„Adler“ lassen sich den Sieg nicht nehmen

Mit Trainer Martin Schattenberg gelingt der nächste Schritt zur Meisterschaft

„Ohne zwei“ mussten die Herren vom Moerser SC am Sonntagnachmittag beim abstiegsgefährdeten FC Schüttorf antreten: Trainer Hendrik Rieskamp und Diagonalspieler Marvin Prolingheuer waren positiv getestet worden und in Moers geblieben. Dafür zwei Akteure im Aufgebot, die beim MSC-Express weiter für „Volle Fahrt voraus!“ sorgten: Trainer Martin Schattenberg und Allrounder (Diagonalspieler) Chris Carter ...

Carter erstmals seit langem in der Startsechs auf der Diagonalen – ihm gegenüber Zuspieler Marcin Kapusniak. In der Annahme Felix Orthmann mit Jannik Brentel, die Mittelachse weiter mit Jan Breburda und Maximilian Kersting. Auf der Liberoposition natürlich André Illmer.

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Schnell durch die Blocklücke geschoben ...

Anfängliche Führung kann gehalten werden

Das MSC Team startet zwar mit einer 3-Punkte-Führung (Netzfehler der Gäste, Carter und Breburda punkten, nach Breburda/Brentel-Block 4-1) gefolgt von einer schnellen Auszeit der Gastgeber – aber nach Aufschlagfehler, Angriff in den Block und einem Annahmeproblem nur noch 7-7. Nach 8-7 Führung kann Moers nach dem 2. Drittel auf 16-14 erhöhen: Felix Orthmann liefert mit zwei Angriffspunkten und einem erfolgreichen Hammeraufschlag etwas mehr Sicherheit – Schüttorf hilft mit drei Aufschlagfehlern in Folge. Nach Mißverständnis bei Schüttorf Auszeit der Gastgeber bei 17-14 für Moers. Moers danach weiter mit Aufschlagfehler und Angriff in den Block (19-18), Carter erhöht auf 20-18 und Punkt 21 kommt nach kurioser Ballstaffette: ein harter Angriff von Schüttorf überrascht die Moerser Feldabwehr, die mit mit zwei harten reflexhaften Abprallern (Körpertreffer!) den Ball im Feld halten ... der dann mit dem 3. Kontakt von Brentel mit dem oberen Zuspiel übers Netz befördet wird - in eine Schüttorfer Lücke. So etwas nervt den Gegner ... der aber nach einer weiteren schwachen Moerser Annahme mit 21-20 näher rückt und Trainer Schattenberg zu einer Auszeit animiert. Aber: Brentel-Lob, Carter-Ass und nochmal Chris Carter aus dem Hinterfeld erledigen den Rest.

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Turbulenzen an diesem Sonntagnachmittag eine Seltenheit ...

Gang zurück … wird bestraft!

Die erste Phase im 2. Durchgang bringt Moers einen 3-6 Rückstand und eine erste Schüttorfer Führung, auf die Schüttorf aber mit Angriffs- und Netzfehler bei 7-7 zunächst „verzichtet“ ... und mir einer Auszeit reagiert. Im 2. Drittel Schüttorf aber mit weniger Fehlern, Moers „verzichtet“ nunmehr auf echten Druck (Aufschlag, Angriff). Bei 10-13 Auszeit von Trainer Schattenberg, bei 10-15 erste Sorgenfalten, die auch bei 12-17 nach starker Disharmonie in der Moerser Mitte (Angreifer „verflogen“) bleiben. Schüttorf mit Aufschlagfehler zum 13-17, Moers auch mit Aufschlagpanne zum 13-18. Starke Phase von Cameron Branch, der die Punkte 19 und 20 macht. Tim Ihde kurz für Chris Carter, noch ein Aufschlagfehler Moers und 16-21. Branch locht zum 17-22 ein – Auszeit Moers. Es sieht nicht gut aus: Moers nochmal mit harmlosem Aufschlag, feste in einen Schüttorfer Einerblock ... und zum Abschluss noch einmal mit Aufschlagfehler.

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Der Block stand ...

Wieder hochgeschaltet – wird belohnt

Damit alles offen ... und der dritte Durchgang im ersten Drittel über 2-2, 4-4 und 7-7 zunächst ausgeglichen. Erste zarte Führung nach 9-9, als ein Brentel Solo-Block und einen Brentel/Kersting-Block das 11-9 bringen – gefolgt von Auszeit Schüttorf. Brentel gelingt wieder ein starker Aufschlag, Schüttorf mit Netzfehler und bei 13-9 scheint das Eis gebrochen. Kersting punktet weiter, das 15-11 nach einem kräftig gedrücktem/geworfenen Lob in die Schüttorfer Feldmitte. Lukas Schattenberg kommt für Jannik Brentel. Bei 16-14 noch einmal kurze Auszeit von Moers (Abwehr, Netzfehler), dann aber Moers wieder aufmerksam und nach einer Mega-Rallye mit Schüttorfer Fehler am Ende Auszeit von Schüttorf bei 20-16. Moers nochmal in den Schüttorfer Block, aber Marcin Kapusniak sehr aufmerksam am Netz „macht es direkt“ zum 22-18. Wieder Aufschlagfehler Moers, aber die Gäste mit zwei knalligen Hinterfeldangriffen (Orthmann dabei!) zum 24-19. Man leistet sich noch einen Aufschlagfehler – aber die Gastgeber danach ebenso.

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... die Annahme auch.

Moers weiter hochtourig, Gastgeber im Leerlauf

Der 4. Durchgang mit Moerser Blitzstart zum 4-0 und 8-3. Angriff ins Aus und Aufschlagfehler Moers sorgten für 2 Punkte bei Schüttorf – das sich nun mehr oder weniger in Einzelaktionen verliert und sich insgesamt aufgegeben hat. Felix Orthmann räumt im 2. Drittel allein mit vier Punkten ab, Schattenberg und Kersting ergänzen mit zwei Punkten und 16-7. Schüttorf mehr oder weniger abgemeldet: Orthmann gnadenlos mit zwei weiteren Punkten in den Zwanzigerbereich, Schattenberg mit Ass. Die Gastgeber weiter desolat zum 24-12 ... und beenden das Trauerspiel mit einem Aufschlagfehler.

Resumée:

Zahlreiche Moerser Fans hatten den Weg in die Vechta-Sporthalle gefunden und wollten sich den vorletzten Schritt zur Meisterschaft nicht entgehen lassen ... und einen Gegner begutachten, der sich mit starken Einzelkönnern im Saisonverlauf in eine Abstiegsposition manövriert hat ... und sich nur im 2. Satz ein wenig als „Wundertüte“ präsentierte – hier allerdings auch mit Hilfe der Gäste aus Moers. Hier Moers manchmal „leichtsinnig“ im Angriff und mit Aufschlagschwächen ... aber ansonsten mit derselben spielerischen Stärke wie gehabt ... und vor allem nach dem „Rückschlag“ im 2. Durchgang sofort wieder mit dem alten Biss. Man erlaubte sich einige Schwächen – aber fand den Weg zurück und blieb dann auch konstant stark in der letzten Phase des Spiels. Schön zu sehen, wie sich Chris Carter auf der diagonalen Position betätigte – die verbesserte Abstimmung mit Kapusniak (Höhe!) zeigte Wirkung. Ein letzter Baustein auf dem Weg zum Titel ... der dem MSC wohl in Anbetracht der Gesamtlage kaum zu nehmen sein wird.

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Trainer Schattenberg kaum mit Sorgenfalten ...

Stimmen:

Trainer Martin Schattenberg: „Das haben wir heute unter dem Strich verdient gewonnen. Die Jungs sind nach dem 2. Satz „ruhig“ geblieben, haben ihr Ding gemacht. Marcin heute in der Verteilung sehr gut, die Drohung über der Mitte stimmte. Das hat Platz für die anderen Lösungen geschafft. Es war natürlich heute in Bezug auf die Gesamtkonstellation schon Druck da – aber damit sind wir insgesamt gut umgegangen. Es kann nicht immer fehlerfrei sein – entscheidend ist dann, wie man mit der Situation umgeht. Das haben wir gut geschafft.“

Trainer Axel Büring: „Wir hatten uns für heute viel vorgenommen – über drei Sätze hinweg hat das auch gut geklappt, da konnte man zufrieden sein. Wir hatten es immerhin mit einem sehr starken Gegner zu tun – hatten selbst auch Corona-Probleme zu bewältigen. Man konnte da heute wirklich nicht von einem Spaziergang ausgehen. Wir haben heute drei Sätze gut gespielt – die nötigen Punkte müssen wir uns in den nächsten Wochen gegen andere Teams holen.“

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Das MSC Aufgebot: Jannik Brentel, Jan Breburda, Chris Carter, Tim Ihde, André Illmer, Marcin Kapusniak, Maximilian Kersting, Mateusz Maciejewicz, Felix Orthmann, Lukas Schattenberg, Luca Wagner, Trainer/Coaching: Martin Schattenberg, Co-Trainer: Roland Engels, Sven Simon

Das Ergebnis: FC Schüttorf 09 vs. Moerser SC   1:3,20-25,25-20,20-13-25 in 25,24,26 und 21 Minuten (1h 36 min) vor 158 Zuschauern, MVP Silber Alvi Sourdi, MVP Gold Felix Orthmann

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