"Volleyballsplitter" im April ...

Wochen und Tage der Entscheidungen 

In den allermeisten europäischen Ligen fallen in diesen Tagen die endgültigen Entscheidungen über die Nationalen Meisterschaften – in vielen Ländern sind die Semifinals oder die Finals in den Play Off Runden erreicht. Bei unseren Nachbarn im Westen sind die Finalspiele in vollem Gange ...

Bei den Herren in Belgien gibt es die klassische Auseinandersetzung zwischen Maaseik und Roeselare. Nach einem ersten sensationellen Sieg von Maaseik in Roeselare konnte Roeselare in Maaseik zum 1:1 egalisieren und legte in Roeselare mit einem 3:0 Sieg weiter vor. Pokalsieger Roeselare gilt als Favorit. Bei den Damen in Belgien ist einmal mehr Asterix Kieldrecht (auch Pokalsieger) der große Meisterschaftsfavorit. Die Asterix-Damen spielen jetzt in Beveren, haben bereits 11 Meisterschaften gewonnen – haben aber die reguläre Saison noch nicht beendet.

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Die große Stärke von Roeselare: der Block mit Hendrik Tuerlinckx, Pieter Coolman und Mathijs Desmet

In den Niederlanden wird ein „Meister Bier“ gebraut

In den Niederlanden läuft es bei den Herren auf ein Finalduell zwischen Groningen und Apeldoorn (mit Ex-Adler Renzo Verschuren als Co-Trainer) hinaus. Hier wird nach der Formel „Best of Three“ gespielt (Vorherige Meldung über Verzicht auf Meisterschaft wg. Corona nicht korrekt!). Allerdings war ursprünglich war die Formel „Best of Five“ vorgesehen. Nachdem Groningen die Saison als Nr. 1 abschließen konnte, gilt Lycurgus Groningen auch als leichter Favorit. Der Optimismus bei Apeldoorn (in der Vorsaison mit Testspiel gegen den Moerser SC) allerdings riesengroß: eine ortsansässige Brauerei hat ein Spezialbier aufgelegt – eine Limited Edition Draisma Dynamo Bier. Soll bekömmlich sein - auch als Vizemeister.

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Chris Carter - im Hintergrund Felix Orthmann - im Trainingsspiel vs Apeldoorn

Das holländische Pokalfinale, das bereits zweimal wg. Corona verschoben werden musste, wird zwischen den beiden Kontrahenten noch nachgeholt - wie NL Korrespondent Willem Bekebrede berichtet.

Bei den niederländischen Damen läuft alles auf ein Duell zwischen Sliedrecht Sport (Nähe Rotterdam) und Apollo 8 Borne (Nähe Enschede) hinaus – bis jetzt noch nach der Formel „Best of Five“.  Die erste Partie hat Sliedrecht Sport mit 3:0 gewonnen. Interessant: beide Finalteams spielen ohne Ausländerinnen.

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In Frankreich befinden sich die Herren nach dem Viertelfinale (Top 8 Teams waren beteiligt) nun im Halbfinale. Als Favoriten für die Meisterschaft gelten zwei Teams aus dem Süden: Montpellier (Nr. 1 in der Meisterschaft) sowie Cannes und Narbonne (alle in der Normalrunde nur durch zwei Punkte getrennt) werden die größten Chancen für das Finale eingeräumt. Bei den Frauen laufen noch die letzten Spiele der Normalrunde.

In Polen spielt Lukas Kampa mit Jastrzebski  Wegiel im Finale vs. Kedzierzyn Kozle.

Play Off Drama in Italien - Doping

In Italien hat Hannah Orthmann den CEV Pokal gewonnen, musste sich aber in den Play Off Semifinals dem starken Team von Novara (in der Saison Nr. 2, Monza Nr. 4) beugen. Novara trifft nun im Finale (best of five) auf den Titelverteidiger (und Pokalsieger) Conegliano mit Super-Angreiferin Egonu. Bei den Herren kommt es wie erwartet zum finalen Duell (best of five) zwischen Perugia (mit Jan Zimmermann und David Sossenheimer) und Civitanova. 

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Hannah holt aus ...

In Italien werden in den Play Offs auch die weiteren Platzierungen Plätze (drei bis zehn) ausgespielt. Hier hatte es bei Piacenza noch einmal mächtig Unruhe gegeben, da Mittelblocker Alberto Polo (Nr. 1) mit Doping erwischt und aus dem Verkehr gezogen wurde. Georg Grozer jr. verletzte sich erneut – für ihn ist die Saison vorzeitig beendet. Modena mit Moritz Karlitzek und Trainer Andrea Giani (Deutsche Nationalmannschaft Herren!) holte in der Platzierungsrunde bislang drei Niederlagen und einen Sieg. Karlitzek wird in der kommenden Saison wohl in Warschau aufschlagen, US-Zuspieler Micah Christensen zieht es ins russische Kazan. 

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Hart getroffen: Doping und Verletzungen

Lippmann sensationell

In Russland sind die Finals entschieden: Dinamo Moskau schlägt Zenit St. Petersburg. Bei den Frauen hat Louisa Lippmann sensationell mit Lokomotiv Kaliningrad (dem alten Königsberg) im Finale vs Dynamo Moskau mit 3:2 (nach 0:2 Rückstand!) gewonnen – der erste Titel für Kaliningrad. 

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Louisa überragend - Photos: Lokomotiv Kaliningrad

Lippmann lieferte mit 25 Punkten eine glänzende Partie ab ... und sorgte mit dem letzten Angriff über die Pos. 2 (nach mäßiger Annahme von Dijkema schnell zugespielt) für den Titelgewinn: feste an den Dynamo-Block und der Ball weit ins Aus.

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Louisa mit Fan 

In Deutschland läuft die Play Off Runde bei den Damen und Herren noch. In Friedrichshafen gab es im ersten Spiel vs. Berlin ein hochklassiges Drama: nach 0:2 Rückstand holte Berlin mit 19-17 im Tiebreaker den ersten Sieg und legte in Berlin mit einem eindrucksvollen 3:0 Sieg nach. Trainer Michael Warm wurde im Interview danach von einer kessen Reporterin ziemlich in die Mangel genommen, da er nur von Stärken (Aufschlag etc.) des Gegners sprach, aber sich nicht zu Schwächen seines Teams äußern wollte. 

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Grankin macht den Unterschied ... man achte auf die Haltung der Hände

Bei den Damen konnte Stuttgart daheim das erste Spiele vs. Dresden für sich entscheiden ... und bestätigte damit die Ergebnisse aus der Hauptrunde (zweimal 3:0). Alle Spiele in der finalen Play Off Runde werden erstmals von sport1 übertragen.

Volleyball, Stream und Neue Ordnung ...?

Noch wird in der Halle gespielt – aber die Vorboten für die Saison draußen im Sand sind unübersehbar. Das erste FIVB Turnier in Doha (mit einigen Corona-Fällen, obwohl in der Bubble) fand statt, jetzt steht Cancun bevor. Die ersten Turniere auch im regionalen Bereich sind bereits angekündigt. So verzeichnet der WVV-Beachkalender für die letzte Aprilwoche 13 Angebote, für den Monat Mai gibt es 126 (!) Veranstaltungen (2 vs 2). Erstmals will der Verband auch eine 4 vs 4 Version anbieten.

In der Halle läuft noch ein Beach-Wettbewerb der „New Beach Order“ in Düsseldorf. Eine geniale Formel und ein tolles Konzept, welches Beachvolleyball das ganz Jahr über anbieten will: im Winter in der Halle und im Sommer draußen. Die Spiele werden von twitch.tv/trops4 gestreamed ... und bieten parallel zur Aktion im Sand einen begleitenden live chat für interessierte Zuschauer an.

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Mehrfach: Mixed feelings ...

Prollfaktor im Sand

Das Format leidet allerdings unter einem erheblichen Proll-Faktor, für den vornehmlich einer der Protagonisten, Alexander Walkenhorst, zuständig ist. Nach der ersten Beach Trophy Runde im letzten Sommer beleidigte er den DVV Sportdirektor – und musste sich entschuldigen. Beim letzten Turnier vor wenigen Tagen gab es einen Sexismus-Vorfall mit dem vorzeitigen Abgang von Bieneck/Schneider (die in Cancun auf der FIVB Tour starten werden) – und Walkenhorst musste sich entschuldigen. 

Auf der sogenannten „Content Couch“, auf der Interviews mit Spieler/innen stattfinden und auf der Spiele nachbetrachtet werden, ist Walkenhorst als Besserwisser und Selbstdarsteller mit den größten Sprechanteilen zu beobachten, der dann auch schon mal einen Mit-Kommentator so nebenbei als „Arschloch“ bezeichnet – wie nach dem letzten Halbfinale, als es um die Fankultur im Volleyball ging.

Bleibt die Frage, wie lange die Sponsoren und die „sportstadt Düsseldorf“ Walkenhorst weiter wüten lassen ...

Last not least – Noch etwas aus der Region

In der Bundesliga Nord endet die Saison in diesen Tagen bei den Damen und Herren. Nach einer unruhigen Saison mit vielen coronabedingten Störungen gab es für zwei nicht weit auseinander liegende Vereine (Moers, Essen) am Saisonende denselben „Schicksalsschlag“: zwei ganz junge Spieler, aus einer starken Jugend aufgebaut und in der jetzt zu Ende gehenden Saison in der Stammformation, verlassen ihren Club und spielen zumindest für ein Jahr in den USA.

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Veit auf dem Absprung ...

Veit Bils vom Moerser SC geht zur Limestone University (Nähe Charlotte) in South Carolina und Lucie Wiedeking von Allbau Essen geht nach Palatka (Nähe Orlando) in Florida. 

... ebenso wie Lucie

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