Die BiWos präsentieren sich zum Saisonbeginn unvermutet stark
Gegen einen überraschend starken Gegner musste sich die Mannschaft von Trainer Hendrik Rieskamp am ersten Spieltag der Saison 21/22 mächtig strecken: nach flüssigem Start und einer langen Holperstrecke war man mit 1:2 in Rückstand geraten, konnte sich dann aber doch durchsetzen und mit einem 3:2 Sieg immerhin zwei Punkte sichern.
Trainer Hendrik Rieskamp hatte zum Start Marcin Kapusniak (Z), Marvin Prolingheuer (D) Lukas Schattenberg und Felix Orthmann (AA) sowie Jan Breburda und Maximilian Kersting (MB) nominiert. Auf der Liberoposition André Illmer.
Viele erfolgreiche Angriffe von Felix Orthmann
Start ok
Guter Start für das MSC Team mit einer 5-1 Führung (T.O. Bitterfeld) mit schöner Aufschlagserie von Marvin Prolingheuer. Dann ein Moerser Angriff ins Aus, eine Abwehr an die Decke und nur noch 8-6. Rieskamp´s Team danach weiter sicher zum 13-8 - die „Bi-Wo´s“ mit der 2. Auszeit. Dann wieder Probleme im Angriff (Annahme!) und bei 13-11 Auszeit von Trainer Rieskamp. Bei 16-12 wieder dominant, weiter zum 19-14. Ab 20 der Moerser Druck immens: Felix Orthmann knallt im Angriff, Lukas Schattenberg mit Druck und „anschlagen“ zum Satzgewinn.
Jan Breburda durch die Mitte ...
Dann ging’s bergab …
Im 2. Durchgang eine eher schleppende Partie: Bitterfeld-Wolfen reduziert die Fehler, Moers reduziert den Druck: harte und eher bescheidene Angriffe mischen sich. Enge Satzstände bis 11-11. Dann wieder Annahmeprobleme, Jannik Brentel kommt für Lukas Schattenberg. Bei 11-14 Moers mit Auszeit, danach Annahmeprobleme und 11-16. Trainer Rieskamp reagiert mit Doppelwechsel: die Achse Kapusniak/Prolingheuer raus, das Duo Maciejewiccz/Wagner rein. Orthmann wuchtet den Ball durch den Block, Luca Wagner mit Monsterblock und Bitterfeld reagiert bei 14-16 mit einer Auszeit. Noch ein starker Breburda/Wagner Block zum 16-18 … doch der Moerser Angriff wieder ohne Erfolg und 16-20. Doppelwechsel zurück. Moers dann wieder erfolgreich im Angriff (Felix Orthmann!) holt auf 19-20 auf, egalisiert sogar bei 22 und Auszeit Bitterfeld. Dann serviert Moers ins Aus (sofort Auszeit Rieskamp!), knallt einen Angrifft in den Bi-Wo-Block … und gibt den Satz ab.
Die Moerser Abwehr oft unter Druck ... hier mit Marcin Kapusniak und Lukas Schattenberg
… immer steiler.
Der 3. Durchgang startet mit Jannik Brentel und Felix Orthmann in der Annahme. Schleppende Entwicklung bis 6-6, mit Prolingheuer- und Orthmann-Angriff zur 8-7 Führung. Dann beginnt das große Elend: Moers ins Netz zum 8-8, Schattenberg noch zum 9-8 - danach aber alles in den Block bis zum 9-15 Rückstand. Auszeit Moers und Maciejewicz kommt für Kapusniak. Bei 11-19 ist es wieder die Annahme, Wagner rückt für Prolingheuer ein. Aber viel Gescheites kommt nicht mehr - der 8-Punkte-Rückstand bleibt. Damit schon mal 2:1 für die Bi-Wo´s und ein Punkt weg …
Entscheidende Phase: Bitterfeld schwächelt
Im 4. Satz geht es nun darum, zu retten was zu retten ist. Weiter mit Schattenberg und Orthmann auf der AA-Position … und gleich mit einer 2-0 Führung, die mehr oder weniger bis 20-20 hält - zwischendurch Einstände, aber auch 4-Punkte-Führungen. Ein ziemlich verzweifeltes Ringen: Moers winkt die Niederlage - die Bi-Wo´s kurz vor einem sensationellen Sieg. Die Schlussphase wird eingeleitet mit einem erfolgreichen Schattenberg/Kersting Block sowie mit einem Prolingheuer Soloblock: 22-20. Danach die Bi-Wo´s ins Aus und gegen die Antenne … und Schattenberg erlöst die Mannschaft mit Punkt 25.
Die Blicke der Trainer ... mal hilfesuchend nach oben ...
Der Tiebreaker startet mit 0-2 (zwei Angriffsfehler), ist dann bis 4-4 eher ausgeglichen ... und bringt dann (Schattenberg und Orthmann punkten) die 8-5 Führung zum Seitenwechsel. Angriffshammer von Orthmann zum 9-6, ein Schattenberg-Lob zum 11-8. Die Bi-Wo´s nun in der (Risiko – Fehler ?) Klemme, nicht mehr ganz so wirkungsvoll, Moers weiter mutig. Schattenberg sorgt für die Punkte 13 und 14 … und hat damit genug für den Sieg.
... und oft sich vergewissernd nach hinten zur Anzeigetafel.
Resümee: Immer wieder schwer zu sagen, wo man zum Saisonbeginn steht: gut trainiert, Testspiele mit Erkenntnisgewinn. Und dann kommt die erste Ernstsituation: in der letzten Saison eine 1:3 Dusche von Mondorf, jetzt gelingt nach einem Fast-Kollaps noch ein 3:2 Sieg. Letzte Saison vs. Mondorf mit leeren Händen, jetzt zwei Punkte geholt: so ähnlich das Fazit von Trainer Rieskamp. Kaum zu erklären, wie nach dem geschmeidigen 1. Satz der MSC Bus so ins Schleudern geraten konnte. Ein Grund sicher die Qualität des Gegners. Beim MSC deutlich zu erkennen die Probleme im Abschluss (individuell!), auch die Probleme in der Abwehr (Block und Feld.) Stellenweise eklatant die Defizite in der Annahme. Die eher problemlose „Annahme oben“ bei drucklosen Floataufschlägen sabotierten einige Bi-Wo´s mit knallharten Aufschlägen weit nach hinten - die Komponente „Annahme unten“ schien nicht mehr geläufig - ganz abgesehen von der Abstimmung: mal sehen wer zuständig ist. Die Moerser Annahme wurde zu oft geknackt, auch die „Annahme oben“ nicht immer auf den Punkt.
Bemerkenswert dann allerdings - nach dem Debakel im 3. Satz - der kämpferische Einsatz und die Entschlossenheit, das Ding noch zu drehen. Auch durch das einfache Rezept: raus auf die „Vier“ und es knallen lassen. Aber: an den Baustellen muss gearbeitet werden. Und: man kann beim Aufschlag mal übertreten, aber in einem Spiel muss es nicht fünfmal sein ...
Die Annahme nicht oft genug gut genug ...
Auch ein Hinweis wert: Bitterfeld-Wolfen bietet sieben Trainingstermine (mit Ball) an … die nicht immer von allen wahrgenommen werden, aber eine Erklärung für die gesteigerte Qualität des Gegners geben.
Stimmen:
Trainer Hendrik Rieskamp: „Wir haben im 1. Satz das umgesetzt, was wir uns vorgenommen hatten. Im 2. und 3. Satz gab es zuviele Probleme in der Defensive - das war auf gut deutsch stellenweise Mist. Da hat Bitterfeld allerdings auch alles getroffen was flog. In der Annahme fehlte zu oft der „Drang“ zum Ball, der Wille zu übernehmen. Insgesamt kann ich mit dem Ergebnis leben - im letzten Jahr sind wir von Mondorf aus mit leeren Händen nach Hause gefahren.“
Co-Trainer Roland Engels: „Das war ein schwer umkämpftes Spiel. Wir haben gut angefangen, sind dann aber unnötig unsicher geworden. Der Gegner hat allerdings gut aufgeschlagen. Wichtig war, dass wir uns zurückgekämpft haben. Hätten wir die Angriffsverteilung im 4. Satz so wie im 5. Satz gehandhabt, hätten wir nicht so zittern müssen.“
Bi-Wo Trainer Jorge Munari: „Meine Mannschaft hat ein gutes Spiel geliefert und mir und dem Publikum viel Freude gemacht. In der Schlussphase des 4. Satzes haben wir keinen Sideout mehr realisiert - das war der Weg in die Niederlage. Moers stellt allerdings auch eine sehr starke Mannschaft, sie sind für mich der Meisterschaftskandidat Nr. 1.“
Lukas Schattenberg: zum Geburtstag MVP Gold belohnt, Julian Hoyer mit Silber ...
Mannschaftsführer und Geburtstagskind Lukas Schattenberg: „Wir sind gut gestartet, haben dann im 2. Satz nachgelassen und haben im 3. Satz nicht aus dem Elend herausgefunden. Man muss allerdings auch dem Gegner ein Kompliment aussprechen – Bitterfeld-Wolfen ist vor eigenem Publikum wirklich stark aufgetreten. Wir müssen weiter an unseren Schwächen arbeiten. Die Umstellungen der Annahme haben wir gerade noch einigermaßen hinbekommen.“
Das Ergebnis: VC Bitterfeld-Wolfen vs. Moerser SC 2:3,17-25,25-23-17,21-25,11-15 in 25,32,25,29,19 Minuten (2h 10m) vor 180 Zuschauern.
Das MSC Aufgebot: Jannik Brentel, Jan Breburda, Christian Carter, Tim Ihde, André Illmer, Marcin Kapusniak, Maximilian Kersting, Mateusz Maciejewicz, Felix Orthmann, Marvin Prolingheuer, Lukas Schattenberg, Luca Wagner, Trainer: Hendrik Rieskamp, Co-Trainer, Roland Engels, Sven Simon
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