„Adler“ packen Mondorf wieder nicht

Im West-Derby „Adler“ im Tiebreak abgefangen ...

Zur wie erwartet engen Auseinandersetzung gegen die „launische Diva“ vom TUS Mondorf kam es am Samstagabend im ENNI Sportpark: wie schon in dem extrem engen Hinrundenspiel machten es die Mondorfer auch im Rückspiel extrem spannend und gaben den Gastgebern nach fünf Sätzen das Nachsehen. Das Team von Trainer Rieskamp fällt im Rennen um Platz 1 zurück, da sich Tabellenführer Lindow-Gransee gegen Neustrelitz keine Blöße gibt: Rückstand jetzt sechs Punkte.

Trainer Hendrik Rieskamp vertraute erneut der Startsechs vom letzten Wochenende: Lukas Salimi (Z), Marvin Prolingheuer (D), Chris Carter/Lukas Schattenberg (A/A), Veit Bils/Oskar Klingner (MB), André Illmer (L).

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Die MSC Annahme insgesamt ok - hier mit Lukas Schattenberg ...

Mondorf kontert zielsicher

Schon die ersten beiden Aktionen (zwei Moerser Angriffe zum 0-2 geblockt) ließen ahnen, dass im ENNI Sportpark Gäste angetreten waren, die es den Gastgebern nicht einfach machen würden. Der Moerser Angriff danach gut dabei (Carter und Prolingheuer je zweimal erfolgreich), kann bei 6-7 nach einem Schattenberg-Abstauber (nach Carter-Aufschlag) zum 7-7 egalisieren – danach aber mit Aufschlagfehler zum 7-8. Interessante enge Auseinandersetzung auch im 2. Drittel: eher vorsichtiges Abtasten mit dem Bemühen Fehler zu vermeiden. Nach 12-14 kann sich der MSC mit zwei Schattenberg-Angriffen auf 15-15 nähern, kann dann jedoch eine Abwehr nicht realisieren und bei 15-16 wieder einen Punkt zurück. Danach kann  sich Moers mit zwei Angriffen nicht durchsetzen – Mondorf jeweils mit erfolgreichem Konter. Auszeit von Trainer Rieskamp bei 16-19. Mondorf noch einmal mit erfolgreichem Hinterfeldangriff – zum 16-20. Prolingheuer markiert Punkt 17, Jonas Hoppe kommt für Lukas Salimi. Bei 18-22 die 2. Moerser Auszeit. Carter und Prolingheuer verkürzen noch auf 20-22. Noch zwei Konter von Mondorf (nach Abwehr von Moerser Angriffen) und der erste Satz ist weg.

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Der Moerser Block mit Prolingheuer/Klingner wirkt ...

„Adler“ nutzen Mondorfer Fehler

Im 2. Durchgang Lukas Salimi wieder in der Startformation. Schnelle 4-1 Führung, Salimi „direkt“ aus der Annahme zum 5-2 und Lukas Schattenberg liefert einen „Aufschlaghammer“ (wie in alten Zeiten!) zum 7-2. Nach dem ersten Drittel die 8-3 Führung – mit Punkt von Chris Carter. Es folgt ein Duell auf Augenhöhe – der 5-Punkte-Abstand wird von Moers bis 16-11 verteidigt, Rieskamp´s Team kann dann noch über 18-11 auf 20-14 erweitern. Bei Mondorf nun ein wenig die „Luft raus“ – liefert vier Punkte im Zwanzigerbereich: zwei Aufschläge weg, ein Netzberührung und schließlich räumt Mondorf sportlich nachträglich ein hauchdünnes „touché“ ein. 

Im 3. Durchgang eine ähnliche knappe Auseinandersetzung wie in den beiden Sätzen zuvor. Beide Teams auf Augenhöhe – keine großen Differenzen über 4-4 und 8-8 bis  12-12. Dann aber Aufschlagfehler Mondorf, Klingner punktet und ein harter und ein zarter Angriff von Prolingheuer führen zur 16-14 Führung. Ein erfolgreicher Moerser Dreierblock, ein Bils- und ein Prolingheuer-Angriff sichern die 20-17 Führung. Auszeit Mondorf. Moers bleibt dominant bis 24-20, kann erneut eine erfolgreiche Mondorfer Attacke über die Position vier nicht abwehren. Auszeit von Trainer Hendrik Rieskamp bei 24-22. Dann mutiges Zuspiel von Salimi auf Bils, der den Ball ins Mondorfer Feld „reißt“.

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Marvin Prolingheuer auf Shopping Tour ...

Zwei Drittel gut, dann Abriss

Im 4. Satz – wie nicht anders zu erwarten – eine erneut enge Auseinandersetzung. Wie schon im 1. Satz der MSC bei 7-8 hinten ... und auch nach dem 2. Drittel mit 15-16 zurück. Jonas Hoppe ab 13-15 im Spiel, Carter zweimal auf der Pos. vier erfolgreich. Noch 15-16, dann aber Salimi zurück, nachdem ein Moerser Angriff (Rettungsversuch) die Antenne zum  15-17 touchiert. Prolingheuer markiert noch das 16-17 ... noch alles im „grünen Bereich“. Dann aber schlägt Mondorf „durch“ den Moerser Block, einer direkter Moerser Annahmefehler folgt, noch einmal eine prekäre Moerser Annahme, die sich nicht „umwandeln“ lässt – damit plötzlich 16-20. Ein Moerser Angriff aus der Mitte „verschossen: 16-21. Tim Ihde kommt für Veit Bils. Mondorf mit zwei Fehlern in Folge, Moers nähert sich noch auf 18-21, Mondorf reagiert mit Auszeit. Dann ein Moerser Angriff ins Aus zum 18-23. Klingner und Schattenberg können noch punkten – aber nicht verhindern, dass Mondorf die 5-Punkt-Führung bis zum Satzende hält.

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Oops - hat´s jemand gesehen ...?

Tiebreak mit Verlängerung

Damit Showtime – Tiebreak. 2-0 Führung mit Carter-Angriff und Monsterblock von Bils/Prolingheuer. Sollte Mut machen. Dann stimmt die „Ballhöhe“ nicht – Moerser Angriff ins Aus, Mondorf „staubt“ am Netz ab und 2-3. Nach einer erfolgreich abgeschlossenen Monster-Rallye 3-3, mit  Punkten von Prolingheuer und Klinger zum 7-5 weiter ... und Auszeit Mondorf. Bei 9-7 (Carter steuert zwei Punkte bei) Moers noch am Drücker. Dann aber fällt auf Moerser Seite ganz einfach ein Ball auf den Boden – alle schauen zu und 9-9. Über 10-10 zum 12-12 und 13-12. Dann ein zaghafter Aufschlag von Moers mit harter Mondorfer Antwort zum13-13 ... und ein Moerser Angriffsfehler nach langer Rallye bringt den ersten Satz- und Spielball für die Gäste. Moers kann egalisieren, dann Nico Wegner zum 14-15 und somit zum 2. Spielball. Ein Prolingheuer-Angriff  sitzt! Mondorfer Schnellangriff zum 15-16 – Carter gleicht aus. Dann wieder Vorteil für Mondorf, nachdem ein vorsichtiger Moerser Angriff im Aus landet – die letzte Patrone für einen Mini-Vorteil verschossen, 16-17. Noch einmal Prolingheuer zum 17-17, Mondorf prügelt ins Aus: 18-18. Noch eine Chance für den MSC? Mondorf´s Wegner sorgt mit hartem Angriff  (ins Aus, aber „Mini-Touché“ bei Moers) für das 18-19 und den sechsten Matchball ... und die vergebliche Jagd nach einer (verpatzten) Annahme auf Moerser Seite sorgt für das Ende der Partie.

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Lukas Salimi beim Rettungsversuch nach Annahmepanne ...

Fazit: Eine außerordentlich enge Partie gegen Mondorf – wie schon im Hinspiel. Da hatte es zwei Sätze mit Überlänge gegeben – im ENNI Sportpark brachte der Tiebreak eine deutliche Überlänge. Das Kommentatoren-Duo Guido Lohmann/Horst Irmler stellte zu Recht fest: „Ein toller fight beider Mannschaften, ein Spiel auf Augenhöhe - das etwas glücklichere Team gewinnt.“ Mondorf sicher auch glücklich – aber nicht unverdient, weil letztendlich in der Schlussphase mit weniger Fehlern. Mondorf profitierte in starkem Maße von AA Nico Wegner, der bestens bedient wurde und ein wenig zu oft (über die Pos. 4, Moerser Block auf Pos. 2?) mit harten Diagonalschlägen erfolgreich war. Marvin Prolingheuer nicht mit derselben Effektivität, da zwischendurch die optimale Angriffshöhe (Abschlag) fehlte. Kleinigkeiten, die dann in einer engen Auseinandersetzung den Ausschlag geben können. Ebenso wie die Tatsache, dass sich das MSC Team immer wieder gute Konterchancen (gute Abwehr) erarbeitete, dann aber im Abschluss nicht entschlossen genug agierte. Mondorf mit deutlicher Priorität und größerer Effiziens beim Abschluss ... wenn aus der Abwehr heraus Konterchancen erarbeitet wurden. Die „launische Diva“ aus Mondorf frischte nach dem 1:2 Rückstand ihr Make-up noch einmal auf, änderte ihre Taktik (Druck auf die Pos. 1) und gestattete in der Schlussphase des Tiebreakers dem MSC nur kleine Annäherungsversuche. 

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Julia Voerman aus der D3 nahm die Ehrung vor ...

Stimmen:

MSC Trainer Hendrik Rieskamp: „Bei uns haben ein bis zwei Elemente gefehlt. Wir haben z.B. viele Chancen erarbeitet – zu wenig Chancen genutzt. Die Mondorfer hatten da ihren „go-to-guy“ der das Erarbeitete verwandeln konnte. Schade, da haben wir uns zu selten belohnt. Ich kann nicht zufrieden damit sein, dass wir den 4. Satz nicht clever zuende gespielt haben. In der einen oder anderen Situation sind wir einfach zu hektisch – und dann läuft es nicht so wie geplant.“

Co-Trainer Martin Schattenberg: „Am Ende war es doch etwas unglücklich. Der große Unterschied war Nico Wegner bei Mondorf. Den haben sie gut genutzt, wenn man sich aus der Abwehr heraus gut Chancen erarbeitet hatte. Ein wenig fehlte bei uns auch der Hinterfeldangriff (pipe), mit dem wir den gegnerischen Block mehr hätten stören können. Wir haben unsere Punktballchancen nicht gut genug genutzt!“

Mondorf Trainer Anastasios Vlasakidis: Wir sind gut gestartet, haben dann aber im 2. Satz festgestellt, dass du gegen Moers 100% geben musst, sonst geht es nicht. Wir haben uns reingekämpft – dann hat im Tiebreak der Glücklichere gewonnen. Unsere Block/Abwehr hat gut gearbeitet, dadurch konnten wir unseren Außenangreifer gut nutzen. Zwischendurch haben wir unsere Taktik geändert, mal mehr Druck auf die Eins gemacht.“

MVP Chris Carter, der sich über seine Auszeichnung gar nicht freute und die Plakette hinter dem Rücken versteckte: „Wir haben am Ende nicht die richtigen Lösungen gefunden – leider war ich auch daran beteiligt. Die Annahme war insgesamt ok, auch das Zuspiel. Bei einem solchen Gegner muss man einfach seine Punktballchancen nutzen.“

Das MSC Aufgebot vs. TUS Mondorf : Veit Bils (14), Chris Carter (4), Jonas Hoppe (1), Tim Ihde (5), André Illmer (11), Oskar Klingner (7), Niklas Mülders (10), Marvin Prolingheuer (8), Lukas Salimi (9), Lukas Schattenberg (12), Luca Wagner (3), Maxi Ströbl (13), Trainer: Hendrik Rieskamp, Co-Trainer: Martin Schattenberg, Co-Trainer/Scout: Sven Simon

Das Ergebnis: Moerser SC vs. TUS Mondorf   2:3,20-25,25-19-22,20-25,18-20 in (reine Speilzeit) 24,23,26,26 und 21 Minuten (2h 0min), MVP Gold Mondorf: Nico Wegner, MVP Silber: Chris Carter

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