„Adler“ siegen im Schnelldurchgang

Braunschweig hatte im ENNI Sportpark nicht viel zu bestellen

Gegen eine eher unerwartet schwache Braunschweiger Mannschaft holte sich das Team von Trainer Hendrik Rieskamp in einer guten Stunde einen schnellen glatten 3:0 (20,16,16) Sieg und behauptet damit den Platz an der Sonne  in der Bundesliga Nord. Verfolger Mondorf weiter nur mit einem Punkt dahinter – aber auch mit einem Spiel mehr.

Chris Carter und Jan Breburda wieder im Kader – Lukas Schattenberg musste wegen ein Unpässlichkeit verzichten. So nominierte Trainer Rieskamp folgende Startsechs: Zuspiel Marcin Kapusniak, Diagonale Marvin Prolingheuer, Annahme/Außen Jannik Brentel/Felix Orthmann, Blockmitte Tim Ihde Maximilian Kersting, Libero André Illmer.

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Tim Ihde überrascht die Braunschweiger Mitte ...

Kleine Anlaufschwierigkeiten

Furioser Start mit Orthmann-Aufschlaghammer und -Hinterfeldangriff – 3-1 für das MSC Team, dass dann aber über 3-3 und 6-6 einen Mini-Rückstand bei 7-8 hinnehmen muss. Muntere Braunschweiger finden immer wieder eine Antwort – auch weil beim MSC mehrere Aufschläge nicht ins Ziel kommen. Dann aber bröckelt das Braunschweiger Spiel: Maximilian Kersting setzt sich furios in der Mitte durch, zwei direkte Braunschweiger Fehler und Auszeit bei 13-9 für Moers. Braunschweigs Fehler bleiben: Annahmeproblem, Angriffsschlag gegen die Antenne. Auch der MSC nicht fehlerfrei, hält den 4-Punkte-Vorsprung und kommt nach einer Mega-Rallye mit Angriffshammer von Marvin Prolingheuer zum 21-16. In der Zwanzigerphase Braunschweig noch mit drei Fehlern (ins Aus und zweimal der Aufschlag) – Felix Orthmann noch einmal mit Hinterfeldangriff.

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... und die Braunschweiger Mitte überrascht Maximilian Kersting

Alles im Griff

Im 2. Satz bringt das erste Drittel einen 4-Punkte-Vorsprung. Nach 2-2 Einstand Braunschweig gleich mit vier Fehlern in Folge (übergetreten, zwei Angriffe ins Aus und eine kaputte Annahme). Zwischendurch Auszeit bei 7-3. Auch im 2. Drittel die Fehlerquote bei Braunschweig hoch: wieder übergetreten, Aufschläge ins Aus ... Rieskamp´s Aufgebot hat es leicht: Felix Orthmann steuert zwei Punkte bei und 16-13 Führung. Im letzten Drittel wieder Braunschweig ins Aus, Aufschlag weg, Prolingheuer bei 21-15 durch den Braunschweiger Block. Bei 23-16 kommt Jan Breburda  für Maximilian Kersting. Braunschweig verfummelt einen Ball am Netz – und noch ein Aufschlagfehler und Satzende.

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Marvin Prolingheuer allein im Block ... verschiebt die Arme in die Diagonale

Schnell den Sack zugemacht

Das Braunschweiger Muster bleibt auch im 3. Durchgang erhalten: ins Aus, ins Netz ... und dann auch noch ein Netzroller-Aufschlag von Moerser Seite: 3-0 Führung für das MSC-Team, welches mit einem Monsterblock von Breburda/Prolingheuer für das 4-1 sorgt und noch einmal die Braunschweiger Annahme lähmt: 5-1 und Auszeit Braunschweig. Noch zwei Braunschweiger Aufschlagfehler und 8-3. Moers tut das was getan werden muss: Marcin Kapusniak staubt einen Braunschweiger Annahmefehler ab, Marvin Prolingheuer entpuppt sich bei 10-4 als Abwehrbär und lässt Felix Orthmann nach Zuspiel von Kapusniak zum 11-4 punkten. Orthmann gleich nochmal, Prolingheuer auch, Breburda passt bei einer Braunschweiger Finte auf und bei den Gästen wird die Luft sehr dünn: 14-6 für die Gastgeber. Mateusz Maciejewicz kommt in die Partie. Braunschweiger Fehler helfen weiter, die MSC Akteure punkten aber auch weiter (Prolingheuer zweimal). Auch Chris Carter nun dabei. Jannik Brentel wuchtet einen Aufschlag zur 21-12 Führung übers Netz. Luca Wagner rückt ein, erlebt noch zwei Braunschweiger Aufschlagfehler und realisiert – schon fast Tradition bei Wagner-Auftritten – den Punkt zum Satz- und Spielgewinn.

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Braunschweiger Abwehr erheblich unter Druck ...

Resumée: Eine runde Sache für die Mannschaft von Trainer Hendrik Rieskamp, welche nicht nur zuletzt die Teams vom unteren Drittel der Tabelle beherrschte sondern nun auch ein Team aus dem Mittelfeld vorführt. Die „Adler“ mit einer besonderen Form von Kurzarbeit. Braunschweig mit jeder Menge unerzwungener Eigenfehler ... aber vielleicht auch weil der Moerser Druck zu groß war und konstant hoch gehalten wurde. „Kann aber auch sein, dass wir vielleicht doch gut sind,“ so Trainer Hendrik Rieskamp nach der Partie mit einem Augenzwinkern. Trainer Rieskamp konnte sich über die gelungene Start-Ziel Operation seiner Mannschaft freuen, die nur im ersten Satz zunächst kleine Anlaufschwierigkeiten verzeichnete. Ansonsten aber alles gut: Annahme bis auf wenige Fehler gut genug für Marcin Kapusniak, um die Angriffsvariationen der „Adler“ durchzusetzen. Der Moerser Aufschlag ließ dem Braunschweiger Spiel nach schwächelnder Annahme nicht viele Optionen im Angriff, der bis auf wenige highlights zu viele Fehler produzierte. Ob die Anwesenheit von Braunschweigs Spielertrainer die hohe Fehlerquote der Gäste reduziert hätte? Darf man bezweifeln: das Symptom bei Braunschweig war „choking under pressure“ ... verursacht vom konstanten Moerser Druck.

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Felix Orthmann beobachtet die Annahme von André Illmer ...

Stimmen:

Trainer Hendrik Rieskamp: „Ich bin sehr zufrieden, das, was wir uns vorgenommen hatten ist auch entsprechend durchgesetzt worden. Zum Anfang taten wir uns bei den Aufschlägen etwas schwer, dann konnten wir aber den entsprechenden Druck erzeugen und die Braunschweiger Mitte aus dem Verkehr ziehen. Wir hatten Braunschweig gut gescoutet – alle unsere Elemente haben heute gestimmt.“

Coach Börger Albers in Vertretung für Trainer Antti Poikela: „Uns hat ein wenig wehgetan, dass wir unseren Spielertrainer nicht dabei haben konnten. So mussten wir umstellen, hatten in der Mitte überhaupt keine Optionen. Wir haben es über außen versucht, haben aber nicht die Feuerkraft der Moerser, die übrigens eine schöne Breite im Kader haben. Richtig weh haben uns auch die Defizite im Bereich Aufschlag getan, wir konnten nur ganz selten Druck erzeugen – unsere Fehlerquote war schrecklich, viel zu hoch.“

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Zuständig für die MVP Ehrung war Carla Bach aus der U15

Co-Trainer Markus Pukownik: „Bis auf den Anfang des ersten Satzes war das eine sehr konzentrierte Leistung. Die Aufschläge stimmten zuerst nicht ganz. Wir haben sehr konzentriert im Block gearbeitet, die Abwehr stimmte, haben einiges rausgeholt. Das,  was der Trainer gewollt hatte ist voll aufgegangen.“

Co-Trainer Volker Engels: „Ein ganz souveräner Sieg, etwas Anlaufschwierigkeiten im 1. Satz mit den Aufschlägen. Die gute Angriffsleistungen haben wir über das ganze Spiel gehalten, nie nachgelassen Druck zu machen. Da ist Braunschweig dann nicht mehr soviel eingefallen.“

Das MSC Aufgebot: Jannik Brentel, Jan Breburda, Chris Carter, Tim Ihde, André Illmer, Marcin Kapusniak, Maximilian Kersting, Yannik Kugel, Mateusz Maciejewicz, Felix Orthmann, Marvin Prolingheuer, Luca Wagner, Trainer: Hendrik Rieskamp, Co-Trainer, Roland Engels, Markus Pukownik

Das Ergebnis: Moerser SC vs. USC Braunschweig   3:0,25-20-16-16 in 23, 22 und 21 Minuten (1h 6min) vor 306 Zuschauern, MVP Silber: Tim Fröhlich, MVP Gold: Felix Orthmann

Weitere Eindrücke vom Spiel ab sofort in der Photogalerie