„Adler“ bestehen harte Prüfung und gewinnen

Gegen Neustrelitz nur einige Turbulenzen – ansonsten Gleitflug ins Glück

Mit einem am Ende hart erarbeiteten 3:1 Sieg gegen den PSV Neustrelitz bleibt die Mannschaft von Trainer Hendrik Rieskamp auf Erfolgskurs und rückt immer näher an das große Saisonziel „Meisterschaft“ heran: weiter Tabellenführer, ein Sieg mehr, drei Punkte Vorsprung, schönes Satzverhältnis ... in der ENNI Lounge schwebten einige Fans schon auf Wolke sieben: „Das war´s heute, wir sind durch!“

Das von Trainer Hendrik Rieskamp nominierte Sextett (Marcin Kapusniak Z, Marvin Prolingheuer D, Jannik Brentel/Felix Orthmann AA, Jan Breburda/Maximilian Kersting MB, André Illmer L) musste allerdings im ersten Satz gegen den PSV zur Kenntnis nehmen, dass durchaus noch Störungen möglich sind – auch im 4. Durchgang gab´s noch Ärger.

streli2

André Illmer und ...

Der Motor stotterte

Gleich im ersten Drittel des ersten Satzes wurde deutlich, dass mit Neustrelitz zunächst ein anderes Format unterwegs war als das der Gegner, mit denen man in den letzten Wochen und Monaten zu tun hatte: 2-2, 4-4, 6-6 und hauchdünner Vorsprung mit 8-7 nach Jan-Block. Schnelle PSV-Angriffe durch die Mitte konnten nicht gebremst werden – allerdings kann auch der  MSC-Angriff mithalten. Im 2. Drittel dann nach Annahme und Angriff in den PSV-Block 8-10, ein schöner Hinterfeld-Angriff der Neustrelitzer führt zum 9-12. Über 11-14 und 12-15 der MSC weiter „hinterher“: Marvin und Felix bringen das Team bei 15-16 wieder in Fahrt. Doch bei 17-20 – der MSC Angriff wieder eher verhalten – beantragt Trainer Rieskamp eine erste Auszeit. Der MSC kann sich nicht so richtig befreien – der PSV weiter mit Druck auf die Position eins. Trainer Rieskamp verzichtet auf eine weitere Auszeit. Es folgen noch zwei Aufschlagfehler im 20iger-Bereich und nach PSV-Auszeit bei 22-24 ist der Satz weg.

streli3

... Jannik Brentel bei dem Versuch den Spielaufbau zu sichern.

Richtig geschaltet – rund gelaufen

Im 2. Satz gleich zu Beginn ein Zuspiel-Mißverständnis (1-2), dann aber nach André-Zuspiel aus dem Feld auf Marvin ... der entschlossen zum 3-2 einlocht. Nach  PSV-Netzberührung weiter zur 4-2 Führung. Bei 4-3 schreitet Jannik ein: zuerst ein Angriffsknaller, dann zwei Aufschlagshämmer und 7-3 Führung – die Befreiung! Neustrelitz bei 7-4 ins Aus und 8-4 für die Gastgeber. Der deutliche Abstand bleibt: Moers erweitert sogar auf 16-10. Es läuft nicht mehr so richtig bei den Gästen: zwei Aufschlagfehler, ein schöner Marvin/Maximilian Block ... ein „falsch“ beurteilter Blockabpraller vom Schiedsgericht sorgt zwischenzeitlich für Unmut und eine Auszeit (13-9) bei den Gästen. Die „Polizisten“ weiter unzufrieden mit dem Schiedsgericht, kassieren bei 17-11 eine gelbe Karte. Es liegt nicht am Schiedsgericht. Maximilian, Marvin und Felix „knallen“ und zwingen Neustrelitz zur 2. Auszeit bei 20-12 für Moers. Der Rest ist mehr oder weniger „Formsache“: Chris kommt bei 21-14 für Marvin, dann lässt es Felix noch zweimal im Aufschlag krachen ... und aus die Maus.

streli4

Die richtige Richtung im Angriff von Maximilian Kersting ...

Geschwindigkeit gehalten

Auch der dritte Durchgang ist bemerkenswert einseitig. Nur bis 4-4 einigermaßen ausgeglichen, dann wieder 8-4 Führung nach kleiner unangenehmer Aufschlagserie von Jannik ... und Moers schnell weiter mit Maximilian- und Felix-Punkten zum 12-6. Auszeit für Neustrelitz, dass einfach keinen gescheiten Angriff mehr hinbekommt und erheblich nachgelassen hat. Die Moerser Annahme nur einmal schlecht, ein Marcin-Aufschlag trifft den „laufenden“ Diagonalspieler der Gäste und 13-8. Die Gäste versuchen Druck zu machen – geht nicht, Fehlerquote zu hoch. Allein im letzten Drittel drei Aufschlagfehler, zwei Angriffe glatt ins Aus. Moers trifft mit Marvin und Jannik, blockt erfolgreich mit Jan und Marvin. Kein Vergleich mehr zum ersten Durchgang, als die PSV´ler präzise und druckvoll ihre Arbeit verrichteten ...

streli5

... und Felix Orthmann.

Im letzten Augenblick richtig geschaltet

Im 4. Satz zeichnet sich nach dem ersten Drittel eine eher enge Auseinandersetzung ab: 3-3 und 6-6 und dann Moers mit einem Angriffs-Hammer in den Neustrelitzer Block: 6-8. Nach weiterer langer Rallye Moers sogar 6-9 hinten. Moers nochmal mit einem Aufschlagfehler ... aber ein Dreierpack von Felix (!) hält den MSC im Geschehen: 9-10. Es bleibt eng: Fehler hie und da, immer wieder Ausgleich. Mal versagt die Angriffssicherung, mal wird ein Block übersehen ... und 15-16. Nochmal in den Block und 16-18. Es bleibt extrem eng ... Moers immer einen oder zwei Punkte hinterher. Bei 17-20 Auszeit Moers. Marvin hart ... und Maximilian greift bei 18-20 mit Gefühl am Netz ab: wieder zum Unmut der Neustrelitzer mit bösem Blick zum Schiedsrichter. Moerser Aufschlagfehler und 19-21. Jetzt wir´s eng – Neustrelitz mit drei Fehlern in Folge (zweimal Aus, ein Aufschlag weg) gewährt dem MSC bei 24-23 den ersten Spielball – Marvin hatte den Neustrelitzer Block „angeluscht“. Auszeit Neustrelitz, Konter und bei 4-5 Satzball. Felix verhindert. Noch ein Satzball für die Gäste: aber Aufschlagfehler und 26-26. Dann streift ein Neustrelitzer Angriff die Antenne und Marvin schließt die Akte Neustrelitz.

streli6

Es blieb eng bis zuletzt ... hier mit Felix Orthmann in Aktion

Resumée: Seit längerem mal wieder ein Gegner von Format, der im Hinspiel vor drei Wochen deutlich schwächer agierte und nun – obwohl durch das Fehlen von zwei Angriffsspielern und dem Chef-Trainer – im ersten Durchgang zeigte, warum er Mondorf geschlagen hatte ... und auf Platz drei der Tabelle steht. Moers im ersten Durchgang bei der Abwehr von schnellen Bällen eher hilflos, auch die gezielten Attacken auf die Zone 1 konnten nicht abgewehrt werden. Das MSC-Team aber nicht besonders mitgenommen, konnte in den beiden folgenden Durchgängen deutlich zulegen: Abwehr besser, Druck im Angriff erhöht, dabei Neustrelitz wenig inspiriert. Zwei Dreierpacks (einmal Jannik, einmal Felix) sorgen für Erleichterung. Im 4. Satz aber ein mühsame Auseinandersetzung mit zu vielen Fehlern auf beiden Seiten – am Ende dann das Pendel auf Moerser Seite – durchaus verdient. Das MSC Team hatte nie aufgegeben, hatte sich durch einen sehr lauten Trainer aufmuntern lassen und blieb zäh. Der Gegner mit nachlassender Konzentration, ließ sich unnötig von einigen angeblich dubiosen Schiedsrichterentscheidungen ablenken, profitierte auch von Fehlern der Gastgeber ... die aber in den letzten 30 Sekunden mit zwei „korrekten“ Aktionen das „Elend“ beendeten.

streli7

Nele Kösters aus der U12 sorgte für die Ehrung der Spieler ...

Stimmen:

Trainer Hendrik Rieskamp: „Was soll ich da sagen? Nicht unsere beste Saisonleistung, zu Anfang klappte es mit dem Aufschlag nicht so richtig, es fehlte die Konstanz. Im Angriff waren wir im vierten Satz zu lange zu ängstlich. Es war schon eine seltsame Situation: vor drei Wochen haben wir in Neustrelitz einen schwachen Gegner gehabt – das musste erstmal aus dem Kopf. Jetzt haben wir uns gegen ein gutes Team kämpferisch durchgesetzt. Ich hätte schon gerne etwas höher gewonnen – geht aber nicht so einfach. Haben uns auch zwischendurch unnötig vom trash talk der Neustrelitzer ablenken lassen.“

Trainer Dirk Heß: „Im ersten Satz haben uns Moerser Aufschlagfehler geholfen. Im 2. Satz gab es die Hilfe nicht mehr, wir mussten reagieren und waren über Außen nur bedingt handlungsbereit – keine Wechselmöglichkeiten. Im Bereich Aufschlag konnten wir keine Akzente setzen, Moers hatte gut beobachtet und unsere Floataufschläge gut entschärft. Wir mussten natürlich im Bereich Aufschlag auf Risiko gehen – sonst kriegst Du sofort auf die Mütze. Es fehlten noch mehr Kleinigkeiten. Aber: Moers hat´s gut gemacht, die Passverteilung stimmte, unsere Schwierigkeiten waren nicht zu übersehen.“

Das MSC Aufgebot: 

Jannik Brentel, Jan Breburda, Chris Carter, Tim Ihde, André Illmer, Marcin Kapusniak, Maximilian Kersting, Yannick Kugel, Mateusz Maciejewicz, Felix Orthmann, Marvin Prolingheuer, Lukas Schattenberg, Luca Wagner, Yannick Kugel, Trainer: Hendrik Rieskamp, Co-Trainer: Roland Engels, Markus Pukownik

Das Ergebnis: 

Moerser SC vs. PSV Neustrelitz   3:1,22-25,25-15-19,28-26 in 24,24,21 und 30 Minuten (1h 39min) vor 478 Zuschauern, MVP Silber: Paul Sprung, MVP Gold: Maximilian Kersting