Viele Entscheidungen fallen in diesen Tagen …
Deutschland: Titelrennen in der Saison 21/22 noch offen
In der 1. Bundesliga Damen hat jetzt die Play Off Finalrunde begonnen. Nach dem Gewinn des Pokals steht das Team von Trainer Tore Aleksandersen nun im Finale (Best of 5) gegen Potsdam und wird als hoher Favorit gehandelt. Allerdings gab es im Auftaktspiel in Stuttgart gegen den SC Potsdam eine unerwartet deutliche 0:3 Niederlage. Alle Spiele werden live von sport1 übertragen.
Stuttgart gilt als Favorit - verlor aber den ersten Vergleich vs. Potsdam
Bei den Herren könnte die Entscheidung kurz bevorstehen: nach zwei etwas überraschenden Niederlagen der favorisierten Recycling Volleys aus Berlin konnte sich das teuerste Team der Liga (im Pokal vorzeitig rausgeflogen) im 3. Spiel mit 3:0 gegen den VfB Friedrichshafen durchsetzen. Damit führt Friedrichshafen mit 2-1 Spielen ... und könnte mit einem 3. Sieg gegen Berlin am Mittwochabend alles klar machen.
Benjamin Patch (links) muss noch viel recyceln ...
Volleyballer des Jahres
Auf der Suche nach dem Volleyballer des Jahres (Volleyball Magazin – Ranglisten des deutschen Volleyballs – Die Besten der Besten) werden bedauerlicherweise die deutschen Volleyballer, die im Ausland spielen übersehen. Linus Weber ist so einer.
Linus Weber an der Ballmaschine in Padova
Weber, der in der letzten Saison (zusammen mit Zuspieler Jan Zimmermann) bei Kioene Padova auflief, tauchte in der A Uno regelmäßig in den Bestenlisten auf und machte im Bereich Aufschlag und auf seiner Diagonalposition immer wieder auf sich aufmerksam. Weber und Zimmermann sind Mitglieder der Nationalmannschaft, die in diesem Sommer wieder an der FIVB Nations League teilnehmen wird.
Japan - Meisterschaft - Männer
Dmitri Muserski, Jahrgang 1988 (34), wurde jetzt Meister in Japan mit den Suntory Sunbirds aus Osaka. Der 2.17 cm lange Mittelblocker, über lange Jahre in der russischen Nationalmannschaft (sorgte bei den Olympischen Spielen in London für die Kehrtwende im Finale vs. Brasilien!) gewann u. a. in Belgorod zusammen mit Ex-ADLER Georg Grozer die russische Meisterschaft und ist für die kommende Saison jetzt für ein Team in Süd-Korea im Gespräch. Übrigens: Suntory stellt hochpreisigen Whisky in Japan her.
Muserski ragte heraus ...
Italien – Play Offs
In Italien hat es Georg Grozer jr. mit Vero Volley Monza nicht in die Topp Vier Runde geschafft. Er spielt mit seinem Team nun in der „Trostrunde“ um die Plätze 5 bis 8. In der Spielrunde um Platz 5 startete Grozer (sensationelle 61%) mit zwei Siegen gegen Milano und wahrte damit den Anspruch auf Platz 5. Es folgen noch Spiele gegen Piacenza, Cisterna (mit Tobias Krick) und gegen Taranto.
Georg Grozer siegte gegen Mailand ...
Allerdings hatte Monza vorher schon den CEV Pokal gewonnen. Für Georg Grozer (mittlerweile 37 Jahre alt) ein weiterer großer Erfolg in seiner Karriere als Champions League Sieger, Klubweltmeister, chinesischer, polnischer, russischer, ungarischer und deutscher Meister mit seinen jeweiligen Mannschaften.
Wilfredo Leon - Garant für Punkte in Perugia ...
In der Finalrunde um Platz 1steht es im Halbfinale zwischen Perugia und Modena mit 2:2 Spielen unentschieden. In der Hauptrunde hatte Perugia die Liga dominiert, nun ist es schon im Halbfinale eng für den großen Favoriten. Es bleibt eine ganz harte Auseinandersetzung mit Perugia ... wo es im ersten Halbfinalspiel in Perugia zu Ausschreitungen kam: der Brasilianer Yoandy Leal wurde nach dem Spiel handgreiflich und beschwerte sich über rassistische Äußerungen von Perugia´s Zuspieler Dragan Travica. Zum letzten Spiel im Halbfinale muss Modena wieder nach Perugia.
Im anderen Halbfinale zwischen Trento und Civitanova steht es ebenfalls 2:2.
Louisa Lippmann blockt ...
Bei den Frauen hat Louisa Lippmann mit Scandicci (bei Florenz) die beiden Halbfinalspiele gegen den hohen Favoriten Conegliano verloren. Der andere Finalist für die Play Off Runde (Best of 5) wird noch zwischen Monza und Novara ermittelt.
Neuer Bundestrainer Männer
Nachdem die Damen nach dem Ausscheiden von Trainer Felix Koslowski mit dem Belgier Vital Heynen einen neuen Chefcoach haben, ist nun auch die deutsche Nationalmannschaft der Herren mit einer neuen Führung unterwegs. Nach der Ära Andrea Giani leitet (übernimmt die französische Nationalmannschaft) nun der Pole Michal Winiarski, 38, die Geschicke der Herren.
Michal Winiarski, Sieger in der Champions League ... der neue Bundestrainer der Herren (Photo: Fiorenzo Galbiati)
Der langjährige polnische Nationalspieler und Weltmeister von 2014 übernimmt das Amt sofort. Winiarski spielte in der polnischen, russischen und italienischen Liga und holte eine Reihe von Meister- und Pokaltiteln. 2009 holte er mit Trentino die Champions League.
Das nationale Aufgebot im letzten Jahr - mit einigen "Italienern": Nr. 9, 21,20 und 17.
In den letzten drei Jahren trainierte Winiarski die Mannschaft von Trefl Gdansk – dort trainierte er in der letzten Saison auch die deutschen Nationalspieler Lukas Kampa und Moritz Reichert. Neben der FIVB Volleyball Nations League kommt im Spätsommer 2022 als Saison Highlight die Weltmeisterschaft auf das deutsche Team zu.
International – FIVB Nations League
Ihre ersten großen Auftritte feiern die deutschen Nationalmannschaften mit ihren neuen Cheftrainern in der Volleyball Nations League, die wieder von der FIVB realisiert wird. Ende Mai beginnen die Frauen mit Cheftrainer Vital Heynen in Shreveport, Louisiana, USA. Anfang Juni starten die Herren mit Cheftrainer Michal Winiarski in Kanada. Deutschland ist bei den vielen verschiedenen Turnierorten nicht als Ausrichter dabei – allerdings kann man alle Spiele im hoch-qualitativen FIVB TV verfolgen.
Sieger im letzten Jahr: die US Frauen (Photo FIVB)
Das große „Paket“ (Nations League, Qualifikationsrunden WM, FIVB Beachvolleyball Tour, A UNO (Frauen und Männer) in Italien) gibt es für ca. 70 € ... aber auch schon mit Buchungen für einen Monat für 7€ kann man dabei sein. Damit hat man dann auch Zugriff auf das große Archiv der FIVB.
Last Minute Schicksalsschlag
In der 2. Bundesliga Nord (Herren) gab es über die gesamte Saison hinweg ein Kopf-an-Kopf-Rennen zwischen dem TuS Mondorf und dem Moerser SC. Am Saisonende lagen beide Teams nach 2138 Minuten (fast 36 Stunden Wettkampf) im letzten Spiel gegeneinander (echtes Drama vor gut 1100 Zuschauern in der Bonner Hardtberghalle) im Tiebreak mit 13:13 gleichauf.
Saison 21/22, Bundesliga Nord, Mondorf vs. Moers, Minute 2139
In Minute 2139 nagelte Mondorfs Angreifer Nico Wegner den letzten Ball zum 15-13 für Mondorf ins Moerser Feld ... und nach 24 Spielen war Mondorf damit Meister. Es gilt die alte Volleyball-Weisheit: Wer den letzten Ball reinmacht, gewinnt.
Veit Bils beacht schon bald in Germany
Ex-Adler Veit Bils musste nun nach dem Ende der Saison mit seiner Limestone University Team zum IVA Conference Tournament in Charlotte antreten. Dabei gab nur einen Sieg ... und zwei Niederlagen. (3:0 Sieg gegen die FDU Knights, jeweils 0:3 Niederlagen gegen die Teams der Lincoln Memorial University und der Queens University) Damit konnte sich sein Team nicht für die nächste Runde qualifizieren.
Veit Bils - kommt zurück - will im Sand spielen ....
Dennoch ein Erfolg für Veit Bils: er wurde wegen seiner guten Leistung ins „All American Team“ gewählt – zusammen mit den besten Akteuren der Finalrunde. Damit rückt Bils auf das „Transfer Portal“ und kommt damit überregional auf eine Transferliste für Universitätsmannschaften.
Nach dem Semesterende kommt Veit Bils in jedem Falle erst einmal zurück nach Moers, wo er abwarten will wie sich die Situation („Gucken, wie sich die Lage mit Anfragen anderer Unis entwickelt“) darstellt. Zusammen mit Volleyball-Kumpel Paul Stommel hat er sich sogar schon beim Beachvolleyball Turnier (Kategorie B) in Münster-Gievenbeck (21. Mai 2022) gemeldet.