Die Startsiege stimmen Chef G. Krivec zuversichtlich, Hoffnung auf die Videowand
NRZ Moers. Es ist durchaus nicht leicht, Günter Krivec sportlich zu überzeugen. Der ehemalige Olympiateilnehmer im Dreisprung hat schließlich schon eine Menge erlebt, um zu wissen, dass vorschnelle Urteile auch die Messlatte ungewollt nach oben schieben können. Im Falles seines Moerser SC in der 2. Volleyball-Bundesliga lehnt sich der Vereinschef und Gründer mit Bedacht aus dem Fenster: „Die Mannschaft ist deutlich stärker als vergangene Saison. Das stimmt mich zuversichtlich, wenn ich an unser Ziel denke.“
Kapusniak – ein sehr guter Griff
Auf dieses Ziel, die Rückkehr in die Bundesliga, arbeiten Trainer Hendrik Rieskamp und sein mit fünf neuen Akteuren bestücktes Team erfolgreich hin: 3:2 in Bitterfeld, 3:0 über Baden, macht Platz eins. Auch wenn die Gegner sicher noch nicht oberstes Kaliber darstellten. Dass der vom SV Lindow-Gransee geholte neue Zuspieler Marcin Kapusniak ein „sehr sehr guter Griff“ ist, wie MSC-Chef Günter Krivec unterstreicht, durften gegen Baden am Sonntagabend die Zuschauer im ENNI-Sportzentrum schon begutachten.
Überraschend ist nicht nur für Günter Krivec allerdings, dass Außenangreifer Felix Orthmann nach überstandener Knieverletzung wieder zum Leistungsträger und Führungsspieler reift. „Ich hatte Felix schon als Co-Trainer eingestellt. Dass er fleißig und akribisch ein solches Comeback hingelegt hat, ist wirklich toll und erstaunlich“, bekräftigt Krivec.
Weniger Gefallen findet der MSC-Vorsitzende bislang an Leistungsträger Marvin Prolingheuer. Der 2,08 m lange Außenangreifer fahndet noch nach seiner Bestform. Gegen Baden holte Trainer Rieskamp beim Stande von 9-14 seinen bisweilen fehlerhaften Punktegaranten gar vom Feld – und leitete mit der Einwechslung von Chris Carter die Wende ein. Prolingheuer draußen? Das war in der vergangenen Zweitliga-Saison so gut wie nie vorgekommen.
Arbeiten für die 1. Bundesliga
Während das Team einem intensiven Wochenende mit dem Zweitliga-Spiel am Samstag (19 Uhr) bei TuB Bocholt sowie dem WVV-Pokalhalbfinale am Sonntag (16 Uhr) gegen Ligamitfavorit TuS Mondorf entgegenblickt, hat Günter Krivec das große Ziel ins Visier genommen: „Ich arbeite schon jetzt, was neue Sponsoren und Zuschauer anbetrifft, auf die Bundesliga hin.“
Videowand ?!
Im ENNI-Sportzentrum hängt dazu oberhalb der Anzeigetafel nun eine Videowand. Gegen Baden blieb das Gerät allerdings schwarz. Dem Vernehmen nach gibt es zwischen MSC und ENNI als Hausherr noch keinen Vertrag bezüglich der Nutzung – im Gegensatz zu den Drittliga-Handballern der HSG Krefeld Niederrhein. Die wollen am Samstag (19 Uhr) im Heimspiel gegen die HSG Bergische Panther die Werbefläche nutzen. So, wie sie das in der Glockenspitzhalle tun.
„Auch für uns ist die Videowand in der Halle und für den Livestream im Internet ein wichtiger finanzieller Baustein“, betont Günter Krivec. Doch es scheint derzeit zwischen den Volleyballern und der ENNI kommunikativ etwas zu haken.
NRZ Moers, Redakteur Michael Ryberg