Balls, Kills, Bils and Hollywood

„Adler“ Veit Bils spielt eine starke Saison in den USA

In der Saison 2010/11 machte der kleine Veit Bils in einer vom Moerser SC geführten Grundschul-AG die ersten Kontakte mit dem Volleyballsport, hatte Spaß an der (Volleyball)-Freud, durchlief später alle Jugendmannschaften des MSC und landete in der letzten Saison (20/21) in der 1. Mannschaft des MSC in der Bundesliga Nord - gleich im 1. Spiel vs. Mondorf als MVP ausgezeichnet.

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In der Saison 2021/22 spielt der große Veit in der Universitätsmannschaft der Limestone University in Gaffney, South Carolina, USA und wird mit kills, assists und blocks bewertet. Das Team des Moerser Mittelblockers spielt in der Independent Volleyball Association (IVA), hat bislang 15 Siege verzeichnet und 6 Niederlagen kassiert, wurde auch schon mal „Spieler der Woche in der Liga“ … und macht sich mit seinem Limestone-Team Hoffnungen auf das Erreichen der Endrunde.

Heiße Phase

Gegenwärtig befindet sich Veit Bils in der heißen Phase seines Studien/Sport-Aufenthaltes, der Mitte August (Studienbeginn am 20.8.21) mit der Reise ins nördliche South Carolina begonnen hat und voraussichtlich im Mai (Studienende am 6. Mai) diesen Jahres enden wird. Voraussichtlich. Veit Bils weiß noch nicht mit welchem Erfolg er und sein Team abschneiden und welche „Angebote“ dann eintrudeln werden. Veit Bils: „Ich bin offen für alles, gegenwärtig kann ich noch nichts sagen.“

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Veit hält zusammen mit Paul Stommel die deutschen Farben hoch.

Die Gegenwart lässt den am 23.9.2002 geborenen Youngster nicht zur Ruhe kommen. Für sein Studium Sport Management und Business muss er wöchentlich mindestens 10 Stdn „Unterricht“ absolvieren, braucht ca. acht Sunden für die Nachbereitung und Bücherei, absolviert ein tägliches (!) Balltraining sowie Krafttraining. Der „Volleyballbereich“ verbraucht ca. 25 Stunden pro Woche - dazu kommen Fahrten für die Auswärtsspiele - für die längste Anreise (Lindenwood University in Missouri) braucht es 15 Stunden im Bus. Dort wurden dann allerdings insgesamt drei Saisonspiele gegen Unis aus der „Nachbarschaft“ absolviert.

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Veit mit (Zuspieler) Paul Stommel am Netz

Großes Arbeitspensum

Damit nicht genug. Pro Woche fallen 4-6 Stunden freiwillige Arbeit im Sportbereich der UNI an: hier muss er bei den anderen Sportarten bei den Heimspielen als Kameramann arbeiten, die Anzeigetafel bedienen oder andere Hilfsdienste leisten. Das Sportprogramm der UNI ist vielfältig: neben Volleyball natürlich American Football, Baseball, Basketball Hockey usw.. Da müssen alle Studenten - vor allem die, welche über ein Sportstipendium  vor Ort sind - Hilfsdienste leisten. Last not least gibt es (auch an Wochenenden) Sonderveranstaltungen, die auch absolviert werden müssen. Für Spiele wird Veit von Seminaren und Vorlesungen befreit … was nicht heißt, dass er Lernstoff nacharbeiten muss.

Ausflüge

Neben seinen Studienpflichten und der starken Belastung durch den Sport nutzt Veit Bils auch noch die Möglichkeiten, Land und Leute kennenzulernen. So war er über Thanksgiving (Erntedankfest eine Riesen-Familien-Angelegenheit in den USA) in Miami, Florida, wo er mit  Kumpel Paul  Stommel (der ihn auch im letzten Sommer zu dem Ausflug in die USA animierte) bei einem US-Teamkollegen untergebracht war. „Nette Familie, gutes Essen, megacoole Zeit“ so Bils, der auch im Dezember die Zeit über Weihnachten zu einem ausgedehnten Ausflug (auch mit deutschen Volleyball-Sportstipendiaten) an die Westküste nutzte. Im Großraum L.A. gab es dann Beachvolleyball in Huntington Beach, einen Besuch des Hollywood Sign und das „verrückte Gefühl“ über Weihnachten am Strand zu liegen und sich einen Sonnenbrand zu holen.

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Zwischendurch mit Kumpels mal nach L.A. und Hollywood ...

Auch Ausflüge in die nächst größere Stadt (Charlotte) gehören zur Abwechslung dazu. So hat er sich mit seinen Sportkameraden auch schon ein Spiel der NBA „reingezogen“. Generell findet er es faszinierend, die typischen amerikanischen Sportarten, die fast alle auf dem Campus angeboten werden, kennenzulernen - und natürlich auch den organisatorischen/logistischen Hintergrund, der für sein Studienfach besonders interessant ist.

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In Kalifornien T-shirt ... als es im Winter in Gaffney kalt wurde, half die MSC-Jacke

Stoßbelastung vor der Saison

Während der Sportbetrieb (Volleyball) bis Weihnachten eher überschaubar blieb, wurde es kurz nach Weihnachten richtig heftig: ein Woche Stoßbelastung mit täglich zwei Einheiten plus Krafttraining. Nach zwei Vorbereitungsturnieren ging dann die Saison los - pro Woche zwei Spiele, auch schon mal drei Spiele innerhalb von sechs Tagen. Sein Training bezeichnet Bils als „spiellastig“ - er wünschte sich gelegentlich doch mehr individuelle Übungen. Sein Trainer gestattet Anregungen - auch von anderen Spielern - so ist er unter dem Strich dann doch zufrieden, weil auch individuelle Ansprüche befriedigt werden.

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Veit wie man ihn kennt: hoch!

Zufrieden ist er bislang auch mit der sportlichen Ausbeute. In den USA wird  im Sportbereich massiv mit Daten und Statistiken gearbeitet. Bils ist vor allem auf der MB-Position gefordert. Sein bestes Spiel machte er gegen Belmont Abbey mit 12 kills und 10 attempts. Seine guten Leistung haben ihm auch schon der Titel „Conference Player of the week“ (Spieler der Woche in der Liga) eingebracht. Auch die sogenannten Assists werden gewertet. Bei jedem seiner Spiele erfolgt eine komplette individuelle Bewertung (Game-by-Game Statistics): Angriffe, Aufschläge, defensive Handlungen am Netz oder im Feld - auch die persönlichen Höhepunkte der Saison (bislang) werden ausgewertet und können auf der Homepage der Limestone University verfolgt werden. 

Spiele im Livestream

Die meisten Spiele werden übrigens - auch über die Limestone HP  - in einem Livestream angeboten. Da kann mann da auch sehen, dass Bils je nach Lage auch auf der Diagonalen spielen muss. Die starke körperliche Belastung wird durch eine gute physiotherapeutische Behandlung kompensiert: der Physio hat sein Praxis direkt auf dem Campus: „Nur zwei Minuten zu Fuß von meinem Dorm,“ so Veit Bils.

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König am Netz - Veit Bils

Vorläufig hat Veit Bils jede Menge zu tun. Corona ist auch in den USA weiter ein Thema - die Vorschriften ändern sich öfter mal. Ungeimpfte Spieler (gibt es noch) müssen sich aber vor jedem Spiel testen lassen. Es gibt sogar Spieler, die mit Maske aufs Spielfeld gehen. Maske ist in den Klassen wieder Pflicht, in der Stadt Gaffney, eine relativ kleine überschaubare Gemeinde, sieht man das lockerer. Mittlerweile ist Veit auch geboostert: „Habe ich mir über Weihnachten in L.A. geholt!“

Veit fühlt sich wohl

Veit Bils fühlt sich an seinem neuen Standort ausgesprochen wohl. „Das Leben hier generell ist angenehm, sehr intensiv, auch die amerikanische Attitude („offen, nett und verrückt“) gefällt Veit Bils. „Die vielen Sportler an der Uni, die vielen Nationalitäten. Die Verpflegung auf dem Campus in der Mensa ist soweit ok." Aber die vielen Fast Food Restaurants in der Nähe … haben es ihm immer noch nicht angetan. Er vermisst „gutes deftiges Essen - mit Geschmack - von zuhause.“

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Veit - fast täglich auch in der Bücherei

Das Wohlbefinden von Bils ist offenkundig. Insgesamt fühlt sich Bils  „sehr wohl hier“. Die tagtägliche Abwechslung, die Studienerfahrungen und die intensive sportliche Aktivität, das ganze Drumherum - alles gut. Könnte er auch länger aushalten. Sagt Bils: „Also ich MUSS jetzt nicht heim“. Das sieht, gesteht er, die Familie (Vater und Mutter) noch etwas anders. Nach dem Semesterende? Vielleicht eine weitere Option für eine bessere Mannschaft an einer größeren Uni? Hängt vom Saisonresultat insgesamt ab. „Vielleicht ist auch Moers wieder eine Option“, sagt Veit, „oder eine andere Station in Deutschland. Die Zeit für eine Entscheidung ist noch nicht reif." Es gibt noch zu viel zu tun.