Gewonnen – aber knapp am Ziel vorbei

„Adler“ liefern die versprochene Revanche

Eine hoch brisante Begegnung am letzten Spieltag der Aufstiegsrunde im ENNI Sportpark – mit vielen lebhaften Zuschauern (auch aus Bielefeld), die eine Partie auf hohem Niveau erleben durften und am Ende einen 3:1 Sieg der „Adler“ bejubelten. Der von Trainer Rieskamp versprochene Sieg gelang – reichte aber „nur“ zum 3. Platz in der Tabelle. Der VV Humann Essen II darf direkt aufsteigen, Hürth sicherte sich mit zwei gewonnenen Sätzen in Essen den Relegationsplatz. So die aktuelle Lage.

Trainer Hendrik Rieskamp nominierte Fabio Bertea (Z), Lukas Lübke (D), Tim Ihde/Nils Sowa (MB) sowie Yannick Kugel und Luca Wagner für die AA Position. André Illmer wieder Libero.

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Luca Wagner nimmt an ...

Aufholjagd nicht gelungen

Die Partie startete mit einer Reihe von bemerkenswert langen Rallies – deutlicher Hinweis auf die Ausgeglichenheit in der ersten Phase und den Versuch, unnötige Fehler weitgehenst zu vermeiden. Nach 7-7 schlägt Moers erstmals in den Bielefelder Block und gibt das Signal für einen kleinen Bielefelder Vormarsch: der Moerser Angriff lahmt ein wenig, nur Ihde kann von 8-10 auf 9-10 punkten. Dann Fehler in der Moerser Annahme und 9-12. Ihde wieder mit Punkt zum 10-12, Yannick Kugel sorgt für den Ausgleich bei 12. Dann aber Moers wieder in den Block, der folgende Angriff zu vorsichtig und Bielefeld setzt sich auf 12-16 ab. Auszeit von Trainer Rieskamp, der nun Lukas Schattenberg einwechselt. Aber Bielefeld weiter sehr aufmerksam, entschärft weitere Moerser Angriffe und geht nach einer Moerser Annahmepanne mit 13-19 in Führung. Das Thema Satzgewinn scheint für das MSC Team „durch“. Aber dann Bielefeld mit Fehlerserie: ins Aus, Aufschlagfehler, gegen die Antenne, nochmal Angriff ins Aus und Lukas Lübke setzt nach 17-21 einen deutlichen Akzent zum 18-21. Auszeit Bielefeld, Luca Wagner setzt sich durch, Bielefeld hämmert gleich zweimal in den Moerser Block und Einstand bei 21. Über 22-22 und 24-24 jubelt das Publikum – hält aber den Atem an, als ein Moerser Angriff im Bielefelder Block landet ... und darauf folgend eine kaputte Moerser Annahme den Satz beendet.

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Tim Ihde durch die Mitte ...

Kugel rettet Durchgang zwei

Im 2. Durchgang eine ähnlich enge Auseinandersetzung bis 7-7 und mit einem Bielefelder Aufschlagfehler die 8-7 Führung für Moers. Danach allerdings ein Moerser Angriff ins Aus, ein Missverständnis beim Zuspiel und plötzlich 8-10; Auszeit von Trainer Rieskamp, der einen Bielefelder Aufschlagfehler registriert und sich über Angriffspunkte von Lübke und Kugel freut (12-11)  ... und sich nach einem Lübke-Aufschlaghammer über die 13-11 Führung freut. Aber Bielefeld  wehrt sich. Nach 13-13 technische Panne bei Moers, noch ein Annahmefehler dazu und Auszeit von Trainer Rieskamp bei 13-15. Es bleibt eng. Nach 14-16 hilft Bielefeld erneut mit einem Aufschlagfehler, nach Lübke Angriff weiter zum 18-18 und bei 19-19 fällt auf Moerser Seite ein ganz leichter Ball so einfach auf den Boden – scharf beobachtet von drei dicht daneben stehenden Spielern. Lautes Rumoren im Publikum, Rieskamp mit Negativ-Extase -  ist da irgendwo ein Sanitäter? Der erscheint in Person von Yannick Kugel. Nach 19-20 sorgt ein Kugel-Angriff nicht nur für den Einstand, Kugel macht mit einem Ass auch das 23-21 - Auszeit Bielefeld. Kugel mit Netzkanten-Aufschlag zum 24-21. Nochmal Auszeit Bielefeld. Danach  noch einmal ein Kugel-Ass zum Satzgewinn. It´s Kugel-Time!

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Yannick Kugel: ertragreich am Netz :-)

Endlich: von Anfang bis Ende geführt

Der 3. Satz startet endlich wie „gewünscht“: Kugel blockt, Schattenberg punktet, Kugel mit Angriffspunkt, noch ein Aufschlagfehler von Bielefeld und Moers mit 8-4 Führung endlich vorne ... und leider auch wieder mit leichtem Konzentrationsabbau. Bielefeld hilft noch mit Aufschlagfehler noch zum 9-5, danach aber Moers ins Aus und bei 9-7 ruft Rieskamp zur Auszeit. Noch ein Bielefelder Aufschlagfehler, aber mit Kugel und Lübke doch entschlossen zum 12-9 ... und nach Bielefelder Schlag gegen die Antenne wieder mit dem alten 4-Punkte-Vorsprung. Doch Moers reduziert wieder: Angriff ins Aus, Bielefeld punktet mit Angriff und nur noch 13-12 Führung. Dann aber „verfummelt“ Bielefeld einen Dankeball von Moers, sorgt damit für das 14-12 und nach einem schönen Moerser Block wieder zum 4-Punkte-Vorsprung bei 16-12. Auszeit Bielefeld. Nun aber Moers konsequent: Bielefeld macht die Fehler. Zweimal ins Netz, noch einmal ein Ball seltsam „verfummelt“, Lübke punktet nach tollem Save von Illmer und mit Lübke/Joneleit-Block geht es zur beruhigenden 22-16 Führung. Ein Kugel/Ihde-Block folgt, Kugel staubt ab ebenso wie Ihde. Bielefeld verliert die Kontrolle in der Abwehr und bietet Moers geradezu Konter an ...

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Fabio Bertea - von den Fans (Hintergrund) beobachtet ...

Stark angefangen – am Ende kurz gezittert

Im vierten Durchgang Bielefeld gleich im ersten Drittel mit weiteren Kontrollverlusten. Ein sehr aufmerksamer Yannick Kugel kann bis zur 8-2 Führung sage und schreibe viermal am Netz abstauben. Dann schlägt Moers einen Ball ins Aus und Trainer Rieskamp gleich mit einer Auszeit. Prompt folgt eine schwache Moerser Annahme, ein weiterer Angriff segelt ins Aus und nach einem Hammerangriff in den Bielefelder Block Gleichstand (!) bei acht. Dann „staubt“ Tim Ihde zur Abwechslung einmal ab, Bielefeld hilft wieder mit Aufschlagfehler, Schattenberg blockt, Bielefeld ins Aus und bei 14-9 eine Auszeit von Bielefeld. Die Dominanz jetzt doch deutlich – aber Bielefeld weiter hartnäckig und Moers vermeintlich schon am Ziel ... und in der Folge mit Nachlässigkeiten: Moers mit Fehler in der Annahme, Angriff in den Block, eine schwache Abwehr und bei 15-14 Trainer Rieskamp - jetzt richtig alarmiert - mit Auszeit. Wieder nach der Auszeit Moers mit Angriffsfehler (Block!) und nicht nur Einstand bei 15 sondern nach einem weiteren Angriffsfehler gehen die Gäste mit 15-16 in Führung. Der rosarote Fan-Pulk auf der Tribüne tobt, Fanfaren und Trommeln doppelt so laut wie bisher. Es folgt ein Lübke/Joneleit-Block, einen Aufschlag von Lukas Schattenberg kann Bielefeld nicht verarbeiten und Auszeit von Bielefeld bei 19-16 für Moers. Es folgen qualvolle (für das Trainer-Trio Rieskamp, Destefani und Pukownik) Minuten im Zwanzigerbereich. Jeweils Einstände bis 23-23 ... dann aber langt Lübke zu ... und danach kann Bielefeld einen erneuten harten Moerser Angriff nicht unter Kontrolle bringen: Fabio Bertea staubt ab und das Spiel ist gewonnen.

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Moerser Abwehr immer wieder unter Druck: hier Lukas Lübke und Yannick Kugel ...

Fazit: Am Saisonende - mit einem sehr eng zusammenliegenden Spitzenquartett - musste es eine spannungsgeladene Partie gegen einen starken Gegner und Mitkonkurrenten um einen Spitzenplatz geben. Engagierte Zuschauer, vor allem der sehr lautstarke Bielefelder Fanblock („Heimspiel, Heimspiel!“) sorgten für zusätzliche Motivation und Intensität. Der MSC im Angriff stärker, auch in der Abwehr, aus der doch häufiger gekontert werden konnte. Bielefeld im Aufschlag eher harmlos und mit zu vielen Fehlern – die Moerser Annahme durchaus nicht fehlerfrei wurde so „geschont“. Bielefelds Abwehr schwächelte stark – die hohe Zahl der „Abstauber“ von Moers spricht eine deutliche Sprache: Bielefeld zu oft ohne Ballkontrolle. Die Aufmerksamkeit bei Moers zwischendurch nicht auf der Höhe: man ließ Bielefeld immer wieder „kommen“, musste dann wieder aufdrehen. Die Moerser Abwehr (bis auf zwei echte Pannen) gut, hier vor allem immer wieder Libero André Illmer „auf dem Posten“ ... der ermöglichte seinen Kameraden den Gegenangriff. Luca Wagner leider früh verletzt, dafür Yannick Kugel in den Sätzen zwei, drei und vier mit viel Wirkung. Lukas Schattenberg erneut verdient MVP – und bleibt mit dieser Auszeichnung an der Spitze der MVP Tabelle der Regionalliga Aufstiegsrunde. Schöne Geste vom Bielefelder Trainer, der auf die Moerser Seite wechselt und einzeln gratulierte.

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Lukas Schattenberg greift an ...

Schließlich: Der MSC „nur“ auf Platz drei – Trainer Rieskamp gestand anschließend, dass er schon gerne Platz zwei geholt hätte. Man muss nun abwarten, wie sich die Aufstiegsmodalitäten entwickeln: Der VV Humann Essen 1 steht in der 2. Bundesliga auf einem Abstiegsplatz, muss noch drei Spiele gegen Gegner aus dem oberen Mittelfeld absolvieren. Gelingt die sportliche Rettung nicht, könnte man wie im Vorjahr vom Rückzug einer anderen Mannschaft in der 2. Liga profitieren. Geht Humann 1 aber in den Keller, darf Humann 2 nicht aufsteigen. Dann könnte Hürth den Sprung wagen ... und Moers winkt dann evtl. die Relegation. Eine komplizierte Gemengelage, in der noch andere Überlegungen hineinspielen können ...

Stimmen vom Trainer-Trio:

Hendrik Rieskamp: „Nach dem Hinspiel war zu erwarten, dass wir eine heiße Begegnung sehen würden. Von Beginn an eine starke kämpferische Note im Spiel. Der Druck war schon zu spüren – für beide Teams ging es um viel. Wir haben den Kampf angenommen, die Fehlerquote war stellenweise zu hoch, schon verständlich bei den Risiken die man nehmen musste. Ich bin froh, dass wir uns steigern konnten, dieses Niveau haben wir zum Saisonbeginn nicht gehabt. Die Mannschaft ist gewachsen. Jetzt im Augenblick ist es schon ein wenig schade, dass wir nur auf Platz drei gelandet sind.“

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Kornelia und Mayra aus der U14 übernahmen die MVP Ehrung

Co-Trainer Markus Pukownik: „Ein bedeutsames Spiel am Saisonende. Der Anfang war doch ziemlich verhalten. Mir hat nicht gepasst, dass zweimal deutliche Führungen abgegeben wurden. Allerdings war gut, dass wir uns immer wieder zurückgekämpft haben, die Jungs haben dann auch bei Rückständen den Glauben nicht aufgegeben. Wir haben dann doch Bielefeld zu mehr Fehlern gezwungen, konnten das auch nutzen. Ich bin stolz auf diese Mannschaft, sie haben viel gearbeitet.“

Co-Trainer Marco Destefani: „Das war ziemlich eng heute und so etwas kannst Du nur gewinnen, wenn Du mit Herz spielst. Das haben unsere Jungs heute gemacht: con cuore! Sie haben alles gegeben. Zwischendurch war es ein wenig unruhig. Unser Ziel für heute war es, das Rückspiel wie vom Trainer versprochen, zu gewinnen. Das haben wir erreicht. Ich denke die Zuschauer haben auch ihren Spaß gehabt – so soll es sein.“

Das MSC Aufgebot vs. PTSV Bielefeld : Fabio Bertea (2), Lukas Lübke (3), Tim Ihde (5), Nils Joneleit (6), Lukas Schattenberg (7), Timo Moysig (9), Luis Bartsch (14), André Illmer (18), Yannick Kugel (17), Oliver Wachtel (21), Luca Wagner (23), Jan Sowa (24), Trainer: Hendrik Rieskamp, Co-Trainer: Marco Destefani, Markus Pukownik

Das Ergebnis: Moerser SC vs. PTSV Bielefeld  3:1,24-26,25-21-17-23 in 28,25,25 und 29 Minuten (1h 47 min), MVP Bielefeld: Daniel Spielberg, MVP Moers: Lukas Schattenberg

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Endstand Aufstiegsrunde Regionalliga:

1. VV Human Essen II 30 Punkte

2. TVA Hürth 28 Punkte

3. Moerser SC 27 Punkte

4. PTSV Bielefeld 26Punkte

Weitere Eindrücke vom Spiel ab sofort in der Photogalerie