Überraschung im Pokal: MSC kann es doch

Nach einem erfrischenden 3:1 vs.  Mondorf sind die „Adler“ im WVV Finale 

In den Spielen der Bundesliga Nord tat sich die Mannschaft von Trainer Hendrik Rieskamp gegen den TuS Mondorf bislang recht schwer. Nun leiteten die „Adler“ im Pokal eine kleine Wende ein: nach erheblichen Anlaufschwierigkeiten spielte Rieskamp´s Aufgebot am Sonntagnachmittag vor ca. 200 Zuschauern über weite Strecken dominant weiter und sicherte sich so mit dem 3:1 Sieg den finalen Auftritt gegen den VV Humann Essen.

Trainer Hendrik Rieskamp startete nach dem Durchmarsch am Vortage gegen den TuB Bocholt mit einer veränderten Aufstellung: Lukas Schattenberg und Felix Orthmann zurück auf der Annahme/Außen Position, Jan Breburda und Maximilian Kersting weiter in der Mitte, Marcin Kapusniak (Z) mit Marvin Prolingheuer auf der Diagonalen – auf der Liberoposition Andrée Illmer.

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Lukas Schattenberg durch den Block

Schlecht gestartet – aber toller Endspurt

Zunächst ein miserabler Start gegen das Team aus Mondorf: gleich dreimal in den Gäste-Block und 1-4 und 2-5 Rückstand. Nach dem ersten Drittel die „Adler“ mit 4-8 zurück – wobei von den 4 Adlerpunkten Mondorf drei Punkte durch vergebene Aufschläge beigesteuert hatte. Bei 4-9 Moers wieder in den Block und Auszeit von Rainer Rieskamp, der bei 6-11 (Moers erneut in den Mondorfer Block) schon die 2. Auszeit anberaumte. Moers im 2. Drittel weiter auf der Suche nach Lösungen – aber bei 13-18 und 14-19 Rückstand das Thema Satzgewinn fast durch. Dann hilft Mondorf erneut mit einem Aufschlagfehler, Felix Orthmann „staubt“ ab, schlägt danach platziert cross court, Lukas Schattenberg folgt mit einem drop shot in die Mondorfer Feldmitte ... und plötzlich bei 18-20 (Auszeit Mondorf) wieder eine Perspektive. Ein Orthmann-Aufschlag wird durch die Netzkannte abgefälscht, noch ein Abstauber von Lukas Schattenberg und Einstand bei 20. Bei 20-22 (Moers Aufschlag und Annahme!) wieder ein Aufschlagfehler von Mondorf zum 21-22, Kurzwechsel von Carter für Schattenberg, der schnell zurückkommt und zum 22-23 serviert. Marvin Prolingheuer mit Aufschlag zum Einstand, nach Moerser Angriff in den Block erneut Prolingheuer zum Einstand bei 24. Dann erlöst Lukas Schattenberg sein Team: ein direkter Aufschlagwinner und nach Annahme-Turbulenz bei Mondorf ein Mondorfer Angriff – nach prekärem Zuspiel – ins Aus.

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Mateusz Maciejewicz in Aktion ...

Bann gebrochen – aber mit Einbruch

Damit der Bann gebrochen. Orthmann Aufschlag zum 1-0 leitet den 2. Durchgang ein. Moers nun druckvoll: über zwei Hinterfeld-Angriffe (Orthmann, Schattenberg), Ass von Kersting, Technik-Panne bei Mondorf die „Adler“ zur 8-5 Führung. Zwei Breburda-Blocks ins Folge, einmal mit Felix Orthmann und danach mit Marcin Kapusniak, noch ein Ass, noch ein Annahmeproblem bei Mondorf, noch ein Orthmann-Hammer und 12-6. Dann reißt der Erfolgsfaden plötzlich: Moers erneut in den Mondorfer Block – schnell Auszeit von Rieskamp bei 12-9, aber die Moerser Annahme bricht ein ... und 12-12. Erneut ein Mondorfer Aufschlagfehler (13-12), Orthmann erweitert mit einem Aufschlaghammer, Moers blockt, Schattenberg punktet und bei 17-13 die „Ordnung“ wieder hergestellt. Rieskamp´s Team lässt nun nichts mehr anbrennen: über 20-16, 21-17 zum 24-19 ... Lukas Schattenberg schließt den Satz erneut (Ass in den Winkel vor der Grundlinie) positiv ab. 

Kurze Flaute

Der 3. Satz beginnt mit einem Unikat: Mondorfer Aufschlag unter dem Netz durch auf´s Moerser Feld – anschließend Annahmeproblem bei den Gästen – und Moers mit 2-0 Führung. Dann aber ausgeglichen zum 7-8 nach Moerser Annahmeproblem. Wieder die Annahme und 7-9. Bei 9-13 kommt Mateusz Maciejewski auf die Zuspielposition, bei 9-14 rückt Chris Carter für Felix Orthmann auf´s Feld, bei 13-18 kommt Jannik Brentel für Lukas Schattenberg. Rieskamp´s Team läuft weiter hinterher. Brentel punktet noch mit Aufschlag und Angriff, Annäherung auf 18-19 ... aber der MSC kriegt die Kurve nicht mehr und muss den Satz mit einem Angriff ins Netz abgeben.

Moerser Angriff funkelt

Im 4. Durchgang bleibt Jannik Brentel auf dem Feld, Felix Orthmann wieder dabei, Marcin Kapusniak wieder in der Regie. Ziemlich ausgeglichen bis 7-7, dann unterschätzt ein Mondorfer Angreifer bei einem Lob die „hang time“ von Felix Orthman und hauchdünne MSC-Führung. Im 2. Drittel noch eng bis 11-10, dann aber zweimal Prolingheuer und zweimal Orthmann und 16-11. Auszeit von Mondorf, ein Brentel-Ass folgt zum 17-11, Moers blockt zum 19-13, Brentel punktet weiter und bringt das Team sicher zum Sieg.

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Marvin Prolingheuer und Maximilian Kersting machen zu ...

Resumée: Rieskamp´s Team stärker als am Vortage in Bocholt – vor allem im Bereich Aufschlag. Auch im Block aufmerksamer und wirkungsvoller, ebenso im Angriff. Einbrüche in der Annahme sorgten aber zwischendurch für Falten auf Rieskamp´s Stirn. Sehr positiv die Einstellung der Mannschaft, die nach dem desolaten Auftakt aber den Kampf annahm und an sich glaubte. Allerding auch unterstützt durch neun (9!) Aufschlagfehler der Mondorfer allein im ersten Satz. Das Publikum zwischendurch begeistert vom variablen Moerser Angriffsspiel („Pipe, Mitte und über Außen“) sowie individuellen Lösungen der Moerser Angreifer (Hammer, Shot, Lob). Mit dem Sieg gegen ein Spitzenteam der Bundesliga Nord geht es nun ins Finale um den WVV Pokal gegen den VV Humann Essen. Bei einem Sieg winkt der Einzug in das DVV Pokal Achtelfinale mit einem Duell gegen die power volleys aus Düren. Gedankenspiele in diese Richtung unterband Rieskamp ungehalten: „Ich will davon jetzt nichts hören, wir müssen erst einmal in Essen antreten – mehr ist zu dem Thema vorläufig nicht zu sagen.“

Stimmen:

Trainer Hendrik Rieskamp: „Das war eine schöne Steigerung im Vergleich zu gestern und vor allem das Comeback im ersten Satz hat mich gefreut. Die Elemente Block, Aufschlag, Angriff konstant hochzuhalten, schaffen wir aber noch nicht, zumal wenn ein Gegner von Format auf der anderen Seite steht. Die „Rotation“ im Annahmeriegel haben wir überwiegend positiv verarbeitet – wenn auch mit Einschränkungen. Das waren jetzt zwei Spiele und Siege in Folge, jetzt kommen zwei Wochen Training und dann kommt wieder ein Doppelspieltag.“

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Trainer Hendrik Rieskamp und Co Roland Engels nach der Partie zufrieden ...

Trainer Anastasios Vlasakidis: „Nach dem leichten Anfang mit den Moerser Fehlern haben wir dann zu viele Fehler produziert – allein neun Aufschlagfehler im 1. Satz. Das geht nicht. Moers hat dann den Druck erhöht, wir haben nicht richtig reagiert, nicht angemessen. Unser Aufschlag weiterhin zu harmlos oder fehlerhaft, Moers mit erheblichem Druck über Außen und das Hinterfeld.“

Das Ergebnis: Moerser SC vs. TuS Mondorf   3:1,26-24,25-19,20-25,25-17 in 24,25,25 und 21 Minuten (1h 35min)

Das MSC Aufgebot: Jannik Brentel, Jan Breburda, Christian Carter, Tim Ihde, André Illmer, Marcin Kapusniak, Maximilian Kersting, Mateusz Maciejewicz, Felix Orthmann, Marvin Prolingheuer, Lukas Schattenberg, Luca Wagner, Trainer: Hendrik Rieskamp, Co-Trainer, Markus Pukownik, Roland Engels, Sven Simon

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