„Volleyballsplitter“ im Mai (Teil 1)

Die letzten Wochen brachten viele Entscheidungen

Eigentlich fielen die meisten Entscheidungen im nationalen/internationalen Spielbetrieb in den letzten Aprilwochen – wobei die meisten Entscheidungen auf dem Spielermarkt erst im Mai fallen dürften. Gespielt wird natürlich auch noch: u.a. sorgt die FIVB für die olympischen Qualifikationsturniere, die CEV mit dem Continental Cup (beide Beach) sowie die Austragung der Nations League (Indoor, Frauen und Männer).

Entscheidungen in Deutschland

Doch zunächst zu den Entscheidungen in Deutschland. Hier holten sich die Dresdner Damen den Titel – nach 0:2 Rückstand in den Spielen. Dann gelang die Aufholjagd und der Dresdner SC konnte sich noch mit 3:2 Siegen durchsetzen – die 6. Deutsche Meisterschaft für den Club. Ausschlaggebend die hohe Qualität der Dresdnerinnen und der Ausfall von Crystal Rivers bei Stuttgart. Bei Dresden kündigte Libera Lenka Dürr nach einer Topleistung ihren Abschied an. Im Kader der 19 lizensierten Spielerinnen fünf Spielerinnen aus dem Ausland dabei.

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Dresden drehte die Situation nach 0:2 Rückstand ... Photo: VBL

Bei den Herren setzte sich erwartungsgemäß Recycling Berlin durch. Die Berliner waren einfach die stärkste Mannschaft – hatten allerdings in einem begeisternden Halbfinale gegen Düren gewisse Schwierigkeiten. Im Finale vs. Friedrichshafen gab es zwei 3:0 Siege und einen 3:2 Sieg. Es ist der 11. Landestitel für Berlin - im 16 Spieler umfassenden Kader waren 13 Akteure aus dem Ausland. Der Vertrag von Friedrichshafens Trainer Michael Warm wurde nicht verlängert. 

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... während Berlin mit 3:0 Siegen die Meisterschaft holte. Photo: VBL

Blick zu den Nachbarn

In Belgien setzte sich Knack Roeselare gegen Greenyard Maaseik durch (Herren), bei den Damen siegte Asterix Kieldrecht. Beide Landesmeister dominant – sie hatten sich auch den Pokaltitel geholt.

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Jolan Cox vs Hendrik Tuerlinckx hoch - aber nicht hoch genug

In den Niederlanden holte sich bei den Damen Sliedrecht Sport zum 4. Male den Landestitel mit der Formel „best of five“ (dreimal 3:0). Auf Betreiben von Apeldoorn (Corona!) wurde bei den Herren „nur“ nach der Formel „best of three“ gespielt. Apeldoorn sicherte sich die Meisterschaft mit 2:1 Siegen gegen Lycurgus Groningen. Glückwunsch aus Moers für den Meister, gegen den man vor der Saison ein Trainingsspiel absolvieren durfte. Hartelijk gefeliciteert, Redbad!

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MSC im Testspiel vs Apeldoorn vor der Saison ...

In Polen gewann Ex-Adler Lukas Kampa mit Jastrzebski Wegiel die erste Meisterschaft (vor dem CL Sieger Kozle) seit 17 Jahren. Lukas Kampa will in Polen weiterspielen, soll aber ersetzt werden durch das französische Zuspiel-Ass Benjamin Toniutti. Lukas Kampa wurde aber auch schon mal mit Friedrichshafen in Verbindung gebracht ...

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Lang ist´s her: Adler-Trio mit Noah Baxpöhler (bleibt in Frankfurt), Lukas Kampa (Meister in Polen), Georg Grozer jr (von Piacenza nach Monza)

Stärkste Liga - Italien

Cucine Lube Civitanova holt sich im Play Off Finale (best of five) den ersten Sieg in Perugia – Robertlandy Simon gewaltig in der engen Schlussphase. Daraufhin brach in Perugia die ganz große Krise aus: Trainer Vital Heynen wurde von Perugia President (Patron!) Gino Sirci gekündigt. Vorwurf: die Mannschaft habe den Aufschlag vergessen. Civitanova setzte sich nach einer Heimniederlage mit 3:1 Spielen durch ... und holt sich die 6. Landesmeisterschaft. Leider wie fast überall in Europa ohne live Publikum – dafür zählte RAI Sport bei der letzten Live-Übertragung 193 000 Zuschauer. 

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Robertlandy Simon von Civitanova in der Mitte brutal - sonst mit Feingefühl

Im 2. Spiel in Civitanova zelebrierte sich der „Cubaner“ Leon (jetzt nach Heirat in Polen Pole und in der polnischen Nationalmannschaft) als der absolute  „Vollstrecker“ mit 38 (!) Punkten – der höchsten Punktezahl im Herrenbereich seit der Einführung des Rallye Point Systems. Beim 3. Spiel - wieder in Perugia -  war Leon nicht disponiert. Dafür sorgte ein anderer geborener Cubaner (Yoandy Leal, jetzt Brasilien) im 3. Spiel zusammen mit dem Cubaner Robertlandy Simon für den finalen Sieg.  

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Ausnahmeerscheinung Paola Egonu ... Photos: Legavolleyfemminile

Bei den Damen siegte erwartungsgemäß Imoco Conegliano (vs Novara) mit einer absolut dominanten Paola Egonu, die im letzten Spiel wieder einmal mit 35 Punkten dominierte. Wenige Tage später im Champions League Finale bestätigte Egonu ihre Ausnahmequalität und punktete sage und schreibe 40 mal gegen Giovanni Guidetti´s Vakifbank Istambul. Ein neuer Rekord, der für einige Zeit gültig sein sollte. 

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Louisa Lippmann nach ihrer Meisterschaft in Kaliningrad wieder nach Italien (Scandicci - Florenz) Photo: Lokomotiv Kaliningrad

Wechselzeit

Die deutschen Spieler/innen in Italien in Bewegung: Georg Grozer jr. geht von Piacenza nach Monza, Moritz Karlitzek wechselt von Modena nach Sete (FRA). Jan Zimmermann und David Sossenheimer nicht mehr in Perugia - ebenso wie Trainer Vital Heynen.  Hannah Orthmann wechselt von Monza nach Scandicci (Florenz) – bei Scandicci ist auch Louisa Lippmann (Meisterin mit Lokomotiv Kaliningrad) im Gespräch.

Premiere für Vital Heynen: zum ersten Male vor Saisonende gegangen ...

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