Moerser SC holt einen Oberfeldwebel

 

 

 

Frederik Schmidt ist der neue Zuspieler beim Volleyball-Drittliga-Aufsteiger Moerser SC.

Beim Moerser SC hat die Vorbereitung auf die neue Saison in der 3. Volleyball-Liga schon begonnen. Mit dem ersten Punktspiel - der Spielplan soll nach Pfingsten fix sein - ist zwar erst im September zu rechnen. Trainiert wird im Enni Sportpark Rheinkamp aber schon eifrig. Mit dabei ist auch ein Oberfeldwebel. Neuzugang Frederik Schmidt arbeitet bei der Bundeswehr in Köln, wohnt in Solingen und stellt sich, wie der MSC auch, einem sportlichen Aufstieg. Der 29-jährige Zuspieler war bisher in der Regionalliga oder tiefer unterwegs. Zuletzt bei den Rhein-Sieg Volleys in Much. Nun wird Schmidt mit Youngster Fabio Bertea ein Gespann bilden.

Das Soldaten-Dasein in Köln, das Schmidt seit 2018 führt, ist übrigens nicht gleichzusetzen mit viel Sport an der frischen Luft. "Ich plane für die Truppe diverse Personaleinsätze", beschreibt der Neu-Moerser sein Betätigungsfeld. Nach einer Ausbildung zum Kaufmann für Büromanagement wechselte Frederik Schmidt vor sechs Jahren zur Bundeswehr. "Das war einfach spannender, da hatte ich Bock drauf." Autofahrerei für Volleyball ist Schmidt gewohnt: "Nach Much bin ich auch gefahren, da ist Moers nur ein paar Minuten weiter von Solingen aus." Gute 50 Minuten pro Strecke und 68 Kilometer auf dem Tacho sind es bis Rheinkamp.

Erst Hilden, dann Düsseldorf

Dort will sich der Zuspieler sportlich weiterentwickeln. Nach der Zeit beim Hildener AT ging es zu den Füchsen Düsseldorf, eine Spielgemeinschaft aus dem ART aus Düsseldorf-Rath und den benachbarten Ratingern. Damals spielte Frederik Schmidt vorwiegend in der Verbandsliga-Mannschaft, lernte da aber zwei jetzige Moerser Stammspieler kennen: Lukas Lübke und Yannick Kugel, der einst bei den Füchsen zum Probetraining vorspielte. "Über die beiden und auch die Spiele mit Rhein-Sieg gegen Moers kam der Kontakt zustande"; bekräftigt Schmidt.
Der bot sich dann selber bei Trainer Hendrik Rieskamp an. Der Chefcoach wiederum hatte Schmidt aber auch schon auf dem Schirm. Zumal ja auch zeitig klar war, dass MSC Zuspieler Oliver Wachtel nach München wechseln und Ersatz gebraucht würde. Beim Probetraining hinterließ Schmidt einen guten Eindruck. "Es war für mich keine schwere Entscheidung Moers zuzusagen. Schon im Training lief alles sehr gut ab. Ich hatte nicht das Gefühl, ich bin der Neue hier", erinnert sich der Neuzugang.
Einen Testspieleinsatz vergangene Woche gegen die U19 von Zweitligist VV Humann Essen gab es auch schon. "Das war okay, es gibt aber sicher auch noch Dinge, an denen wie arbeiten müssen. Aber deshalb bin ich ja auch gewechselt", sagt Schmidt, "ich will das Beste aus mir sportlich herausholen und mit dem MSC in der Dritten Liga oben mitspielen." Nach oben blickt der Zuspieler auch, wenn es um ein Vorbild geht. Dies ist der 27-jährige Nationalspieler Johannes Tille, der zuletzt mit den Berlin Recycling Volleys zweimal in Serie Meister und Pokalsieger wurde.

Moerser Fans sind ein Faktor

Was Volleyball für Frederik Schmidt, der in jungen Jahren uach ein guter Tischtennisspieler war, so ausmacht: "Man muss sehr präzise spielen, reaktionsschnell sein, auch im Team agieren und deshalb sehr gut teamfähig sein. Das ist eine sportliche Herausforderung."
Ein Faktor für den Wechsel zum Moerser SC war sicher auch das günstige Umfeld. Dazu zählen neben guten Trainingsbedingungen und einer jungen, ambitionierten Mannschaft auch der zuletzt in der Regionalliga einiuge Male bei gut 400 Zuschauern starke Zuspruch von der Tribüne. "Das ist natürlich eine große Motivation für alle Spieler. Im Gegenzug wird allerdings auch die Erwartungshaltung nicht gerade gering sein, so dass wir dem Publikum natürlich schon etwas bieten wollen", sagt Frederik Schmidt.
Das schließt seine Freundin Alexandra, eine ehemalige Volleyballerin, mit ein. Die wird auf der Tribüne die Daumen drücken, wenn es die Zeit zulässt. Mischlingshund Hanni, das dritte Familienmitglied, braucht schließlich auch Aufmerksamkeit.

 

Text von Michael Ryberg veröffentlicht am 10. Mai 2024 in der NRZ