Spitzenduell endet unerwartet einseitig ...
Im letzten Spiel der Hinrunde mit dem Spitzenduell der beiden Topp-Teams (Nr. 1 Moers und Nr. 2 Mondorf) gab es eine Galavorstellung der Gäste aus Mondorf, die in einer guten Stunde – eigentlich im Schnelldurchgang – Gastgeber Moers entzauberten und sich mit einem 3:0 Sieg (25-18-18-20) an die Tabellenspitze setzten. Der TuS Mondorf allerdings mit einem Spiel mehr unterwegs ...
Für die Volleyball-Gala im ENNI Sportpark hatte Trainer Hendrik Rieskamp die erfolgreiche Startsechs vom letzten Wochenende nominiert: Luca Wagner und Jannik Brentel im AA-Bereich, Jan Breburda und Maximilian Kersting in der Blockmitte sowie Marcin Kapusniak und Marvin Prolingheuer auf der Diagonalen. André Illmer wie immer auf der Liberoposition.
Marvin Prolingheuer mit Hinterfeldangriff ...
Nils-Becker-Festival ...
Gleich zum Beginn ein erster Unheil ankündender Akzent durch einen Moerser Angriff „volle Lotte“ in den Mondorfer Einerblock von Nico Wegner. Bis 3-3 unentschieden, dann Jannik Brentel zweimal erfolgreich und 5-3 Führung. (Brentels Aufschlag trifft Diagonalspieler Nils Becker auf der „Flucht“ hinter der Mondorfer Annahmereihe). Nach Monsterrallye aber Moers ins Aus, Prolingheuer punktet, Becker staubt eine schwache Moerser Annahme ab ... und Mondorf profitiert von einem Moerser Blockabpraller. Noch ein Blockabpraller, ein Becker-Angriff die Linie runter und 7-10. Der MSC beginnt die Kontrolle zu verlieren: Auszeiten von Trainer Hendrik Rieskamp bei 8-12 und 9-15. Das 2. Drittel weiter gekennzeichnet durch eine starke Mondorfer Abwehr (Lennart Bevers!) mit Schnellangriffen nach Rallies und Moerser Annahmeproblemen. Bei 11-17 verlassen Brentel und Wagner das Feld, Lukas Schattenberg und Felix Orthmann rücken ein. Mondorf´s Becker (zum 13-19) weiter nicht zu bremsen, Wegner fängt einen direkten Angriffsversuch (13-20)von Moerser Seite ab und nochmal Becker. Bei 15-24 sorgen zwei Aufschlaghämmer von Felix Orthmann noch für das 18-24 – aber Becker locht zum 18-25 ein.
Die Moerser Annahme - hier Luca Wagner - oft unter Druck ...
Zwei Drittel ok, dann wieder Bruch ...
Im 2. Durchgang nach Annahme und Angriffsfehler schnell 1-4 zurück, dann aber mit Mondorfer Netzfehler und Prolingheuer-Ass zum Einstand bei 5. Noch ein Schattenberg-Ass – aber gefolgt von schwacher Moerser Annahme und wiederum mit 7-8 hinten. Nach dem 8-8 staubt Breburda einen Kersting-Aufschlag ab und erstmals Führung bei 9-8 ... aber sofort gekontert von Nils-Becker-Angriff. Moers mit Macht in den Mondorfer Block, 9-11 und Auszeit Trainer Rieskamp. Moerser Angriff ins Aus (9-12) – die Situation bleibt aber eng. Über 12-13 und 13-14 aber nach Aufschlagfehler und Abwehrschwäche nach dem 2. Drittel mit 13-16 zurück. Prolingheuer noch mit Punkt 14, danach aber Moers mit Abwehrschwäche, Angriffsfehler und einem unglücklichen Abpraller zurück bei 16-20 ... mit Auszeit von Trainer Rieskamp. Eine weitere Monster-Rallye schließt Becker zum 16-21 ab, bei 17-21 macht sich nach langer Zeit wieder einmal ein Moerser Block bemerkbar. Mondorf reagiert mit Schnellangriff, nach Becker-Aufschlag Moerser Annahmeproblem, Moerser Angriff ins Aus und ein Moerser Aufschlagfehler besiegelt auch diesen Satz.
"Bad Boy Becker" sorgte beim Moerser Block für Sorgen ...
Gäste starten rasant ...
Im 3. Satz bleiben Jannik Brentel und Felix Orthmann in der Startsechs. Moers mit Brentel-Angriff noch zum 2-1, danach aber nach Abwehrproblem und Angriff ins Aus zum 2-4. Tim Ihde geht in den Mittelblock ... es folgen drei schlimme Annahmepannen in Folge zum 2-7 Rückstand – Luca Wagner rückt ein. Mondorfer Aufschlagfehler zum 3-7, ein direkter Angriffsversuch des Zuspielers landet im Mondorfer Block. Jannik Brentel zweimal mit Druck zum 5-8, Becker antwortet zum 6-10, der Moerser Angriff schwächelt wieder und 6-13. Es sieht gar nicht gut aus: Brentel blockt zum 7-13, es folgt ein Mondorfer Angriff in den Block zum 8-13, ein Mondorfer Aufschlagwinner zum 8-14 und Becker macht nach 9-14 die Punkte 15 und 16. Trainer Hendrik Rieskamp schickt nun Zuspieler Mateusz Maciejewicz ins Rennen. Moers danach mit Vorteilen: Prolingheuer punktet zweimal, Mondorf mit Aufschlagfehler sowie mit zwei Netzfehlern in Folge fällt auf 15-18 zurück. Prolingheuer staubt einen Ihde-Aufschlag zum 16-18 ab. Auszeit Mondorf – geht da noch etwas ? Dann „Getümmel“ am Netz ... und ein Mondorfer Spieler erkennt eine Riesenlücke im Moerser Feld: gezieltes Pritschen und 16-19. Moers greift ins Aus an ... aber Marvin Prolingheuer und zweimal Jannik Brentel bringen Moers erneut auf zwei Punkte heran: 19-21. Wieder Auszeit Mondorf ... und Hoffnung bei Moers. Aber es folgt ein Moerser Aufschlagfehler (19-22) ... nochmal eng nach Becker-Angriff ins Aus bei 20-22. Dann aber drei Moerser Fehler zum Abgang: zweimal der Angriff – und eine Annahmepanne.
Jannik Brentel konnte sich oft durchsetzen ...
Resumée:
Eine unerwartet klare Niederlage der Gastgeber mit einer interessanten Duplizität der Fälle: Mondorf gewinnt 10 Spiele in Folge und verliert die Nr. 11 am letzten Wochenende. Moers gewinnt 10 Spiele in Folge und kassiert an diesem Wochenende die erste Niederlage. Überraschend aber die Deutlichkeit ... und die Machtlosigkeit des Moerser Teams. Die Mondorfer Abwehr glänzend – entweder direkt und sauber (über Lennart Bevers, bester defensiver Beacher in NRW) oder aber den aufopferungsvollen Einsatz seiner Kameraden, die immer noch ein Hand am Ball hatten ... und dann häufig schnell konterten. Rechtshänder Nico Wegner (bester angreifender Beacher in NRW) und Linkshänder Becker irritierten. Die Moerser Netzreihe da überfordert – die Moerser Feldabwehr überlastet. Mondorf mit Spielfreude, einer Reihe von „glücklichen“ Situationen aber auch mit sehr effizienten Spielhandlungen. So gelingen dem Mondorfer Spielmacher gleich drei direkte Angriffserfolge, der Moerser Spielmacher wird bei seinen "direkten" Versuchen abgefangen. Die Gastgeber bleiben unter ihren Möglichkeiten, Spielerwechsel fruchten nicht. Insgesamt der klassische Fall vom Duell zweier Spitzenmannschaften, von denen die eine einen Sahnetag erwischt ... und die andere sich mit Streuselkuchen zufrieden geben muss. Mondorf eben besser. Passiert ist aber eigentlich nicht viel: Mondorf hat ein Spiel mehr, Moers kann mit dem Nachholspiel (vs. Neustrelitz) noch ausgleichen. Der letzte Spieltag der Hinrunde nur eine Momentaufnahme ... Trainer Hendrik Rieskamp zunächst natürlich angefressen ... aber kurz nach dem Spiel in Anbetracht der Gesamtsituation wieder mit Fassung.
Duell am Netz ...
Stimmen:
Trainer Hendrik Rieskamp: „Man muss ehrlich sagen, dass von unserer Planung nicht viel aufgegangen ist. Bei denen lief einfach alles. Zwischendurch auch ein wenig Pech – aber wir müssen das auf uns nehmen. Letztendlich ist mir lieber einmal richtig auf die Mütze zu bekommen, als fünfmal 3:2 zu spielen. Wir waren in allen Elementen zu passiv. Die Annahme war sicher nicht optimal, auch dadurch fehlte die Konstanz im Zuspiel. Einzelne Situationen werden wir noch zu analysieren haben. Dann Konzentration auf nächste Woche.
Co-Trainer Roland Engels: „Mondorf hat verdient gewonnen – sie waren über das gesamte Spiel einfach besser. Bei uns lief es insgesamt eigentlich in allen Bereichen nicht gut, manchmal sogar schlecht. Wir haben alle Wechsel probiert und konnten dem Spiel aber keine Wendung geben. Im letzten Satz hatten wir Mondorf kurz etwas eingelullt – aber dann kamen wieder einfache Fehler.“
Nina Grunenberg nahm die MVP-Ehrung vor ...
Co-Trainer Markus Pukownik: „Da waren schon einige Schwächen – aber wir haben vor allem keinen Zugriff im Block bekommen. Ohne eine gescheite Abwehr am Netz kannst du aber hinten nicht ordentlich arbeiten. Mir fehlte etwas der absolute Wille, niemand war in der Lage die Verantwortung zu übernehmen. Mir schien unsere Mannschaft nicht so fokussiert wie der Gegner.“
Trainer: Anastasios Vlasakidis: „Es lief heute fast alles wie geplant – das passiert einem wahrlich nicht oft. Die Taktik ist immer dann gut, wenn die Spieler ihr folgen können – das war heute der Fall. Wir haben fast durchgängig konzentriert gespielt. Das war eines der besten Spiele von uns – wir haben immerhin gegen einen starken Gegner gespielt, das darf man nicht vergessen.
Ex-Adler Markus Köppke: „Das war heute von unserem Team auch ein Kopfleistung – mit einem großen Zusammenhalt. Moers war nicht so sicher wie sonst, hat viel gewechselt, aber es lief nicht so recht. Wir hatten viele Fans dabei – gut möglich bei der räumlichen Nähe. Moers hat sicher nicht den besten Tag erwischt. Wir waren on fire, Moers nicht.“
Das MSC Aufgebot: Jannik Brentel, Jan Breburda, Tim Ihde, André Illmer, Marcin Kapusniak, Maximilian Kersting, Yannick Kugel, Mateusz Maciejewicz, Felix Orthmann, Marvin Prolingheuer, Lukas Schattenberg, Luca Wagner, Trainer: Hendrik Rieskamp, Co-Trainer, Roland Engels, Markus Pukownik
Das Ergebnis: Moerser SC vs. TuS Mondorf 0:3,18-18-20-25 in 20,22 und 25 Minuten (1h 7min) vor 435 Zuschauern, MVP Gold Nils Becker, MVP Silber André Illmer
Weitere Eindrücke vom Spiel in der Photogalerie