International aktuell - Blick über die Grenze

Stimmung (Volleyball) in Italien stimmt

Die Weltmeisterschaft der Frauen liegt in den letzten Zügen - weiter im Rennen die Nationalmannschaft von Italien, die nach dem Sieg gegen China nun im Halbfinale (vs. Brasilien) steht. (Spiele auf sportdeutschland.de und im FIVB Volleyball TV) Nach dem Titelgewinn der Herren vor wenigen Wochen sind die Hoffnungen auch bei den Damen riesengroß - die Stimmung in der Szene ist durch WM Titel der Herren auf jeden Fall mächtig geliftet - auch wenn die Damen den Titel nicht holen sollten.

Das Abschneiden der deutschen nationalen Vertretungen bei beiden Events kann man durchaus als suboptimal bezeichnen. Bei den Herren reichte es nur zum Erreichen des Viertelfinalrunde: nach dem Pflichtsieg gegen Kamerun in der Vorrunde verlor man vs. Frankreich und Slowenien, wobei eine 2. Niederlage vs. Slowenien in der Zwischenrunde das endgültige Aus bedeutete. Endergebnis Platz 15 - zwischen Cuba und Tunesien.

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Die deutschen Damen - mit Optimismus ins Turnier, Foto: FIVB

Bei den Damen kam es in der Vorrunde zu Siegen gegen Bulgarien und Kasachstan. Danach folgten vier Niederlagen (Serbien, USA, Kanada, Türkei) in Folge, nach einem Sieg gegen Thailand folgte eine Niederlage gegen die Dom Rep. Im letzten (und besten!) Spiel der Damen gegen Polen kam es zwar zu einer 2:3 Niederlage - aber zu einem wirklich guten Auftritt der Mannschaft, die im Tiebreaker bis 10-10 mithalten konnte … dann aber die Kontrolle verlor. Endstand des Teams: Platz 14 - zwischen Thailand und Puerto Rico.

Im FIVB Ranking belegen die Männer Rang 17, die Frauen Rang 13.

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Tobias Krick will in Modena auf sich aufmerksam machen ...

Beide Nationalmannschaften waren mit neuen Trainern angetreten: der Pole Michal Winiarski bei den Herren, der Belgier Vital Heynen hatte es bei den Damen versucht. Für beide Trainer eine Gelegenheit für eine erste Bewährung. Während Winiarski sich mehr auf einer sachlichen Linie bewegte, strapazierte der für seine Sprüchemacherei bekannte Vital Heynen zwischen den Sätzen die Zuhörer und Zuschauer. In der FAZ tauchte das Zitat „Nicht jedes Wort von Heynen auf die Goldwaage legen“ auf. Auch von seinen üblichen lautstarken Reklamationen gegenüber dem Schiedsgericht mochte der Belgier nicht lassen.

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Tobias Krick greift an ...

Tutto bene in Italia

Im Lande des Weltmeisters hat nun auch die Saison begonnen (Männer). Erstmals sind in der A UNO Spieler aus 30 Ländern der Welt sowie Spieler von allen Erdteilen vertreten. In früheren Zeiten tummelten sich eine Reihe von deutschen Spieler/innen in der obersten Spielklasse. In dieser Saison sind nur noch vier Vertreter dabei: Julian Zenger (L) in Padova, Tobias Krick (MB) in Modena und Georg Grozer (D) in Monza. In der letzten Woche machte Denis Kaliberda (bei Recycling Berlin eigentlich Karriereende) erneut den Schritt nach Italien: er spielt nun in Cisterna. Dort verbuchte der Annahme/Außen-Akteur im 1. Spiel gleich einen 3:0 Sieg vs Taranto.

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Georg Grozer jun. kaum zu bremsen, Foto: Vero Volley Monza

Julian Zenger startete mit seiner Mannschaft Kioene Padova  mit einem unerwarteten 3:2 Sieg gegen Modena und legte sensationell mit einem weiteren 3:2 bei Civitanova nach. Modena (mit Tobias Krick) daher schon im 2. Saisonspiel erheblich unter Druck - ausgerechnet gegen das starke starke Team aus Piacenza, das aber auch im ersten Spiel nur einen Punkt geholt hatte. In Modena gab es einen 3:1 Sieg vs. Piacenza. Trainer Lorenzo Bernardi muss immer noch auf das brasilianische Angriffsass Lucarelli verzichten. Georg Grozer jun. wartete am 2. Spieltag im Derby gegen Milano mit einer Spitzenleistung (28 Punkte) auf, musste sich aber dennoch nach einer 2:0 Führung mit seiner Mannschaft noch geschlagen geben.

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Tobias Krick im Team mit den Superstars Bruno de Rezende (1) und Earvin Ngapeth (9)

Italiens Nationaltrainer Ferdinando de Giorgi sieht in der A Uno „Campionato piu bello“ voraus. In der Tat: neben den italienischen Weltmeistern sind weiterhin viele internationale Asse in den italienischen Clubs dabei. Damit bleibt die italienische A Uno bzw. die italienische „Superlega“ die stärkste Liga der Welt.