„Adler“ glänzen in Mecklenburg und behaupten die Tabellenführung

Damit musste man angesichts der Tabellensituation nicht unbedingt rechnen: die aktuelle Nr. 1 Moers gastiert bei der aktuellen Nr. 3 Neustrelitz  und düpiert den Verfolger unerwartet klar. Beeindruckend der flow des Moerser Teams - am letzten Wochenende nach dem rasanten  ersten Satz in Warnemünde noch abgefangen - in der Strelitzhalle. Mit dem klaren Sieg kreisen die „Adler“ weiter an der Spitze der Liga …

Trainer Hendrik Rieskamp war mit dem kompletten Aufgebot angereist und nominierte die „bekannte“ Startsechs: Marcin Kapusniak (Z), Marvin Prolingheuer (D), Jannik Brentel/Felix Orthmann (AA), Jan Breburda/Maximilian Kersting (MB), André Illmer (L).

In der Strelitzhalle ...

Glücklicher Auftakt, dann Gas gegeben

Etwas glücklicher Auftakt für die Gäste aus Moers, die bei 2-1 von einem von Marvin Prolingheuer produzierten Netzroller profitieren (3-1) und sich bei 3-3 (nach Annahme kaputt) über einen kuriosen Punkt freuen dürfen: eine verunglückte Moerser Annahme fällt auf Neustrelitzer Seite zwischen drei Spielern (Nimm du ihn, ich hab ihn sicher!) zu Boden. Nach 6-6 punktet Jan Breburda zum 7-6, Marcin Kapusniak serviert zum 8-6 … und dann dreht Rieskamp´s Team richtig auf und führt in „Nullkommanix“ 14-8 (Auszeit Neustrelitz) und erweitert auf 16-8. Prolingheuer und Brentel sorgen für Punkte, Neustrelitz sorgt für Fehler (Aufschlag, technischer Fehler, Netzberührung). Es folgt ein guter Moerser Block, ein Prolingheuer-Punkt nach langer Rallye und ein Kapusniak-Solo-Block: 20-10 und die 2. Auszeit von Neustrelitz. Breburda legt nach, ein Orthmann-Hammer folgt … und ein erfolgreicher Moerser Hinterfeld-Angriff  beendet den Satz.

... jede Menge Aktion ...

Wieder zur richtigen Zeit hochgeschaltet

Der  2. Durchgang beginnt mit erfolgreichem Hinterfeld-Angriff (Orthmann), führt  mit Brentel- und Prolingheuer-Punkten und Neustrelitz Fehlern über 5-1 (Auszeit Neustrelitz) zum 6-1 und 8-4. Das MSC-Team dominant, lässt aber doch nach zwei Annahmefehlern sowie einem Aufschlagverlust ein 11-10 zu. Prolingheuer macht Punkt 12, derselbe Spieler serviert weiter, ein Neustrelitzer Fehler folgt und 14-10. Ein Kapusniak/Kersting Block bringt Punkt 15. Prolingheuer weiter mit wechselnd druckvollen Aufschlägen bis zum 18-10 und Auszeit Neustrelitz. Moers einfach gut, findet immer eine Antwort. Bei 19-12 kommt Lukas Schattenberg für Jannik Brentel. Moers bestimmt weiter, Schattenberg  hart mit Punkt 25.

... am Netz ...

Beliebig beschleunigt

Im 3. Satz zunächst enge Satzstände. Über 3-3 und 6-6 zum 8-7. Bis 10-9 noch eng … aber auch bei 10-10 hat man nicht den Eindruck, dass da etwas anbrennen könnte. Dann fängt Brentel einen Neustrelitz Angriff ab, Prolingheuer drückt, Neustrelitz wieder mit Fehlern und Kapusniak nutzt zweimal geistesgegenwärtig  Chancen am Netz … und 17-10 Führung. Wieder Aufschlagfehler der Gastgeber, Moers drückt weiter. Trainer Rieskamp ordnet bei 22-17 einen Doppelwechsel an (Mateusz Maciejewicz und Chris Carter für Marcin Kapusniak und Marvin Prolingheuer). Bei 24-19 kommt noch Luca Wagner für den „letzten Punkt“ … der aber von Maximilian Kersting realisiert wird.

... mit Überraschungen ...

Resumèe: Die Strelitzhalle gut gefüllt, eine imponierende Lautstärke bei der Musik (Bässe!) sowie eine anregende Moderation, Störmanöver beim Moerser Aufschlag … alles eher gut für die Gäste aus Moers. Die Zuschauer schließlich aber doch mit sportlichem Beifall nach dem Ende Partie: deutliche Anerkennung für die wirklich starke Leistung der Gäste. Die Ausläufer des Wintersturms hatten das heimische Team im Volleyballtempel Strelitzhalle weggefegt.

Nicht sturmsicher ... !?

Das Moerser Team sehr entschlossen und wach, nicht fehlerfrei aber mit einer unerschütterlichen Selbstsicherheit zum Sieg. Stark im Bereich Aufschlag und weiter verbessert im Block: mehr Disziplin und kaum „Doppler“ durch „eingreifen“ vom Nachbarn, stark auch im Bereich Angriff. Neustrelitz nur „ein wenig“ gefährlich über die Mitte - aber ansonsten schwach im Angriff durch den Moerser Aufschlagdruck, noch schwächer beim eigenen Aufschlag. Da wollte (und musste!)  man Druck machen - was aber gründlich misslang. Besonders erfreulich, dass die Spieler um Marvin Prolingheuer einen „Hänger“ wie gegen Warnemünde vermieden. Stille Freude bei Trainer Hendrik Rieskamp, dessen Mannschaft man nach der langen Reihe von sogenannten leichten Siegen vs. Gegner aus der Tabellenmitte und weiter unten … gegen einen Gegner von oben (gegen den Tabellendritten!) eine solche „elegante Nummer“ im Vorfeld eher nicht zugetraut hatte. Nun schaut man natürlich mit besonderer Spannung auf die Partie gegen den amtierenden Vizemeister Kiel …

Ansonsten: eine gute (der Doppeldecker gelegentlich etwas unruhig im Starkwind) An- und Abreise nach Neustrelitz, ein spannungsgeladener Auftritt vor Ort ... und ein entspanntes gemeinsames Essen (Einladung!) in der Strelitzer "fabrik": sehr empfehlenswert.

... und Blockdisziplin

Stimmen:

Trainer Hendrik Rieskamp: „Das war ganz ordentlich heute. Im Bereich Aufschlag ging es noch etwas besser, zum Beginn des 3. Satz sind wir etwas, wirklich nur etwas  überheblich aufgetreten. Wir haben es ansonsten gut gemacht: aggressiv durchgespielt, gut geblockt. Eine geschlossene Leistung - möchte heute keinen hervorheben. Würde heute die Mannschaft als MVP nominieren …!“

Trainer Jonathan Scott: „Das ging etwas zu schnell heute - aber Moers war heute in jedem Element besser als als wir. Prolingheuer hat heute einen „special Day“ erwischt. Moers war einfach gut, kann sehr zufrieden sein. Wir hätten auf jeden Fall mehr Energie abliefern müssen.“

Im Spiel Bad Boys - danach einträchtig als MVP´s

Co-Trainer Roland Engels: „Das war von Anfang an gut gespielt und durchgehalten.. Die ersten beiden Sätzen sind fast parallel verlaufen. Unsere Aufschläge waren druckvoll, Im Block waren wir auch auf Außen stark. Im 3. Satz gab es die eine oder andere kleine Nachlässigkeit - aber die Mannschaft hat dagegen gehalten und nichts zugelassen. Unter dem Strich eine souveräne Leistung.“

Das MSC Aufgebot: Jannik Brentel, Jan Breburda, Tim Ihde, André Illmer, Marcin Kapusniak, Maximilian Kersting, Mateusz Maciejewicz, Felix Orthmann, Marvin Prolingheuer, Lukas Schattenberg, Luca Wagner, Trainer: Hendrik Rieskamp, Co-Trainer, Roland Engels, 

Das Ergebnis: PSV Neustrelitz vs. Moerser SC.  0:3,14-18-20-25 in 22,24 und 24 Minuten (1h 10min), MVP Silber Ricardo Galandi, MVP Gold Marvin Prolingheuer

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