Am Ende der Hinrunde wollen es alle wissen ...
Der letzte Spieltag der Hinrunde und damit auch das letzte Spiel für Mondorf und Moers hat es in sich und hätte besser nicht geplant werden können: in der Bundesliga Nord treffen die Nr. 1 und die Nr. 2 aufeinander. Punktgleich - und nur durch das Satzverhältnis hauchdünn getrennt.
Damit ist klar: wer die Partie am Samstag im ENNI (Spielbeginn 18.00 Uhr) für sich entscheidet, wird – oder bleibt – die Nr. 1 im Westen und in der Liga Nord. Die Tatsache, dass Mondorf ein Spiel mehr hat (aber auch eine Niederlage verbuchen muss) ist am Samstag nicht entscheidend. Erst wenn das Nachholspiel der „Adler“ (vs. Neustrelitz) gelaufen ist, kann richtig abgerechnet werden.
Gegner spielt schnell ... da muss ein Einerblock reichen ...
Favorit Mondorf einmal gestrauchelt
Die große Überraschung vom letzten Wochenende war nicht der klare Sieg der „Adler“ gegen den amtierenden, aber geschwächten Meister Lindow-Gransee ... sondern die überraschende Niederlage der hoch favorisierten Mondorfer gegen den USC Braunschweig (bis dato nur 3 Siege, Mondorf 10 Siege). Die „Mondorfer Siegesserie reißt abrupt“ meldete die Mondorfer Homepage und stellte fest: „Zu langsam, zu emotionslos, keine Stimmung, zu viele Anfälligkeiten.“
Diese Beschreibung passt nun gar nicht zu dem Mondorfer Team, dass in den letzten beiden Jahren alle in der Bundesliga Nord das Fürchten gelehrt hatte – vor allem dem Moerser SC. Vier Niederlagen setzte es nach dem Aufstieg der Mondorfer in die Bundesliga für die „Adler“ – nur im WVV-Pokalhalbfinale konnte man sich in diesem Jahr einen 3:1 Sieg sichern.
Schnelle Entscheidung gefragt: Annahme "oben" oder "unten" ...
Kompakter, starker Gegner
Mondorf stellt eine Mannschaft, die sich über Jahre hinweg entwickelt hat und kompakt und ohne große Schnörkel oder Superstars auftritt. (Nico Wegner, Nils Becker (AA), Max Funk (Z), Lennart Bevers (L) mit je zwei MVP Medaillen) Sieht man einmal von Nico Wegner ab, der zusammen mit Linkshänder Nils Becker auch deshalb für Punkte sorgt, weil der gegnerische Block sich immer wieder auf die Angreifer mit „Links- oder Rechtsauslage“ einstellen muss. Zuspieler Max Funk (zweimal mit MVP Gold) setzt beide nach ihren Ansprüchen ein.
Lennart Bevers, einer der besten defensiven Beacher im WVV Bereich, ist in dieser Saison dazugekommen und unterstützt die anderen „Beacher“ im Team: Beachvolleyballer auf hohem Niveau sind für originelle und individuelle Lösungen im Angriff bekannt.
Man darf also getrost davon ausgehen, dass die Niederlage gegen Braunschweig ein „Ausrutscher“ war, der sich nicht so schnell wiederholen sollte. Auf jeden Fall wird in Moers ein stabiles, hoch motiviertes Team antreten, welches die lange Tabellenführung wieder nach Mondorf holen will.
Wer hat am Ende die "Nase vorn" ... "Heim oder Gäste" ...?
Ergebnis offen – Tagesform?
MSC-Trainer Hendrik Rieskamp sieht die Lage relativ nüchtern. Rieskamp: „Ob Mondorf letzte Woche gewonnen oder verloren hat ist eigentlich egal. Auch die hauchdünne Führung in der Tabelle ist mir zum jetzigen Zeitpunkt egal – abgerechnet wird am Schluss. Nett zu sehen Moers auf Platz 1 – aber das bringt uns nicht weiter.“ Rieskamp: „Wir müssen in jedem Falle mit einem hoch motivierten Gegner rechnen – die haben uns viermal am Wickel gehabt - aber wir haben mit dem Sieg im Pokal gezeigt, dass alles möglich ist. Ob wir den Pokalsieg wiederholen können, hängt von vielen Faktoren ab.“
Rieskamp´s Team scheint gut gerüstet: die Mannschaft verbuchte 10 Siege in Folge und hat in verschiedenen personellen Konstellationen gezeigt wie es geht. Letztendlich läuft es am Samstag wohl auf die viel zitierte Tagesform hinaus: beide Teams brauchen eine Bestleistung, beide müssen komplett antreten.
In der direkten Vorbereitung in dieser Woche hat Trainer Rieskamp noch einmal den Fokus auf die Komponenten (Aufschlag/Block) gelegt, die letztlich gut funktioniert und für Siege gesorgt haben: aus einer Rallye heraus punkten. Der MSC-Trainer folgt damit weiter der Devise: Gutes noch besser machen.
Wer also am Samstag um 18.00 Uhr im ENNI dabei ist, wird in jedem Falle einen Tabellenführer zu Gesicht bekommen. Wer das nach dem Spiel sein wird, ist gegenwärtig völlig offen. Noch sind es die Moerser „Adler“, denen die Fans schon jetzt zurufen: „Auf, auf, ihr Moerser!“