Gegen konstant gefährliche Schüttorfer durchgehalten

In einer stellenweise hochklassigen Partie holten sich die „Adler“ von Trainer Hendrik Rieskamp weitere drei Punkte und bleiben damit nach 9 Siegen in 9 Spielen ganz oben in der Tabelle. Gut 300 Zuschauer verfolgten am Sonntagnachmittag bei bester Stimmung die erwartet harte Auseinandersetzung zwischen den Niedersachsen und den Akteuren vom Niederrhein ...

Trainer Rieskamp hatte Felix Orthmann (AA) auf die Position 1 beordert, Maximilian Kersting (MB) auf 2, vorne in der Mitte Marvin Prolingheuer (D) und Jannik Brentel (AA) auf Position 4. Auf Position 5 Jan Breburda (MB) und hinten in der Feldmitte Marcin Kapusniak (Z). Auf der Liberoposition André Illmer.

Der Moerser Block gegen Schüttorf ...

Start gelungen

Moers startet mit Aufschlagfehler, Breburda korrigiert mit erfolgreichem Angriff und Aufschlag. Nach 3-3 zwei Annahmeprobleme durch den wuchtigen Aufschlag von MVP Cameron Branch und 3-5. Orthmann-Soloblock und Aufschlaghammer sorgen für das 6-5, Marvin Prolingheuer macht die 8-7 Führung. Im 2. Drittel der Moerser Angriff weiter erfolgreich, bei 10-7 Auszeit von Schüttorf. Es geht munter weiter: Prolingheuer punktet nach Mega-Rallye zum 11-8, liefert auch ein Ass zum 15-10 – Schüttorf steuert einen Angriff ins Aus sowie einen Netzfehler bei. 16-10 nach dem 2. Drittel ... und dann zwei Aufschlaghämmer (wieder Branch) zum 16-13. Auszeit von Trainer Rieskamp, der aber dann sein Team weiter erfolgreich (Abwehr, Gegenabgriff) sieht und die Schüttorfer Auszeit bei 19-14 ebenfalls für Hinweise nutzen kann.  Der MSC weiter sehr aufmerksam: Ass von Kersting - Orthmann und Kapusniak am Netz mit „Abstaubern“ zum 22-14. Punkt 23 nach Schüttorfer Aufschlagfehler, Punkt 24 mit dem Moerser Block und noch ein Aufschlagfehler von Schüttorf. So könnte es weitergehen ...

... gut disponiert

Zwei kurze Blackouts kosten den ganzen Satz ...

Im 2. Durchgang weiter lebhafter Schlagabtausch: nach1-3 zweimal Felix Orthmann, Prolingheuer mit Ass und Marcin Kapusniak verwandelt am Netz „direkt“ zum 5-5. Monsterblock von Orthmann zum 6-7, Angriff desselben Spielers zum Einstand und  Orthmann  erneut beteiligt am Dreierblock (Breburda und Kapusniak auch dabei) zum 8-7. Es folgt im 2. Drittel eine unerhört harte Auseinandersetzung ... mit einer ganzen Reihe von längeren Rallies. Branch bleibt Hauptanspielpunkt bei Schüttorf. Dann, nach 14-14, bei Moers der Versuch auf der Position vier mit dem „Kopf durch die Wand“ zu agieren: dreimal feste in den Block und 15-18. Auszeit von Trainer Rieskamp, der sein Team „mit Feuer“ zurück auf´s Feld schickt und bei 20-20 den Ausgleich erlebt: ein Prolingheuer- und zwei Brentel-Angriffe haben geholfen. Noch 21-21 – dann fällt ein Lob ins Moerser Feld, zwei Moerser Angriffe werden verschossen ... und der Satz ist weg. 

Marvin Prolingheuer kann auch Ballrettung ...

Der Moerser Angriff hält durch ...

Auch im 3. Durchgang bleibt Trainer Rieskamp bei seiner Startaufstellung. Nach 3-3 sorgt Felix Orthmann für klare Verhältnisse: ein direkter Aufschlaghammer, ein erfolgreicher Hinterfeldangriff und ein weiterer Aufschlaghammer, der von der Schüttorfer Annahme nicht kontrolliert werden kann und von der Moerser Netzreihe zum direkten Konter genutzt wird: 6-3. Weiter Breburda zweimal erfolgreich ... und über 8-6 nach schönem Prolingheuer-Soloblock die Auszeit von Schüttorf bei 10-6. Moers mit demselben Punktabstand am Ende des 2. Drittels. Schüttorf aber weiter hartnäckig, nutzt „harmlose“ Angriffe des MSC ... und ein weiteres Cameron Branch-Ass bingt die Gäste auf 16-15 heran. Ein Orthmann-Hammer sowie ein schöner Prolingheuer Angriff – wieder nach schöner Abwehr – bringt die 19-16 Führung. Schüttorf liefert mit Aufschlagfehler Punkt 20, ein erfolgreicher Kapusniak/Kersting-Block folgt, nochmal Marvin Prolingheuer ... und dann beenden zwei weitere Schüttorfer Aufschlagfehler den 3. Durchgang.

Felix Orthmann in Aktion

... auch im 4. Durchgang

Im 4. Satz dann früh relativ klare Verhältnisse: Blitzstart zum 3-0, Auszeit der Gäste, weiter zur 3-Punkte-Führung nach dem ersten Drittel. Schüttorf nun mit weniger Druck und mehr Fehlern, der Zuspielerwechsel im 3. Satz wird rückgängig gemacht. Moers nun weiter druckvoll: allein drei Orthmann-Hämmer treiben den Spielstand Richtung 16-11, Breburda, Brentel und Prolingheuer auch dabei. Die „Adler“ aber dann plötzlich wieder „einen Gang zurück“ ... und obwohl Schüttorf noch mit zwei Aufschlagfehlern patzt plötzlich nur noch 21-19. Zuvor noch eine Riesendiskussion über einen strittigen Ball: aus oder nicht ...? Rieskamp mit Auszeit, freut sich dann aber über einen weiteren Schüttorfer Aufschlagfehler und profitiert nach einer weiteren heftigen (Schüttorfer) Diskussion um einen Ball (in oder out) von einer Roten Karte für Schüttorf: Punkt 24. Der letzte Aufschlag von Marvin Prolingheuer (nicht richtig getroffen) trudelt drucklos und mit kuriosem Spin ins Schüttorfer Feld und richtet dort Unheil an ... später von Prolingheuer mit nettem Understatement kommentiert: „Ein blindes Huhn findet auch mal ein Korn!“ Understatement deshalb, weil Marvin Prolingheuer in der Partie sonst alles richtig getroffen hatte ...

Jannik Brentel setzt sich durch

Resumée: Sehr gut aufgelegte Gäste aus Niedersachsen sorgten im ENNI Sportpark dafür, dass die „Adler“ von Trainer Rieskamp Schwerstarbeit abliefern mussten – und dies auch taten. Auch bei größeren Rückständen blieb Schüttorf immer gefährlich – mit dem gut aufgelegten Ex-Adler Nenad Nikolic und dem oft wuchtig agierenden Diagonalspieler Cameron Branch. Dem Kanadier merkte man dann allerdings im späteren Spielverlauf den Kraftverlust an. Damit war das Problem Schüttorf dann eigentlich teilweise gelöst: wesentlich zur Problemlösung trug der Moerser Block bei ... der allerdings durch die guten Aufschläge von Moerser Seite mit Schüttorfer Angriffen gut  „gefüttert“ wurde. Die Moerser Mitte immer wieder mit glaubwürdiger Drohung (und Punkten), das Angriffstrio Brentel, Orthmann, Prolingheuer sehr gut aufgelegt. Vor allem Orthmann zwischendurch der ganz große Druckmacher. Bemerkenswert auch, daß das Team „ohne zwei“ antreten musste: Chris Carter und Lukas Schattenberg nicht dabei. Schön zu sehen, dass die letzten Trainingsschwerpunkte von Trainer Rieskamp (Aufschlag und Block) deutlich positiv zu registrieren waren. Da kann man einen kleinen Rückfall im 2. Satz (mit dem „Kopf durch die Wand“ – sprich: dreimal in Folge in den Block!) leicht verzeihen ...

Timo Bernoth aus der U15 nahm die MVP Ehrung vor ...

Stimmen: 

Hendrik Rieskamp, Moers: „Heute ist unser Plan, eine gute Abstimmung im Bereich Block/Abwehr, gut aufgegangen – auch wenn wir die Nr. 4 (Cameron Branch) nicht immer kontrollieren konnten. Aber unter dem Strich haben wir eine Reihe von seinen Angriffen entschärfen können. Gelegentlich waren wir etwas verkrampft. Unsere Mittelblocker haben ihre Aufgaben gut gelöst, am Aufschlag werden wir weiter arbeiten. Nicht zufrieden war ich mit einer Phase im 2. Satz – da haben wir keine Lösungen gefunden.“

Christoph Kesselmeier, Schüttorf: „Beide Teams sind eigentlich ganz gut gestartet. Wir haben dann im Satzverlauf den Moerser Aufschlag nicht mehr so gut in den Griff bekommen – damit konnten die Moerser ihren Block gut ins Spiel bringen. Da wurde unser Spiel zu durchsichtig. Bei Cameron hatten sie aber so ihre Probleme. Im 4. Satz sind wir schwach gestartet ... und haben dann zu früh die Köpfe hängen lassen. So etwas geht nicht.“

Co-Trainer Markus Pukownik: „Wir haben sehr konzentriert angefangen und verdient deutlich gewonnen. Im 2. Satz stieg dann aber die Eigenfehlerquote – nicht massiv aber doch zu registrieren. Damit haben wir Schüttorf aufgebaut. Wir haben dann weiter ordentlich gespielt – vom 3. Satz ab war aber das Timing im Block nicht mehr ganz so gut, da sind wir etwas zu früh hochgegangen. Der gegnerischen Nummer 4 ging dann später etwas die Luft aus.“

Co-Trainer Roland Engels: „Wir haben uns heute richtig gut durchgekämpft – der Trainer hat auf Spielerwechsel verzichtet – keiner bekam eine kleine Ruhe- oder Denkpause. Das haben die Sechs unter dem Strich gut hinbekommen. Unsere Quote in der Mitte war gut. Wir haben auch gut abgewehrt ... was nicht so einfach war, bei der Qualität des Gegners.“

Das MSC Aufgebot: Jannik Brentel, Jan Breburda, Tim Ihde, André Illmer, Marcin Kapusniak, Maximilian Kersting, Yannik Kugel, Mateusz Maciejewicz, Felix Orthmann, Marvin Prolingheuer, Luca Wagner, Trainer: Hendrik Rieskamp, Co-Trainer, Roland Engels, Markus Pukownik

Das Ergebnis: Moerser SC vs. FC Schüttorf 09   3:1,25-16,21-25,25-21-20 in 19, 26, 24 und 25 Minuten (1h 34min) vor 315 Zuschauern, MVP Silber: Cameron Branch, MVP Gold: Jannik Brentel

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