Heimpremiere Regionalliga: „Adler“ siegen erneut

Aber auch im 2. Spiel gibt es wieder „nur“ zwei Punkte

Ein ziemlich langer und spannender Abend beim 2. Spiel der Adler in der Regionalliga: nach einem – unnötigen – 0:2 Rückstand dreht das Team auf und sichert sich einen 3:2 Sieg und wiederum zwei Punkte. Gegen einen Gegner, der wie Essen am letzten Wochenende, die Mannschaft von Trainer Hendrik Rieskamp schwer forderte. Die Zuschauer (125) hatten ihren Spaß und waren zufrieden.

Trainer Hendrik Rieskamp startete mit folgendem Sextett: Fabio Bertea (Z), Lukas Lübke (D), Yannick Kugel/Luca Wagner (AA), Tim Ihde/Nils Joneleit (MB). Auf der Liberoposition André Illmer.

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Luca Wagner mit Einhandblock ...

Noch nicht ganz wach

Mit der SG Coesfeld trat ein Gegner im ENNI Sportpark auf, der in der letzten Saison knapp am Aufstieg in die 3. Liga gescheitert war und den MSC in den ersten beiden Sätzen schwer in Bedrängnis brachte. Zum Beginn zweimal Lukas Lübke zum 2-0, dann aber ausgeglichenes Spiel bis 7-7. Danach Coesfeld mit Fehlern, Luca Wagner mit Netzroller-Aufschlag und nach 11-8 Führung plötzlich Einstand bei 11. Moers zweimal ins Aus, bei 14-16 kommt Lukas Schattenberg für Yannick Kugel. Auszeit von Trainer Hendrik Rieskamp, der bei 16-19 erneut eine Unterbrechung beantragt. Schattenberg mit Kraftakt zum 18-19, Auszeit Coesfeld. Bei 21 noch Einstand, dann verlieren die „Adler“ die Kontrolle über einen abgeprallten Ball, jagen einen Angriff in die Karpaten und können nach 22-24 (Aufschlagfehler Coesfeld) den letzten Coesfelder Angriff nicht bremsen.

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Nils Joneleit setzt sich durch

Am Ende verdaddelt

Der 2. Satz beginnt mit Aufschlag von Lukas Schattenberg zum 1-0, dann aber schleppt sich die Partie über 7-7, 13-13 und 15-15 so dahin. Danach aber Coesfeld ins Aus, ein Moerser Block sitzt und 17-15. Auszeit Coesfeld. Tim Ihde kann einen Abpraller erfolgreich verwandeln, Schattenberg langt zu, Coesfeld ins Aus und Auszeit von Trainer Udo Jeschke bei 21-16 für Moers. Der Satzausgleich scheint in Reichweite. Ein Moerser Lob landet im Netz, die Abwehr hat keinen rechten Zugriff – auch weil Coesfeld´s Diagonalspieler Wittkowski kaum zu stoppen ist. Bei 22-20 Auszeit für Moers, das 24-21 besorgt Luca Wagner mit geschicktem „Block anschlagen“. Aber dann geht der Aufschlag ins Aus, der nächste harte Angriff der „Adler“ landet im Coesfelder Block – ebenso wie der folgende Lob: 24-24. Lukas Lübke sorgt noch für den Satzball bei 25-24, dann aber knallt ein Moerser Angreifer in den Coesfelder Block (25-26), später die Moers Abwehr erneut nicht stimmig und 26-27. Noch ein schwacher Lob – nach kompliziertem Zuspiel – in den Coesfelder Block und Rieskamps Team liegt 0:2 zurück.

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Lukas Schattenberg findet die Lücke

Die Wende

Im 3. Durchgang rückt Sebastian Blum in die Mitte, Luca Wagner geht auf die Diagonale und Yannick Kugel ist zurück im Spiel. Aber es droht zunächst Unheil: Aufschlagfehler, Netzberührung, krachender Angriff vom Coesfelder Diagonalspieler und bei 3-6 Auszeit Rieskamp. Dann aber die Wende: Kugel setzt sich außen durch, Wagner blockt erfolgreich und bei 8-8 Auszeit von Coesfeld. Der MSC aber nun wach: Coesfelder Fehler im Angriff und Aufschlag ... und mit einem Ihde/Bertea-Block geht Rieskamps Team mit 14-10 in Führung. Coesfeld´s Diagonalspieler fängt an Fehler zu machen – zweimal hintereinander und nach einem erneuten erfolgreichen Moerser Block kommt die 17-12 Führung. Coesfeld mit technischem Fehler, Luca Wagner hämmert zum 20-15. Dann wird Coesfeld´s Diagonaler aber wieder „wach“, nur noch 22-20 für Moers und Erinnerungen an die Schlussphase im 2. Durchgang kommen auf. Aber Coesfeld „hilft“: zwei Aufschläge versiebt, ein Angriff ins Aus und Mannschaft und Zuschauer – wieder blendend unterhalten von Moderator Lukas Hollenberg – jubeln. 

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Zwischendurch Turbulenzen in der Abwehr

Taktik konsequent gehalten und erfolgreich

Im 4. Satz im ersten Drittel wieder „Theater“ obwohl Coesfeld bis zum 4-7 schon zwei Aufschläge vergeben hat – nur Wagner konnte punkten. Bei 4-7 Auszeit für Moers, Sebastian Blum kommt für Nils Joneleit. Wieder Punkte für Moers durch Coesfelder Aktionen – und doch weiter 3-Punkte-Rückstand nach dem ersten Drittel. Dann holt Moers auf: Coesfeld hilft erneut mit Aufschlagfehler, ein Kugel/Blum-Block punktet, Sebastian Blum „staubt“ eine Coesfelder Annahme ab ... und 8-8 mit Coesfelder Auszeit. Langsam kommt Moers „in die Gänge“: Ihde mit Soloblock, Kugel gleich zweimal erfolgreich, Schattenberg punktet ebenso wie Blum und zwischendurch Coesfelder Fehler. Der Coesfelder Angriff lahmt – auch deshalb, weil Fabio Bertea von 15-13 bis 20-13 eine schöne Aufschlagserie abliefert, welche Coesfeld im Spielaufbau gar nicht gut tut. Danach schwächelt Moers (Angriff) ein wenig, bei 20-18 meldet Rieskamp eine Auszeit an. Kugel zum 21-19, eine Schiedsrichterentscheidung (Moerser Angreifer touchiert angeblich seinen aus dem Block zurückspringenden Ball – so die Coesfelder Version) wird von Coesfeld bemängelt und mit einer gelben Karte belohnt: 22-19. Kugel legt nach, Ihde blockt und Punkt 25 macht Luca Wagner mit einem gefühlvollen „Drop“.

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Hände müssen ganz rüber ... fordern die Trainer

Beim Seitenwechsel schon keine Sorgen mehr

Im Tiebreaker punkten Kugel, Wagner, Kugel, Schattenberg, Kugel, Blum und Schattenberg – unterstützt von einem Coesfelder Aufschlagfehler. Bei 8-5 werden die Seiten gewechselt und man hat den Eindruck: da kann nichts mehr anbrennen. Moers mit Reserven, Coesfeld fehlt die nötige Konzentration und vielleicht die Kondition. Moers souverän weiter zum 11-8, das 12-9 besorgt Kugel. Auszeit Coesfeld. Aber Coesfeld ins Aus, ein Ihde-Block folgt zum 14-10. Trainer Rieskamp verlängert noch ein wenig mit einer Auszeit bei 14-11 ... aber dann Ende.

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Bertea/Blum-Block wirkt ...

Resumeé: Eine unterhaltsame und abwechslungsreiche Partie, in welcher zunächst ein wenig die Emotion und die Spielfreude fehlte. Die Gäste mit vielen Aufschlagfehlern halfen immer wieder, konnte sich phasenweise mit ihrem starken Diagonalspieler Wittkowski aber fast beliebig durchsetzen. Mit dem Wechsel von Wagner auf die Diagonale und die Hereinname von Kugel und die zunehmend unangenehmen Aufschläge der Moerser drehte sich die Partie und Freude kam auf. Der Moerser Block zu oft nicht invasiv genug. Die nicht genutzte 24-21 Führung im 2. Durchgang ärgerte ein wenig. Die Steigerung - auch im kämpferischen Bereich – in den folgenden Durchgängen versöhnte die zahlreichen Zuschauer, die immer wieder ihren MSC unterstützten. Rieskamp´s Mannschaft spürt: auch mit dem starken Personal aus der 2. Bundesliga gibt es keine Garantien – es muss hart gearbeitet werden. In beiden Spielen (Essen und Coesfeld) hat die Mannschaft den Kampf jedoch angenommen und jeweils verdient gewonnen. So kann es weitergehen: Learning to fly ...

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Yannick Kugel mit Plan ...

Stimmen: 

Trainer Hendrik Rieskamp: „Wir haben es in den Sätzen 3, 4 und 5 besser gemacht: unsere Aufschlagtaktik hat bei Coesfeld für Probleme gesorgt, die Effiziens des Diagonalspielers war so etwas reduziert. Unsere Angriffe wurden deutlich wirksamer – wir haben durch Varianten (schnell, Hinterfeld etc.) den gegnerischen Block auseinandergezogen und unseren Außenangreifern eine größere Wirksamkeit verschafft.“

Trainer Udo Jeschke: „Wir haben nicht gut aufgeschlagen und es dem Gegner dadurch etwas zu leicht gemacht. Das ist dann immer ein Riesenaufwand, die verpatzten Aufschläge wieder aufzuholen. Im ominösen 3. Satz haben wir etwas die Spannung verloren. Ich habe versucht unsere Rotation etwas zu verändern, musste leider auf einen guten Angreifer verzichten – da fehlte uns eine Option. Ich bin aber stolz auf die Mannschaft. Wir haben hier ein gutes Spiel abgeliefert und freuen uns auf die Rückrunde.“

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Nele Kösters aus der U12 überreichte die MVP-Plaketten ...

Co-Trainer Markus Pukownik: „Die ersten zwei Sätze plätscherten nach meinem Eindruck etwas lustlos und ohne Emotionen dahin. Als wir dann unsere Aufschläge umgestellt hatten und Coesfeld immer hinter dem Rücken des Zuspielers annehmen musste, lief es besser. Yannick kam dann richtig gut rein – wir haben doch verdient gewonnen.“

Co-Trainer Marco Destefani: „Unser Trainer hat erfolgreich unsere Taktik geändert und wir haben dann ein anderes Spiel gemacht. Es gab noch individuelle Fehler – aber das konnten wir verkraften. Yannick und Fabio habe heute stellenweise auf einem sehr hohen Niveau gespielt.“

Das Ergebnis: Moerser SC vs. SG Coesfeld 06   3:2,22-25,26-28,25-22-20,15-11 (113:106) in 26,33,26,27,16 Minuten (2h 8min),  MVP Moers: Lukas Schattenberg, MVP Coesfeld: Thomas Wittkowski

Das MSC Aufgebot vs. Coesfeld : Fabio Bertea (2), Lukas Lübke (3), Tim Ihde (5), Nils Joneleit (6), Lukas Schattenberg (7), Sebastian Blum (8), Timo Moysig (9), André Illmer (18), Julian Mattern (16), Yannick Kugel (17), Luca Wagner (23), Jan Sowa (24), Trainer: Hendrik Rieskamp, Co-Trainer: Marco Destefani, Markus Pukownik

Weitere Eindrücke vom Spiel in der Photogalerie