Nur ein magerer Punkt vs. TuSEM Essen
Irgendwie hatten sich die Damen I von Trainer Luca Wagner das Sonntagsspiel vs. TuSEM Essen anders vorgestellt: gegen den Tabellenletzten wollte man nichts anbrennen lassen. Doch dann gab es gegen das bislang sieglose TuSEM-Team eine 2:3 Niederlage, welche die Sonntagsstimmung des MSC-Teams erheblich eintrübte.
Trainer Luca Wagner war mit Paula Tuschhoff (Z), Klaudia Kapala (D), Sophie Schubert/Ann-Sophie Schattenberg (AA), Lara Pütt/Annie Stockdreher (MB) sowie mit Elea Pukownik als Libera (erstmals in dieser Saison) gestartet.
Stimmung vor dem Spiel ok
Sofort abgefangen
Das MSC-Team geriet unerwartet schnell in Rückstand und hatte nach dem 2. Drittel – Stand 9-16 – die Hoffnung auf einen Satzgewinn schon fast aufgegeben. Dennoch kleine Aufholjagd und nach Ass von Lara Pütt Auszeit für Essen beim Stand von 17-21. Dann aber punktet der MSC nur noch einmal und muss den Satz hoch abgeben.
MSC übersteht drei Satzbälle
Im 2. Satz dann nach Einstand bei 3-3 eine 7-4 Vorsprung ( Punkte mit Aufschlag Schattenberg, Angriff Pütt, zwei Technikfehler TuSEM), bei 8-7 aber nur noch hauchdünner Vorsprung. Dann Moers zweimal ins Aus, eine Annahme stimmt nicht und 9-11 Rückstand. Das 2. Drittel im weiteren Verlauf stark umkämpft – mit Rückstand bei 14-16. Das letzte Drittel dann Drama pur: über 18-18, 20-20 und 22-22 nach 24-24 der erste Satzball für TuSEM bei 24-25. TuSEM noch mit zwei weiteren Satzbällen, die Mannschaft um Ann-Sophie Schattenberg kann immer wieder ausgleichen ... und profitiert dann am Ende nach 28-28 von einem Essener Aufschlagfehler und einer TuSEM Annahmepanne.
Lara Pütt durch die Mitte ...
Die Mannschaft endlich stabil ...
Im 3. Durchgang das MSC-Team nach dem glücklichen Ende im 2. Satz mehr oder weniger befreit. Die Mannschaft geht mit 7-3 in Führung (Aufschläge Kapala und Schattenberg), muss nach einem Rotationsfehler noch die 8-6 Führung hinnehmen. Danach aber entschlossen und konzentriert weiter bis 13-7: Auszeit von Essen. Wagner´s Mannschaft nun weiter mit Druck, baut die Führung (Punkte von Kapala, Pütt, und Schubert) weiter aus. Bei 18-13 wieder Auszeit von Essen. Danach aber ein Pütt-Abstauber und Aufschlag mit Wirkung, Annie Stockdreher legt mit hartem Angriff aus der Mitte nach und 20-13. Der MSC macht noch 5 Punkte, TuSEM nur noch einen.
Auszeit: Tipps vom Trainer ...
... aber dann plötzlich den Faden verloren
Mit der 2:1 Führung ein deutlicher Abbau im Bereich Konzentration: nach einer 4-2 Führung plötzlich ein 4-8 Rückstand mit Auszeit von Trainer Wagner. Keine positive Nachwirkung: sofort Abwehrfehler, Schwächen in der Annahme, lahme Angriffe und nach einem weiteren Annahmefehler erneut Auszeit von Trainer Wagner bei 6-15. Bei 6-20 droht ein einstelliger Absturz, der gerade noch vermieden werden kann.
Wende nicht geschafft
Damit die Mannschaft im Tiebreak, der mit einem 0-3 Rückstand anfängt. Die Mannschaft bemüht, kann aber das 3-7 nicht verhindern, kommt mit Angriffen von Sophie Schubert und Klaudia Kapala noch auf einen 5-8 Rückstand beim Seitenwechsel. Aber die Befreiung gelingt nicht – der 3-Punkte-Rückstand (zwischenzeitlich 9-11) existiert auch noch bei der 2. Auszeit von Trainer Wagner bei 9-12. Unmittelbar danach Moers ins „Aus“ (9-13) und schweres Annahmeproblem (9-14) und damit Satz- und Spielball für Essen.
Andauernde Konzentration war gefragt ...
Wechselhaft
Eine Partie auf einem insgesamt sehr wechselhaften und stellenweise nur mittlerem Niveau. Das MSC-Team war gegen den Tabellenletzten als absoluter Favorit ins Spiel gegangen, wurde aber gleich im ersten Satz „kalt“ erwischt. Der Ausgang des 2. Satzes glücklich, im Verlauf des 3. Durchgangs dann endlich konsequent – natürlich auch von Essener Fehlern profitierend. Nach dem klaren Satzgewinn und der 2:1 Führung das Team mental wohl wieder in der Favoritenrolle ... und erneut böse abgefangen. Im Tiebreaker dann nach dem schnellen 0-3 Rückstand nicht mehr der Glaube und die Energie für einen positiven Abschluss. Ein Punkt blieb jedoch in Moers.
War es die Einstellung ...?
Trainer Luca Wagner stellte gleich nach dem Ende der Partie klar, dass der Ausgang des Spiels „nicht am Fehlen von Evelyn Tissen“ im Zuspielbereich gelegen hätte. Wagner: „Es gab einige andere Probleme – wir haben zwischendurch in der Annahme und im Außenangriff geschwächelt, ich konnte nur mit unserer Mitte zufrieden sein.“
Annie Stockdreher in Aktion
Wagner weiter: „Unser Hauptproblem war heute die Schwankung im Bereich Konzentration, vielleicht sogar wegen der Tabellenkonstellation im Bereich der Motivation. Solche Aussetzer wie heute hatten wir bislang noch nicht – kurze Phasen schon, aber nicht über einen ganzen Satz hinweg. Das war schon bitter. Positiv bleibt, dass wir doch einen Punkt holen konnten ... und die Erkenntnis für die Mannschaft: in jedem Spiel, gegen jeden Gegner Gas geben – und nicht vorher auf die Tabelle schauen.“
TuSEM Trainer Marco Voigt war erleichtert und überglücklich: „Wir haben heute dieses Erfolgserlebnis nach drei Niederlagen in Folge unbedingt gebraucht. Das wird uns helfen, wieder Selbstvertrauen aufzubauen. Wir sind in einer ganz kritischen Situation nach Moers gefahren und freuen uns jetzt wahnsinnig.“
Bitteres Ende ...
Fix und fertig ?!
MSC-Zuspielerin Evelyn Tissen, mit der Schule auf Exkursion in Griechenland, erlebte ganz traurige Minuten: ihr Vater hatte sie mit einigen Video-Sequenzen direkt online am Geschehen in der SH Adolfinum teilhaben lassen. Vater Tissen: „Boah, die ist fix und fertig. Aber sie wollte unbedingt was sehen!“
Im nächsten Spiel – Evelyn Tissen wahrscheinlich wieder im Aufgebot – geht es erneut gegen ein Team aus Essen: der VV Humann II (Platz 8 in der Tabelle, Moers auf Platz 7) empfängt Trainer Wagner´s Mannschaft am Samstag um 15.00 Uhr in der Sporthalle Hubertusburg.
Das Ergebnis: Moerser SC vs. TuSEM Essen 2:3,18-25,30-28,25-14,10-25,10-15 in 20,29,19,17 und 12 Minuten (1h 37 min), 40 Zuschauer
Das MSC Aufgebot vs. TuSEM Essen: Klaudia Kapala (1), Sophie Schubert (2), Finja Kösters (5), Paula Tuschhoff (6), Jana Kleinheßeling (7), Maya Lenzen (8), Annie Stockdreher (9), Elea Pukownik (10), Ann-Sophie Schattenberg (13), Lara Pütt (20), Trainer: Luca Wagner