FRAUEN UND MÄNNER NICHT NACH OLYMPIA

BEI DEN MÄNNERN IST DAS AUSSCHEIDEN BESONDERS BITTER ...

Das ganze große Ziel, mit allen Teams (Indoor und Beach) nach Rio zu fahren, ist für den DVV unmöglich geworden: sowohl die Damen in Ankara wie auch die Herren in Berlin scheiterten am großen Vorhaben. Die Damen verloren bereits in der Vorrunde, die Herren denkbar knapp (Spielball vergeben) im Spiel um Platz drei.

Tränen gab es nach der Europameisterschaft - und Trauer nach dem Scheitern in Ankara

Die DVV-Frauen hatten ihr Soll in der Vorrunde in Ankara mit zwei Siegen eigentlich erfüllt, mussten dann aber mit ansehen, wie sich die Türkinnen unerwartet von den Holländerinnen vorführen ließen – und damit dem deutschen Team ganz knapp einen ganz bitteren 3. Platz zuwiesen. Selbst in der türkischen Presse hatte man nach der deutlichen Niederlage des türkischen Teams gegen die Niederlande von der „Schande von Ankara“ gesprochen.

Damit war das deutsche Team aus dem Rennen um die Plätze 1-4 raus und belegte in der Endabrechnung nur Platz 5 – wie bei der EM. Nach dem Rauswurf von Trainer Pedulla nach der EM hatte dankenswerterweise Schwerin´s Trainer Felix Koslowski und sein Team die Mannschaft übernommen. Der immense und gute Einsatz des Teams wurde aber nicht belohnt. Auch die Rückkehr von Mittelblockerin Christiane Fürst auf´s Spielfeld hatte letztendlich nicht gereicht. 

Männer total gefrustet

Bei den Männern hatte es Bundestrainer Vital Heynen in Berlin (!) versucht, die wohl beste deutsche Nationalmannschaft bislang (Bronze bei der WM!) mit einer recht eigenwilligen Strategie ins Rennen zu schicken. Ähnlich wie bei der Europameisterschaft (Spiel gegen Holland „sausen“ lassen, Bulgarien als Wunschgegner) wurde die sehr gut spielende deutsche Mannschaft in der Vorrunde gegen Polen unnötig „auf Eis“ gelegt, als er radikal durchwechselte und mit deutlicher Genugtuung die Verwirrung beim polnischen Team registrierte. Aber: Grozer jr. – bis dato mit glänzenden Leistungen - stand sich draußen in der Wechselzone die Beine in den Bauch ... und spielte einen Tag später eine „Grottenpartie“ gegen Russland. Rhythmus verloren.

Grozer jun. im Vorrundenspiel gegen Polen ausgewechselt ...

Gerade für Georg Grozer jr., der sich absolut topmotiviert und mannschaftsdienlich geradezu mustergültig präsentierte, war die „Polen-Nr.“ sicher nicht gut. Welcher Trainer „degradiert“ schon seinen Top-Protagonisten (erzwungene Pause ... und dann auf Knopfdruck wieder super?).  Immerhin präsentierte sich die Mannschaft nach der Halbfinal-Niederlage gegen Russland im kleinen Finale gegen Polen dann doch wieder auf einem großartigen Niveau mit glänzenden Szenen – aber nach 2:1 Führung im 4. Satz mit Aussetzern am Ende: Collin mit Aufschlagfehler beim Spielball, Grozer mehrfach in den Block zum Satzverlust. 

Kurze Genugtuung für Bundestrainer Heynen im 1. Spiel gegen Polen ...

Danach mit einer gewissen Tragik mit 14-16 im Tiebreaker gescheitert  - und Trainer und Experten in Berlin grübelten weiter über den Turnierverlauf und den Wechselzirkus im Gruppenspiel gegen Polen. Viele vermochten nicht zu nachzuvollziehen, warum man die toll spielende Mannschaft nicht kontinuierlich „am laufen“ gehalten hatte.

Bundestrainer Vital Heynen lieferte nach dem WM-Triumph (Bronze!) nun zwei Flops ab: gescheitert bei der EM und gescheitert bei der Olympia-Qualifikation. Schon während des Turniers in Berlin sickerte durch, dass beim belgischen Verband und Heynen großes Interesse an der Übernahme der belgischen Nationalmannschaft besteht. Bei unseren Nachbarn im Westen hatte Nationaltrainer Dominique Bayens nach dem Ausscheiden der Belgier in Berlin seinen Rücktritt eingereicht.

Deutsch-polnische Drückerkolonne - Ex-Adler Tim Broshog mit dabei ...

Vor allem für die drei Ex-Adler Lukas Kampa, Tim Broshog und Georg Grozer jr. ist das Ausscheiden besonders enttäuschend. Nach dem Debakel bei der Europameisterschaft hatte man nun doch auf die Qualifikation für Rio gehofft. Besonders Grozer jr. investierte nach sehr schwerer Zeit bei seinem Club in Süd-Korea unglaublich viel Herz und Kraft. Er saß schon am gestrigen Montag wieder im Flieger – mit nichts als Müdigkeit und Enttäuschung im Gepäck. Vielleicht an und ab mit einem Flashback an einen der markigen Sprüche, die Trainer Heynen noch vor dem Turnier abgesondert hatte: „Wenn wir uns für Rio qualifizieren, holen wir eine Medaille.“ Oder einen wie dieser: „Hier bei dieser Olympia-Qualifikation will ich der Affe sein.“