Wie Jana und Lara den Abstieg aus der Verbandsliga verarbeiten ...
Ein Kontrastprogramm der besonderen Art erlebten die Damen I in den letzten drei Jahren: zweimal hintereinander aufgestiegen, in dieser Saison nach zwei Siegen und nach einer endlos erscheinenden Niederlagenserie aus der Verbandsliga abgestiegen. In der kommenden Saison geht der MSC zurück in die Landesliga ... mit einer anderen Mannschaft. Die beiden Spielerinnen, die in diesem Team am längsten dabei waren, werden nicht mehr auflaufen. Für Jana Kleinheßeling und Lara Pütt ein schmerzhaftes Ende.
Viele Gründe für den Abstieg
Die Gründe für den Abstieg sind vielfältig. Aus der Erfolgsmannschaft der letzten Saison schieden mit Ann-Katrin Schmidt sowie Alina Schmidt zwei Leistungsträgerinnen aus. Schon im Jahr davor hatte Luisa Puchala das Team verlassen – die Zuspielerin war einer der wichtigen Faktoren für den ersten Aufstieg – ähnlich wie Alina Schmidt, die in der letzten Saison die Zuspielfunktion übernahm. Auch Mira Pehmöller war nicht mehr dabei. Kurz nach Saisonbeginn verließ Wibke Bils, eine erfahrene Spielerin aus beruflichen Gründen das Team, in der Saisonmitte schied Ann-Sophie Schattenberg - auch aus beruflichen Gründen - aus.
Die Youngster, die dazukamen mussten natürlich in große Fußstapfen treten, aber wagten den Sprung in die Verbandsliga und haben sich große Mühe gegeben. Das meint auch Lara Pütt, die im Jahre 2013 zum MSC kam ... und mit den Trainern Günter Krivec, Dai Ming Liu, Tim Elsner, Eric Moser Markus Pukownik und Luca Wagner gleich sechs Übungsleiter „überlebte“. Sie spielte in vier Ligen, auch in der U18 und U20. „Jetzt waren wir nicht gut miteinander eingespielt, hatten auch Pech mit Verletzungen und mussten die Abgänge verkraften“, meint Lara.
Die Motivation ließ nach
Das Ziel war nach Lara „natürlich der Klassenerhalt“; aber nach den ersten Spielen der Rückrunde stellte sich das Gefühl ein: „Das schaffen wir nicht mehr.“ Lara registrierte gelegentlich Enttäuschung und Lustlosigkeit und fehlenden Willen „Wir haben aber immer wieder versucht uns aufzuraffen – aber wenn man immer wieder Rückschläge kassiert, ist das nicht so einfach,“ so Lara.
Der Mensch freut sich ...
Nach dem letzten Spiel stand man noch zusammen, es gab so ein eigenartiges Gefühl, etwas Depri, etwas Melancholie, Auseinandergehen. Schon vorher hatte man sich - so Lara - Gedanken gemacht, wie es nach der Saison aussehen könnte. Was macht der Verein mit der Mannschaft, wenn sie absteigt? Was machen die anderen, was mache ich selbst? Welche Alternativen gibt es, soll ich weiter machen und den Verein wechseln ...?
Dankbarkeit bei Beiden
Auf jeden Fall gibt es bei Lara Pütt bei allem Abschiedsschmerz auch ein großes Gefühl der Dankbarkeit. Lara: „Ich bin dankbar dafür was mir der Volleyball in den letzten Jahren gegeben hat, was ich gelernt habe und welche persönlichen Verbindungen sich ergeben haben.“
Blick zurück ...
Ähnliches empfindet auch Jana Kleinheßeling: „Es war insgesamt betrachtet ein tolle Zeit – fast 13 Jahre Volleyball – länger als meine Schulzeit. Ich würde diese Zeit auf keinen Fall missen wollen. Ich habe tolle Menschen kennengelernt – da haben sich Freundschaften fürs Leben gebildet.“
Längste Karriere
Jana startete ihre Karriere mit der MSC Grundschul-AG im Herbst 2010 und kam dann über den Adler-Cup in den Verein. Ihre Trainer/innen waren Eric Moser, Phillip Boeck, Günter Krivec, Jan Gödde, Dai Ming Liu, Stefan und Susanne Tavenrath und schließlich Markus Pukownik und Luca Wagner. Gespielt hat sie in allen Jugendmannschaften von der U13 bis zur U20 und im Damenbereich von der Bezirksklasse bis zur Verbandsliga. Der sportliche Höhepunkt war der Aufstieg aus der Landesliga in die Verbandsliga. Eine interessante Erfahrung war die Teilnahme an der „Deutschen“ U16 in Moers – als Ausrichter qualifiziert ... aber den Aufgaben nicht gewachsen. Meister Dresden übermächtig – u.a. mit Camilla Weitzel, die heute in der deutschen Nationalmannschaft und in der italienischen Profiliga spielt.
Blick weit zurück ...
Der Abstieg mit der aktuellen Mannschaft zurück in die Landesliga zeichnete sich nach Jana – so auch der Eindruck bei Lara – mit dem Beginn der Rückrunde ab. „Unser Ziel vor der Saison war ganz klar der Klassenerhalt, wir wollten sogar in die Tabellenmitte. Das war aber wohl etwas vermessen“, meint Jana.
Ortswechsel
Im Saisonverlauf kam es dann neben den personellen Verlusten auch zu Verletzungen und Krankheit – es wurde immer schwerer. Auch bei Jana stellten sich durch Ortswechsel (beruflich bedingt nach Köln) Schwierigkeiten ein: „Ich wollte der Mannschaft immer helfen, konnte aber nicht mehr regelmäßig trainieren.“ Da aber auch einige andere Spielerinnen mit der Zunahme an Niederlagen Motivationsprobleme hatten, häuften sich die Schwierigkeiten. Jana: „Ich werde nächste Saison leider nicht mehr für Moers spielen, der Aufwand lohnt nicht mehr und zuletzt hat es zugegebenermaßen weniger Spaß gemacht als die Jahre davor.“
Lara und auch Jana verdrückten nach dem letzten Spiel, als man noch in der Gruppe zusammenstand, ein paar Tränchen. Am Ende eben doch Abstieg. Was bleibt sind viele gute Erinnerungen: vor allem der Aufstieg aus der Landesliga in die Verbandsliga mit Trainer Markus Pukownik. Aber auch weitere Blicke zurück wie z.B. die Mannschaftsfahrten nach Knokke (einmal zusammen mit den Grozer´s) sorgen für ein insgesamt positives Gefühl in Bezug auf die Karrieren der beiden Spielerinnen, die dem MSC am längsten die Treue gehalten haben ...
Es gibt ja den Spruch wonach man aufhören soll wenn es am schönsten ist. Dieser Weisheit sind beide nicht gefolgt. Sie wollten sich gemeinsam in der neuen hohen Spielklasse behaupten. Der Abstieg ist für beide Spielerinnen im Nachherein nur eine Momentaufnahme ...