzisen Ball zu schlagen (Djokovic, Federer!), gelingt es auch im Volleyball beim Zuspiel nur ganz wenigen Könnern aus vollem Tempo (mitten in einer schnellen Bewegung) einen Ball sauber zuzuspielen.
Leichter Sprung oder “Hüpfer” für das Zuspiel ...
Das bedeutet: so schnell wie möglich an den Spielort, dort die Bewegung/den Lauf zuende bringen und zu einem sicheren Stand kommen. Zwei Möglichkeiten bieten sich an um zum Stand zu kommen: Nach einer Vorwärts/Rückwärtsbewegung endet man rechtzeitig am „Treffpunkt“ mit einem kleinen „Hop“ (Schlusssprung) in einer offenen Schrittstellung und geht dann in die Knie um Druck für das evtl. lange Zuspiel aufzubauen.
Nach einer Seitwärtsbewegung (Shuffle) kommt man häufig ebenfalls nach einem kleinen „Hop“ zum Schlussschritt (Füße fast parallel) und geht dann in die Knie (vor allem bei einem langen Zuspiel) um für die nötige Vorspannung zu sorgen. Stehen die Füße nach dem Hop oder einem Beistellschritt fast parallel, so ergibt sich die Möglichkeit aus einer angemessenen Beinstreckung heraus einen „langen“ und präzisen Ball zu spielen.
Früh am “Treffpunkt”: ausbalancierter Sprung mit Zuspiel
Interessant in diesem Zusammenhang übrigens, dass der vorbereitende Hop (Mini-Schlusssprung nach dem Shuffle) auch in der Defensive im Feld, bei der Blockvorbereitung und auch bei der Vorbereitung zum Anlauf beim Angriff praktiziert wird. Beim Zuspiel im Sprung (das Ziel eines jeden Zuspielers!) sorgt der beidbeinige Absprung (davor der Hop!) für Stabilität ... Dazu später mehr ☺