Test vs Apeldoorn: Vorstellung gelungen, Publikum entzückt!

Die „Adler“ präsentierten sich gut aufgelegt gegen NL-Meister Apeldoorn 

Nach dem ersten Anlauf beim TERRA Cup in Ibbenbüren am letzten Wochenende zeigten sich die „Adler“ nun erstmals mit einem Testspiel gegen einen Gegner von Format: gegen den holländischen Meister Draisma Dynamo Apeldoorn ... live und real vor eigenem, großen Publikum: live im Sportpark ENNI und live in einem Stream auf sportdeutschland.tv und Twitch ... mit der Moderation von Martin Schattenberg und Hans van Stephoudt.

Heisig geehrt

Vor dem Spiel eine längst überfällige Ehrung: Hans-Peter Heisig, Mitgründer des Moerser SC im Jahre 1985 und seitdem als Trainer, Team-Manager, Reiseleiter, Corona-Beauftragter, Club-Delegierter, Rechtsberater, Staffelleiter usw. (auch: „Mädchen für Alles“) für den Club tätig, wurde vom Sparkassenchef  Giovanni Malaponti für seine Verdienste mit einem Spielball aus dem Jahre 1991 (1. Deutscher Pokal für den MSC!) geehrt – darauf die Unterschriften der beteiligten Akteure. Brigitte Heisig, treue Begleiterin und helfende Hand im Hintergrund, erhielt einen Blumenstrauß. Nach dem Grußwort von Giovanni Malaponti, Vorstand der Sparkasse am Niederrhein, zwei Spielerinnen mit den Geschenken: Marie Müller aus der U12 Gruppe übergab den Pokal-Ball und Carla Kersken aus der U18 überreichte den Blumenstrauß.

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Danach ging´s dann vor einer komplett gefüllten Mitteltribüne zur Sache: Trainer Hendrik Rieskamp schickte wie erwartet Marcin Kapusniak (Z) und Marvin Prolingheuer (D) auf´s Feld, wobei Chris Carter und Felix Orthmann auf der AA-Position agierten und Jan Breburda und Maximilian Kersting für die Mitte zuständig waren. Auf der Liberoposition André Illmer.

Apeldoorn startet stark

Bis 7-7 ausgeglichen, dann Jan Breburda durch die Mitte zum 8-7, ein Apeldoorner Fehler sowie ein Abstauber von Marvin Prolingheuer sorgen für die 10-7 Führung. Dann dreht Apeldoorn auf, egalisiert und geht nach Moerser Annahmepanne, einem Aufschlagfehler und einem etwas unglücklichen Blockabpraller mit 13-16 in Führung. Die Gäste „spielen“ weiter mit dem Moerser Block, erweitern auf 16-22 und sichern sich mit einem Schnellangriff durch die Mitte den 1. Satz.

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Chris Carter aus dem Hinterfeld

Der 2. Durchgang durchgehend eine enge Auseinandersetzung: bei 7-8 allerdings Chris Carter (nach Verletzung!) raus, Lukas Schattenberg rückte ein. Auch Luca Wagner für Jan Breburda dabei. Nach dem 2. Drittel Moers weiter mit einem Punkt hinten, bei 15-17 eine Rieskamp-Auszeit. Der 2-Punkteabstand bleibt bis zum Ende, allerdings zwischendurch nach einem Aufschlag-Hammer von Felix Orthmann auf 21-22 und nach Apeldoorner Aufschlagfehler geschrumpft (Einstand). Zwei Moerser Fehler beenden nach 23-23 den Satz: einmal im Angriff, einmal im Aufschlag.

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Aus der Annahme gleich "weitergeleitet": Marcin Kapusniak

„Adler“ kommen ins Spiel

Der dritte Satz dann eher durchwachsen. 8-6 für das MSC-Team nach dem ersten Drittel, vier Punkte Vorsprung nach dem 2. Drittel. Apeldoorn mit Defiziten im Bereich Aufschlag, Moers nutzt die Gelegenheit, jetzt auch deutlich kämpferisch stärker, setzt sich in längeren Rallies (zweimal in Folge André Illmer mit Mega-Abwehr) durch und zwingt Apeldoorn bei 16-12 zur Auszeit. Moers bis 19-16 vorne, zwei Prolingheuer-Aktionen führen zum 21-16, Auszeit Apeldoorn ... die Gäste holen nun auf und veranlassen Trainer Rieskamp bei 24-22 ebenfalls zu einer Mini-Pause. Bei 24-23 eine „Fummelei“ am Netz, welche der Schiedsrichter mit einem Punkt für Moers belohnt – schwacher Protest der Gäste.

Im vierten Durchgang dann frühe Führung für die Gastgeber, die über 5-2, 10-7, 12-9, 13-10, 15-12 immer eine Antwort haben. Mit einem Orthmann-Hinterfeldangriff sowie mit zwei Breburda-Assen erweitert Rieskamp´s Team auf 18-12, bleibt im Angriff stark ... und freut sich darüber, dass die gesamte Mitteltribüne aufgestanden ist und das Team zum Tiebreaker klatscht.

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Auch Felix Orthmann aus dem Hinterfeld ...

Apeldoorn macht kurzen Prozess

Da ist dann allerdings „Schluss mit lustig“. Apeldoorn ohne Aufschlagfehler, dafür mit gemeinen Sprungfloats, welcher nach mäßiger Annahme den Moerser Angriff durchsichtig machen und Apeldoorn erfolgreich abwehren lassen. Rieskamp hat sein Team auf zwei Positionen verändert - ruckzuck 0-3 und 1-6 – nach einem weiteren unangenehmen Aufschlag von Apeldoorn 4-9 ... und damit der Satz für Moers praktisch – später faktisch weg. Dennoch: das Publikum begeistert – hat nach so langer Zeit endlich mal wieder ein live-Erlebnis genießen dürfen. 

Fazit: Der holländische Meister mit einem sympathischen, gekonnten Auftritt, die Gastgeber nach dem „Schonprogramm“ vom letzten Wochenende richtig gefordert – und stellenweise schon sehr weit: im Bereich Zuspiel viele guten Inszenierungen und viele gute Angriffe am Netz und aus dem Hinterfeld – nicht nur wenn die Annahme kam, sondern auch aus dem Spiel heraus bei längeren Rallies. Der Aufschlag nicht durchgehend aggressiv genug, in der Abwehr (Netz) nicht genügend echte „Zugriffe“, auch dadurch im Hinterfeld immer wieder freie Stellen. Die Apeldoorner mit sehr schnellen Spielhandlungen (nach abgewehrten Bällen aus der Feldabwehr, der Block schon vor der Landung mit Blick zum Feld und starken Reaktionen bei Abprallern). Rieskamp´s Team musste – und konnte – im kämpferischen Bereich zulegen und zeigte sich auch dadurch im Bereich Ballrettung erfolgreicher. Ein sehr schöner Vergleich, ein begeistertes Publikum (man kann es nicht oft genug sagen), das sich endlich wieder über ein Volleyball-Live-Erlebnis freuen konnte und seine „Adler“ mächtig unterstützte.

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Jan Breburda nimmt Maß ...

Stimmen: 

Trainer Redbad Strikwerda: „Es war schön: ein guter Gegner, eine tolle Atmosphäre in der Halle, ein Moderator der für Stimmung sorgte – so etwas sollte man jede Woche haben. Unser Gegner hat uns etwas Probleme bereitet dadurch, dass sie im Bereich Aufschlag/Annahme teilweise stärker agierten – wir haben mit unserem Aufschlag zu viele Fehler gehabt, haben das erst im Tiebreaker konsequent umgestellt. Unsere Floater mochten sie dann nicht ...

Co-Trainer Renzo Verschuren: „Das ist doch eine sehr talentierte Gruppe, dieser neue MSC. Sie haben ordentlich gespielt, hervorragenden Kampfgeist gezeigt. Ich wünsche den Jungs , dass sie schnell zurück in die 1. Liga gehen – auch bei diesem Publikum. Wir sind nicht ganz so stark wie im letzten Jahr, haben wichtige Akteure verloren und müssen jetzt noch mehr arbeiten.“

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Viele "Zuschauer" ...

Trainer Hendrik Rieskamp: „Wir haben noch einiges an Arbeit vor uns – sind aber in der Vorbereitung insgesamt schon weiter als im Vorjahr. Da haben wir 0:4 gegen unsere Gäste verloren. Im Aufschlag gab es gute Ansätze – aber zwischendurch auch die „Zitterhand“ – da fehlte ein wenig die Konstanz. In der Mitte sind wir noch nicht so weit wie wir sollten – sind aber gut in der Planung. Im Angriff stimmte es, in der Abwehr noch nicht – aber ok. Ich habe bewusst viel gewechselt, ich denke die Zuschauer hatten ihren Spaß, da kam – man spürte es – viel positive Energie rüber.“

Co-Trainer Markus Pukownik: „Wir haben es mit einem Gegner zu tun gehabt, der kompakt, als Einheit aufgetreten ist. Das besonders im 1. Satz, da waren wir mit der Annahme nicht so zufrieden, es wurde zu oft „blind in den Block“ geschlagen. Es wurde aber dann besser – als wir „mit dem Block gespielt“ haben und dann die nächste Chance genutzt haben – so wie es im Training geübt wurde. Wir haben uns ohne Zweifel kämpferisch gesteigert und uns damit auch belohnt. Man konnte heute mit einigen Dingen zufrieden sein – aber es bleiben noch einige Aufgaben.“

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Felix Orthmann mit einer guten Richtungsentscheidung ...

Das Ergebnis:

Moerser SC vs. Draisma Dynamo Apeldoorn   2:3,19-23-25,25-23-20,7-15

Das MSC Aufgebot: Jannik Brentel, Jan Breburda, Christian Carter, Tim Ihde, André Illmer, Marcin Kapusniak, Maximilian Kersting, Mateusz Maciejewicz, Felix Orthmann, Marvin Prolingheuer, Lukas Schattenberg, Luca Wagner, Trainer: Hendrik Rieskamp, Co-Trainer, Markus Pukownik, Roland Engels, Sven Simon

Hinweis: Siehe auch die aktuelle (Sonntag online) Berichterstattung in der NRZ – auch über facebook.

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