„Adler“ kurzfristig von Apeldoorn getestet.

Trainer Rieskamp arrangierte für die Wochenmitte ein Trainingsspiel

Nach zwei Wochen Trainingspause und fünf Trainingseinheiten wollte MSC Trainer Hendrik Rieskamp es wissen ... und nahm kurzfristig mit seinem holländischen Kollegen Redbad Striwerda Kontakt auf: „Könntet ihr vielleicht zu einem Trainingsspiel vorbeikommen?“ Die freundschaftliche Beziehung zwischen beiden Clubs machte es möglich: bei Beachtung aller aktuellen Verordnungen (2Gplus) trafen sich am gestrigen Mittwochabend die Teams zu einem recht flotten Vergleich.

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Marvin Prolingheuer findet die Lücke

Apeldoorn mit Handicap

Apeldoorn allerdings mit Handicap: zwei Stammspieler (Diagonal und Zuspieler) mussten in Nederland in Quarantäne bleiben, Co-Trainer und Ex-Adler Renzo Verschuren konnte ebenfalls nicht mitkommen, da er sich am letzten Wochenende in Italien bei der U18 Qualifikation – trotz größter Vorsicht – die aktuelle Virusvariante eingefangen hatte.

Das Spiel natürlich im ENNI Sportpark unter Ausschluss der Öffentlichkeit. Leider. Ein sehenswerter, überaus lebhafter Vergleich, den ein Publikum sicher goutiert hätte, bereitete jede Menge Freude: die Spieler engagiert und einsatzfreudig. Endlich wieder spielen – auch für die Holländer, die ja zur Zeit einen Lockdown hinnehmen müssen.apel4

Chef Hendrik Rieskamp im Gespräch ...

„Adler“ wieder komplett

Die „Adler“ wieder komplett – wenn auch Jannik Brentel „nur“ als Schiedsrichter fungierte. Im Training ist er aber schon wieder dabei – ebenso wie Chris Carter der nach der Trainingspause zu ersten Einsätzen kam. 

Im ersten Satz startete Trainer Rieskamp mit folgendem Sextett: Marcin Kapusniak im Zuspiel, Marvin Prolingheuer auf der Diagonalen, in der Annahme Lukas Schattenberg und Felix Orthmann sowie Tim Ihde und Maximilian Kersting in der Mitte. Auf der Liberoposition André Illmer, der – dies vorweg – einen richtig guten Abend erwischt hatte und eine ganze Reihe von Apeldoorn-Knallern abfangen konnte.

Das MSC Team im 1. Satz nach dem ersten Drittel mit drei Punkten Vorsprung, nach dem zweiten Drittel (Auszeit von Apeldoorn bei 13-8 für Moers) die Gastgeber mit 16-12 in Führung. Dann aber zwei richtig gute holländische Schnellangriffe durch die Mitte und nur noch 16-15. Weiter eng bis 19-18, danach aber erneut Apeldoorner Aufschlagschwäche (Punkte 20 und 24), am Ende aber Felix Orthmann mit einem Angriffs-Hammer zum Satzgewinn. 

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Trainer Redbad Strikwerda zwischendurch "not amused"

MSC Angriff stark

Nicht nur im ersten Satz – auch in den verlorenen Folgesätzen – der Moerser Angriff „gut drauf“. Felix Orthmann wie man ihn kennt, aber auch Lukas Schattenberg mit starken Szenen (auch im Bereich Aufschlag wieder die alte Härte) ebenso wie Marvin Prolingheuer, gegen den Apeldoorn oft keine Mittel fand. Dafür aber die „Moerser Mitte“ eher zaghaft, zum Teil fast hilflos gegen die blendend vorgetragenen Angriffe der Apeldoorner durch Mitte – ebenso wie die eminent schnell und „niedrig“ gespielten Hinterfeld-Attacken. In den Auszeiten Co-Trainer Markus Pukownik öfter im Gespräch mit den Mittelblockern – Trainer Hendrik Rieskamp öfter mit Marcin Kapusniak und Mateusz Maciejewicz kommunizierend. 

Der holländische Meister und Super Cup Sieger doch überlegen

Im 2. Satz  hatte Apeldoorn früh die Führung mit 6-11 und 12-16 übernommen, sah sich aber dann nach 18-21 und zwei unangenehmen Aufschlägen von Kapusniak  (20-21 zu einer Auszeit gezwungen. Darin Trainer Redbad Strikwerda zunächst sachlich, aber im zweiten Teil sehr laut und deutlich ... mit einem kernigen „Verdomme“ beim Abgang - offensichtlich mit Wirkung.

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Co-Trainer Markus Pukownik mit Hinweisen ...

Spiel blieb unterhaltsam

Das holländische Team blieb überlegen – bei guten defensiven Leistungen gegen gute Moerser Angriffe. Vor allem waren es aber die Schnellangriffe der Holländer, welche die Moerser Defensive vor Probleme stellte. Die Partie weiterhin zwischendurch amüsant, wenn das MSC Team im Angriff eine Variante nach dem Motto „Do it again, Sam“ austestete. Viermal hintereinander von der Position vier in den Block, dreimal der Abpraller aus der Sicherung wieder für gleichen Angriff genutzt ... und schließlich erfolgreich.

Höchst amüsant auch eine „Billiard Szene“: beim 10-12 im 2. Satz wehrt der MSC einen knallharten Abpraller von hinten noch zweimal flach und hart über dem Hallenboden geistesgegenwärtig per Fuß („Doppelpaß“) ab, die schon jubelnden Holländer können den unvermutet übers Netz fliegenden Ball noch so eben (aber harmlos) im Spiel halten ... und die „Adler“ punkten dann in Ruhe zum 11-12. Schmunzeln bei beiden Trainern.

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Chris Carter mit den ersten Einsätzen ...

Das MSC Aufgebot: Jannik Brentel, Jan Breburda, Chris Carter, Tim Ihde, André Illmer, Marcin Kapusniak, Maximilian Kersting, Mateusz Maciejewicz, Felix Orthmann, Marvin Prolingheuer, Lukas Schattenberg, Luca Wagner, Trainer: Hendrik Rieskamp, Co-Trainer: Markus Pukownik, Sven Simon

Das Ergebnis: Moerser SC vs. Draisma Dynamo Apeldoorn 1:3,25-22,22-19-23-25. Die Trainer einigten sich noch auf einen Kurzsatz, den das MSC Team mit 15-13 für sich entscheiden konnte.