Rieskamp´s Mannen lassen an der Förde nichts anbrennen
Die dritte Auswärtsbelastung für das MSC Team binnen drei Wochen und der dritte Sieg in Folge - der letzte Erfolg gegen den amtierenden Vizemeister besonders eindrucksvoll: durchgehend klare Dominanz mit weiteren 3 Punkten für die Tabelle. Damit bleibt das Team an der Tabellenspitze - die Hände kommen nun immer näher an die Meisterschaftsschale.
Trainer Hendrik Rieskamp war mit der Erfolgssechs (Marcin Kapusniak (Z), Marvin Prolingheuer (D), Jannik Brentel/Felix Orthmann (AA), Jan Breburda/Maximilian Kersting (MB), André Illmer (L) der letzten Wochen gestartet. Später im Spiel Lukas Schattenberg, Chris Carter und Luca Wagner.
Vor dem Spielbeginn eine würdevoll moderierte Gedenkminute, die anlässlich des russischen Überfalls auf die Ukraine vom DSB empfohlen worden war.
Kiel spielt zunächst mit - dann beschleunigt der MSC
Im ersten Drittel das Team sofort überlegen mit Angriffen von Marvin Prolingheuer und Felix Orthmann sowie mit zwei erfolgreichen Doppelblocks … mit schöner Unterstützung der Gastgeber durch gleich drei Aufschlagfehler. Die Moerser Überlegenheit weiter spürbar - aber Kiel hält über 9-9, 11-11 und 13-13 weiter mit und Moers kann „nur“ mit 16-15 (Ass Breburda) in Führung gehen. Moers nicht ohne Fehler - aber immer wieder mit souverän vorgetragenen Lösungen. Zu Beginn des letzten Drittels dann aber zwei Kieler Fehler in Folge (ins Aus und Annahmepanne) und Auszeit von Kiel bei 18-15 für den MSC … und der MSC beschleunigt weiter. Über 19-16 kommt es mit schönem Brentel/Kersting Block zum 20-16 - ein Netzfehler von Kiel folgt, Kiel noch einmal ins Aus und die 2. Auszeit der Kieler bei 22-16. Der Moerser Druck hält an: Kapusniak verwandelt direkt, ein Moerser Netzroller-Aufschlag folgt und dann verschwindet eine Kieler Annahme hoch in der Deckenkonstruktion …
Beschleunigung in der Satzmitte
Auch im 2. Durchgang zunächst eng: über 3-3 und 6-6 (Prolingheuer dreimal erfolgreich, Orthmann und Brentel punkten ebenfalls) nach zwei Moerser Angriffen in den Block plötzlich 6-8 Rückstand. Orthmann punktet, Kiel wieder mit Aufschlagfehler, Orthmann erfolgreich aus dem Rückraum und nach einem weiteren Kieler Annahmeproblem ist ein kleiner Vorsprung (10-8) für Moers wieder hergestellt: Auszeit Kiel. Die Gastgeber starten wieder in eine Fehlerserie: ins Aus, Netz berührt, Moerser Doppelblock (Kapusniak/Kersting) und eine Kieler Annahme an die Decke … gefolgt von einer weiteren Kieler Auszeit bei 14-9 für die Gäste. Kiel wehrt sich, ist weiterhin nur mit schnellen Angriffen durch die Mitte erfolgreich. Moers weiter mit Härte, Orthmann und Prolingheuer jeweils nach Rallye zum 20-15. Ein erneuter Brentel/Kersting-Block führt zum 21-15, ein fulminanter Orthmann-Hinterfeldangriff sorgt für die 22-15 Führung. Dann eine verunglückte Brentel-Aktion und sofort bei 22-16 eine Moerser Auszeit mit einem erregten und lauten Moerser Trainer. Lukas Schattenberg betritt die Szene, schickt gleich einen halbfesten Ball auf den Kieler „Hubschrauberlandeplatz“ (Version MSC Damen 1) zum 23-16, Kiel liefert noch einen Technikfehler und Schattenberg schließt mit hartem Angriff ab ...
Schon im 2. Drittel alles klar
Im 1. Drittel des 3. Satzes erneut eng: die Gastgeber wehren sich, gehen mit 1-3 in Führung, Brentel-Angriff sowie ein Brentel/Kersting-Block führen zum 3-3, Kiel geht mit 3-5 erneut in Führung, patzt aber auch erneut mit Aufschlagfehler zum 4-5. Danach egalisiert Orthmann nach Mega-Abwehr von André Illmer zum 5-5. Jannik Brentel bringt den MSC mit einem Hinterfeld-Lob in Führung: 6-5. Die Kieler bestrafen sich erneut nach 6-6 mit einem Aufschlagfehler (7-6) und müssen noch einmal einen Moerser Netzroller-Aufschlag hinnehmen: 8-6 nach dem ersten Drittel. Kiel mit Schnellangriff erfolgreich, „entwertet“ durch einen erneuten Aufschlagfehler. Kiel mit Schnellangriff zum 8-7, Kieler Aufschlagfehler bringt das 9-7 für Moers. Danach 9-9 nach Moerser Annahmeschwäche, Kiel kann sich aber nicht weiter durchsetzen, schlägt einen Angriff ins Aus und Moers mit 11-9 vorne - Kiel reagiert mit Auszeit. Kiel macht noch Punkt 10 (noch ein Rapido) liegt dann aber schnell mit 16-10 hinten weil Moers kontinuierlich „drückt“. Moers ungerührt weiter, der Moerser Angriff weiter mit Vehemenz und Präzision: bei 21-13 Kiel weiter in Not … und Auszeit. Trainer Rieskamp schickt Chris Carter (für Marvin Prolingheuer) und Luca Wagner (für Felix Orthmann) ins Rennen und hält den vorab erarbeiteten Vorsprung bis zum Ende des Spiels.
Resümee: Mit einem Auftritt wie gegen Kiel marschiert die Mannschaft von Trainer Hendrik Rieskamp nun in großen Schritten auf die Meisterschaft zu. Drei Siege in Folge … alle auswärts gegen Gegner aus der oberen Tabellenhälfte - Chapeau! Der letzte Sieg gegen den amtierenden Vizemeister gelang zwar gegen eine personell „gerupftes“ Team - aber dennoch bemerkenswert, weil Rieskamps Aufgebot nicht schwächelte oder zurückschaltete sondern konstant Druck entfaltete. Dazu zählte auch der hohe Einsatz in der Abwehr. Alle Elemente, wie Kiel´s Trainer Matthes Behlen anerkennend feststellte, von hoher Qualität. Spielerwechsel hätten getrost etwas früher kommen können: so belohnte Lukas Schattenberg seine Einwechslung sofort mit zwei Punkten zum Satzgewinn. Angesichts der hohen Überlegenheit und der hohen Führungen fiel das leichte Defizit in der Blockmitte nicht ins Gewicht - hier setzte sich Kiel beliebig durch. Allerdings nicht häufig genug, weil der Moerser Aufschlag oft kein variables Zuspiel zuließ.
Stimmen:
Trainer Hendrik Rieskamp: „Ich freue mich natürlich über den Sieg, nehme ihn aber mit einer gewissen Demut: Kiel hatte stark unter Verletzungen zu leiden. Ansonsten haben wir das sauber runtergespielt, konnten den Druck stetig erhöhen, haben den Gegner gezwungen oft über außen zu spielen und konnten uns darauf einstellen. Kiel musste dann über den Aufschlag auf Risiko gehen - das gelang nicht. Bei der schnellen Auszeit am Ende des 2. Satzes ich habe den Beginn einer Entwicklung gespürt, die ich unterbinden wollte. Bei den Kieler Schnellangriffen haben wir nicht so gut ausgesehen - da hätten wir doch zwei oder drei Angriffe blocken müssen.“
Trainer Kiel Matthes Behlen: „Wir sind heute einfach nicht richtig in Gang gekommen. Es fehlten Leistungsträger - wir haben fast „ohne Sechs“ gespielt. Damit möchte ich die Leistung der Moerser aber nicht schmälern - die waren einfach in allen Elementen besser. Wir waren ständig unter Druck, mussten gegen einen großen Block spielen. Dazu haben wir extrem schlecht aufgeschlagen und unsere Gegner konnten sich bei ihrem Aufschlag über einige Netzroller freuen. Eine Niederlage gegen Moers ist kein Beinbruch, aber in dieser Deutlichkeit tut sie weh. Ohne wenn und aber: wir haben klar verloren, die haben klar gewonnen.“
Das MSC Aufgebot: Jannik Brentel, Jan Breburda, Chris Carter, Tim Ihde, André Illmer, Marcin Kapusniak, Maximilian Kersting, Mateusz Maciejewicz, Felix Orthmann, Marvin Prolingheuer, Lukas Schattenberg, Luca Wagner, Trainer: Hendrik Rieskamp, Co-Trainer, Roland Engels
Das Ergebnis: Kieler TV vs. Moerser SC 0:3,17-17-17-25 in 24, 26, und 26 Minuten (1h, 16 min) vor ca. 300 Zuschauern, MVP Kieler TV: Robin Hanke, MVP Moerser SC: Marcin Kapusniak
Weitere Eindrücke vom Spiel ab sofort in der Photogalerie