Revierderby geht an die „Adler“

Aber Rieskamp´s Aufgebot muss vs. Essen im 3. Satz zittern

Die dritte Auflage Moers vs. Essen in dieser Saison (in der Hinrunde Ligaspiel und WVV -Pokalfinale brachte den 3. Sieg für die Mannschaft von Trainer Hendrik Rieskamp. Mit einem – fast – klaren 3:0 Sieg bleiben die „Adler“ mit einem Punkt Vorsprung (und einem Spiel weniger) an der Tabellenspitze der Bundesliga Nord – weiter verfolgt vom TV Mondorf, der sein Spiel gegen Lindow-Gransee auch 3:0 gewinnen konnte. Übrigens klar, aber ähnlich knapp im 3. Satz (2 Punkte Vorsprung) wie die Spieler um Marvin Prolingheuer ...

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Duell über dem Netz - mit Jan Breburda

Zum Auftakt die erfolgreiche Startsechs der letzten Wochen mit Marcin Kapusniak (Z), Marvin Prolingheuer (D), Janni Brentel/Felix Orthmann (AA), Tim Ihde/Maximilian Kersting, André Illmer. Luca Wagner verletzte sich in der Aufwärmphase und musste passen.

Langsam in die Gänge gekommen

Die Partie beginnt mit relativ unbeeindruckten „Humännern“, die zwar einen fulminanten Marvin Prolingheuer erleben (4 Punkte im ersten Drittel) aber auch Mittel und Wege finden am Moerser Block vorbei zu punkten. Dabei auch gleich zu Beginn eine schöne Finte von Essens Zuspieler Thomas Wojtczak ... die von Moers bei 7-6 gekontert wird ... aber mit einer Netzberührung. So Ausgleich bei 7 und nach Prolingheuer-Hammer „nur“ eine 8-7 Führung. Im 2. Drittel kann sich Rieskamp´s Team dann auf 16-11 (bei 15-11 noch Auszeit von Humann-Trainer Peter Bach) absetzen: das MSC-Team  punktet weiter, Maximilian Kersting landet zwei Aufschläge in Folge, Tim Ihde staubt einen Kersting-Aufschlag ab und Jannik Brentel führt mit einem schönen Hinterfeldangriff zum 16-11 Vorsprung. Felix Orthmann erweitert nach langer Rallye zum 18-12, macht auch Punkt 19. Nach Aufschlag- und Netzfehler Essen nimmt Trainer Bach bei 21-14 die 2. Auszeit. Zweimal wackelt die Moerser Abwehr zum 21-16, dann bringt ein weiterer Essener Aufschlagfehler Punkt 22, Brentel punktet und schließlich führt ein schöner „Rapido“ von Kersting zum Satzgewinn.

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Felix Orthmann - die Linie runter ...

Blitzstart von Moers und Dominanz

Im 2. Durchgang startet Mateusz Maciejewicz auf der Zuspielposition. Nach 0-1 für Essen kommt Prolingheuer „ins Geschäft“ (drei knallharte Punkte), nach Kersting Soloblock und nach zwei Essener Angriffen ins Aus sowie einem Punkt von Tim Ihde steht es schnell 8-1. Damit ist ein deutliches Zeichen gesetzt. Nach zwei Brentel-Punkten (9 und 10) kommt Jan Breburda für Maximilian Kersting auf´s Spielfeld. Der Moerser Druck hält an (Prolingheuer, Orthmann) und bringt nach dem 2. Drittel eine 6-Punkte-Führung. Der Moerser Angriff weiter zwingend – bei 20-11 Führung folgt eine Essener Auszeit. Bei 21-12 greift Lukas Schattenberg ins Geschehen ein – am Ende sorgen zwei Aufschläge von Felix Orthmann für ein klares Resultat.

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Soloblock von Maximilian Kersting

Faden fast verloren

Im 3. Durchgang – fast zu befürchten nach zwei Sätzen Dominanz – eine zähe Angelegenheit. Nach 2-2 folgt einem harmlosen Moerser Lob der Essener Konter zum 2-3 und Trainer Rieskamp reagiert sofort mit einer Auszeit ... um mehr Konzentration und Aggressivität anzumahnen. Essen hilft noch mit einem Aufschlagfehler zum 3-3, danach Moers „blind“ in den Essener Block ... und 4-5. Bei 6-6 beklagt Essen die „großzügige“ Behandlung einer technischen Schwäche bei Moers und 7-6 für die Gastgeber. Essen anschließend durch den Moerser Block zum 7-7 und hilft Moers wieder mit einem Aufschlagfehler zum 8-7. Ein erfolgreicher Prolingheuer-Angriff leitet eine starke Phase von Jannik Brentel ein, bei 12-9 punktet Brentel zum 13-9 mit Auszeit von Essen. Bei 14-11 jagt Brentel zwei Aufschlaghämmer übers Netz und 16-11. Damit scheint die „Angelegenheit 3. Satz“ bereinigt – aber Essen gibt nicht auf. Lukas Schattenberg kommt für Jannik Brentel. Irgendwie hat Moers den Faden verloren: am Block vorbei ins Aus, in den Essener Block, Aufstellungsfehler – die „Adler“ im Sinkflug zum 18-18 und Auszeit von Trainer Rieskamp. Der mahnt Ruhe an: „Nix passiert, wir spielen weiter!“. Rieskamp sieht Prolingheuer zum 19-18 punkten, registriert aber auch wie ein unachtsamer Moerser vom Essener Angriff auf der Pos. 1 „abgeschossen“ wird: 19-19. Prolingheuer hält den MSC im Spiel – doch Essen wehrt sich weiter und profitiert von einer weiter schwachen Moerser Abwehr: 21-21. Nach einer megalangen Rallye, in der Moers  u.a. einen Essener Dankeball verschenkt führt eine Moerser Netzberührung zum 21-22. Essen „schenkt“ erneut einen Aufschlagfehler zum Einstand bei 22. Wieder macht die Moerser Abwehr nicht dicht und 22-23. Prolingheuer egalisiert, Orthmann punktet nach Rallye zum 24-23 und Essens Trainer Peter Bach versucht noch mit einer Auszeit den Rhythmus zu stören. Rieskamp wechselt Brentel zurück ... und der beendet „just in time“ Satz und Spiel mit einem echten Aufschlaghammer.

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André Illmer betätigt sich als Zuspieler

Resumée:

Das dritte Spiel in Folge gegen Mannschaften aus dem unteren Drittel der Tabelle gewinnt der MSC ohne Satzverlust und behält damit verdient die Tabellenführung. Über zwei Sätze hinweg zeigen die Hausherren im ENNI wo der Hammer hängt – zeigen allerdings auch einige Schwächen in der Abwehr – vor allem im Block. Schon im ersten Satz bekommen bei scharfen Diagonalangriffen die Moerser Mittelblocker die Hände nicht über die Netzkannte in den gegnerischen Raum – Abpraller landen im Moerser Feld oder neben dem Feld auf Moerser Seite. Diese Blockschwäche (stellenweise kein invasiver Block, von Rieskamp später mit „fehlender Aggressivität“ umschrieben), auch schon in vorhergehenden Spielen ansatzweise zu sehen, wurde kompensiert durch die  tadellose Angriffsleistung der Moerser Protagonisten auf der Außenposition: Prolingheuer, Orthmann und Brentel. Essen half – etwas zu oft - mit Aufschlagfehlern zum falschen Zeitpunkt, spielte auch den einen oder anderen Angriff ohne Not ins Aus – war aber bei 23-23 kurz vor einem Satzgewinn. Wer es so weit kommen lässt, darf sich dann nicht wundern, wenn er einen Netzroller „geschenkt“ bekommt oder einen Blockabpraller nicht verdauen kann. Unter dem Strich aber ein absolut verdienter Sieg gegen eine Essener Mannschaft, die sich stärker als in der Hinrunde präsentierte.

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Jannik Brentel zieht ab ...

Stimmen:

MSC Trainer Hendrik Rieskamp: „ Was soll ich sagen – das Spiel künstlich in den Himmel heben oder auf Spannung machen? Wir haben 3:0 gewonnen, genau wie in den beiden Spielen davor 3 Punkte einkassiert. Das war im Angriff eine reife Leistung, die Unsicherheiten im Block habe ich registriert. Mateusz habe ich durchspielen lassen, auch in der „crunch time“ im 3. Satz. Da muss er durch – mit der Mannschaft. Durchaus Respekt nach Essen – es sah so aus, als hätten sie uns mit dem 1. und 2. Satz etwas eingeschläfert ... zumindest zeigten die ersten beiden Sätze im Dritten diese Wirkung. Ansonsten: 9 Punkte aus drei Spielen – auch eine Art von Konstanz.“

Co-Trainer Brar Ketelsen vom VV Humann Essen: „Wir sind ohne große Erwartungen nach Moers gekommen, wussten wir spielen gegen ein Topp Team mit wenig Schwachstellen und guten Abläufen. Wir hatten eine Reihe von guten Szenen, aber leider gibt es bei unseren Youngstern Schwankungen. Das ist nun mal so. Wir haben einige schöne Breaks gemacht, ich hätte unseren Jungs wirklich nach dem 23-23 den Satz gegönnt. Da hat aber Moers zum richtigen Zeitpunkt alles richtig gemacht. Der Sieg für die Moerser geht schon in Ordnung. Wir können aber das Gute mitnehmen, die Jungs haben gelernt und das ist in unserer Situation ganz wichtig. Wir lernen dazu, es hat auch Spaß gemacht und wir arbeiten weiter hart im Training.“

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Finja Kösters aus der U18 ehrt die MVP Gewinner ...

Das MSC Aufgebot: Jannik Brentel, Jan Breburda, Tim Ihde, André Illmer, Marcin Kapusniak, Maximilian Kersting, Mateusz Maciejewicz, Felix Orthmann, Marvin Prolingheuer, Lukas Schattenberg, Luca Wagner, Trainer: Hendrik Rieskamp, Co-Trainer, Roland Engels, Markus Pukownik

Das Ergebnis: Moerser SC vs. VV Humann Essen   3:0,25-16-14-23 in 19,21 und 28 Minuten (1h 8 min), MVP VV Humann Essen: Thomas Wojtczak, MVP Moerser SC: Jannik Brentel

Weitere Impressionen vom Spiel ab sofort in der Photogalerie