Die Adler von Niederrhein konnten am vergangenen Samstag im Bezirkspokal mit zwei überzeugenden Siegen den Einzug zum Finalturnier um den WVV Pokal feiern. In zwei umkämpften Spielen zeigte das Team bei engen Spielständen Nervenstärke und konnte letztlich beide Spiele klar mit 3:0 gewinnen.
Trainer Hendrik Rieskamp konnte in beiden Spielen nicht auf den sonst so starken Diagonalangreifer Lukas Lübke zurückgreifen, da dieser wegen einer Erkältung die ganze Woche nicht trainieren konnte und so, noch immer angeschlagen, einen Platz auf der Bank einnahm. Nach Beratung mit Co-Trainer Markus Pukownik, schickte Rieskamp die folgende Startsechs gegen den Rumelner TV ins Rennen: Fabio Leandro Bertea im Zuspiel, Yannick Kugel und Routinier Lukas Schattenberg auf den Aussenposition, Jan Sowa und Tim Ihde im Mittelblock und Kapitän Gian Luca Wagner rückte für den angeschlagenen Lukas Lübke auf die Diagonalposition. André Illmer zeigte sein Können wie gewohnt auf der Liberoposition.
Im Halbfinale gegen den Rumelner TV
Das Spiel gegen Rumeln startete von Beginn an ausgeglichen. Beide Teams agierten eher vorsichtig, ehe sich der Moerser SC leicht absetzen konnte. Der Annahmeriegel, angeführt von Libero André Illmer, konnte vom Rumelner Aufschlag nur selten unter Druck gesetzt werden, dafür mussten die zahlreich angereisten Fans zunächst Probleme im Angriff feststellen. Trotz allem konnte der Satz dank einem guten Aufschlagspiel mit 25:19 gewonnen werden.
Auch der zweite Satz startet mit einer starken Aufschlagserie von Jan. Sowas hatte man im Enni Sportpark tatsächlich seltener gesehen. Der MSC also früh mit einer hohen Führung. Wechsel der Rumelner bei 4:11 und 4:12 zeigen keine Wirkung. Auch Trainer Rieskamp reagiert und gibt den Youngstern Oliver Maxim Wachtel und Luis Fabian Bartsch eine Chance ihr Können als Zuspieler und als Angreifer unter Beweis zu stellen. Die hohe Führung bleibt auch für den Rest des Satzes bestehen. Timo Moysig, der inzwischen für Yannick Kugel im Aussenangriff ins Spiel gekommen ist, setzt im Angriff tolle Akzente. Den zweiten Satz gewinnt der MSC mit 25:18.
Im dritten Satz ist die Luft ein wenig raus beim jungen MSC-Team. Das Trainerteam um Trainer Rieskamp reagiert beim Stand von 3:2 mit einer Auszeit und erinnert die Spieler daran, dass sie als Team zusammenhalten und weiter konzentriert spielen müssen, um den Sieg zu erringen. Gesagt, getan: Das Team kann sich auf das gute Aufschlagspiel von Jan Sowa und Lukas Schattenberg verlassen und zwingt den Rumelner Turnverein beim Stand von 16:10 zu einer Auszeit. Beim Stand von 17:11 kommt zunächst wieder Timo Moysig, und bei 20:14 Luis Fabian Bartsch ins Spiel. Am Ende kann das Team den Satz mit 25:19 gewinnen und steht somit im Finale gegen den Kevelaerer SV, die sich im Halbfinale gegen den TB Osterfeld mit 3:1 durchsetzen konnten.
Nach dem Spiel äußert sich ein euphorischer Timo Moysig: „Wir haben es geschafft uns nicht aus der Ruhe bringen zu lassen. In der Saison sind wir nach einem guten Satz manchmal in ein Loch gefallen. Das war heute nicht so. Auch wenn wir mehrere Punkte in Folge kassiert haben, sind wir ruhig geblieben und konnten uns auf unsere Stärken verlassen!“
„Sie werden brennen und um jeden Ball kämpfen!“
Vor dem Spiel gegen den Kevelaerer SV Trainer Rieskamp mit warnenden Worten für sein Team: „Kevelaer ist ein super eingespieltes Team. Die werden heiß sein und um jeden Ball kämpfen. Trotzdem: Wir wollen hier 3:0 gewinnen!“
Das Team startet ähnlich wie im ersten Spiel in den ersten Satz: Nur Mittelblocker Nils Joneleit rückt für Jan Sowa in die Startsechs, der im ersten Spiel vor allem mit seinen starken Aufschlägen Team und Fans in Ekstase versetzte. Aber auch hier zeigte sich das Team rund um Kapitän Gian Luca Wagner, zunächst wieder etwas verunsichert: Lautstarke Unterstützung der Spieler und Fans vom Kevelaerer SV sorgten beim Moerser Team für Nervosität. Einfache Dinge im Angriff und Block konnten und sollten einfach nicht funktionieren. Dank einiger schlimmer Eigenfehler vom KSV blieb der MSC aber immer in Reichweite und konnte sich dann in der Crunch Time doch noch auf einen deutlichen 8 Punkte Vorsprung absetzen. Block und Angriff funktionierten auf einmal und mit dem getankten Selbstvertrauen ging es dann in den zweiten Satz.
Kevelaer sieht sich beim Stand von 4:0 gezwungen eine Auszeit zu nehmen. Nils Joneleit konnte mit seinen Floataufschlägen für Probleme auf der gegnerischen Seite sorgen. Beim Stand von 8:3 wird der Zuspieler gewechselt und das zeigt Wirkung. Der Block und die Abwehr finden zeitweise kein Mittel gegen die schnell gespielten Angriffe der in blau und weiß gekleideten Spieler. Fehler in der Kommunikation und in der Abstimmung nach der langen Trainingspause waren für das Publikum nicht zu übersehen. Doch dann schreitet Lukas Schattenberg zum Aufschlag und kann dank einer tollen Sprungaufschlagserie für ein angenehmes Punktepolster für das Team sorgen. Kevelaer reißt sich noch einmal zusammen und gibt alles, kann den Satzgewinn für Moers aber nicht mehr verhindern.
So geht es dann in den dritten Satz in dem dann wiederum die Luft bei den Kevelaerern raus ist. Hohe Vorsprünge von bis zu 11 Punkten veranlassen Hendrik Rieskamp dazu, den Youngstern Luis Fabian Bartsch, Oliver Maxim Wachtel und Timo Moysig noch einmal etwas Spielpraxis zu geben. So kann auch der dritte und damit letzte Satz am Ende sehr deutlich mit 25:11 gewonnen werden.
Angreifer Yannick Kugel ist zufrieden mit der Leistung seines Teams und freut sich über den Pokal, den er nun stolz in den Händen hält: „Ich denke wir sind den Erwartungen gerecht geworden und haben solide sechs Sätze gespielt. Wie haben uns von Rumeln und Kevelaer nicht ärgern lassen und konnten unser Spiel spielen.“
Der Favoritenrolle gerecht geworden
Der MSC ist damit Bezirkspokalsieger und tritt in der nächsten Saison im WVV Pokal gegen alte bekannte aus der zweiten Liga an. Für wie viel es dann reicht wird sich zeigen. Cheftrainer Hendrik Rieskamp schätzt die Lage nach den beiden Spielen so ein: „Ich denke wir sind heute unserer Favoritenrolle gerecht geworden. Auch, wenn die anderen Mannschaften es uns heute alles andere als leicht gemacht haben. Gerade unser Finalgegner aus Kevelaer hat eine Wahnsinns Saison gespielt, mit dem Gewinn der Meisterschaft ohne Niederlage und der Teilnahme am Pokalfinale. Da kann man nur gratulieren.“
Auch mit der Leistung seiner Mannschaft zeigt sich der Trainer zufrieden: „Wir haben heute eine konstante Leistung gezeigt, dafür, dass wir erst eine Woche wieder im Training sind und einzelne Spieler kaum trainieren konnten. Die Trainingsschwerpunkte, mit denen wir vor der Pause bereits angefangen haben, haben die Jungs schon sehr gut umgesetzt und mir gefällt die Spielfreunde mit der wir die Aufgabe angegangen sind.“
Der MSC wird in der kommenden Woche noch drei Trainingseinheiten in der Halle absolvieren, um sich auf eine mögliche Relegation für die dritte Liga vorzubereiten. Hier liegt der Ball jetzt bei der DVL, die nun entscheiden muss, wie der Auf- und Abstieg aus der zweiten Liga bzw. Regionalliga geregelt wird. Der VV Humann Essen hat am gleichen Samstag Abend ein entsprechendes Ergebnis geliefert und 3:0 gegen unsere Freunde aus Münster verloren, ist also sportlich abgestiegen. Somit würde der Aufstieg für die zweite Mannschaft entfallen, da nicht zwei Mannschaften aus dem gleichen Verein in der Dritten Liga antreten dürfen. Während wir gespannt auf eine Entscheidung warten, geht es für viele Spieler im Sommer im Sand weiter, um sich auch in der warmen Jahreszeit fit zu halten.