Das MSC Team findet die Form nicht ... und enttäuscht
Nach dem eher bescheidenen Auftritt des MSC-Teams am Samstag in Neustrelitz kam es am Sonntag drauf zu einer richtig enttäuschenden Vorstellung der Mannschaft von Trainer Hendrik Rieskamp, die in einer 1:3 Niederlage mit dem Prädikat „mangelhaft“ mündete. Von möglichen sechs Punkten für zwei klare Siege blieben den „Adlern“ am Wochenende nur zwei magere Zähler ...
Gegen hoch motivierte Warnemünder, die am Vortage Tabellenführer Lindow-Gransee geschlagen hatten, schickte Trainer Rieskamp folgendes Sextett ins Rennen: Jonas Hoppe (Z) und Marvin Prolingheuer (D), Chris Carter/Lukas Schattenberg auf der AA Position, Veit Bils und Oskar Klingner in der Mitte sowie André Illmer auf der Libero-Position.
Beide Zuspieler (hier Jonas Hoppe) ...
Von Beginn an eine eher schleppende auf mäßigem Niveau ausgetragene Auseinandersetzung. Von 2:2 bis 18:18 – die Teams nie mehr als zwei Punkte auseinander. Lukas Schattenberg und Marvin Prolingheuer mit der höchsten Ausbeute im Bereich Angriff. Auf beiden Seiten kein erfolgreicher Block, nur eine längere Rallye. Chris Carter macht sich auch im Angriff bemerkbar, nach 18-18 erhöht Schattenberg (zweimal in Folge) auf 20-18, Auszeit Warnemünde. Danach macht Veit Bils mit seiner Aufschlagserie (Sieben am Stück) weiter, punktet zweimal direkt - den letzten Angriff schlägt Warnemünde ins Aus.
... erheblich unter Druck (hier Lukas Salimi)
Sieben Punkte zurück, 7 sieben Punkte aufgeholt - am Ende doch gescheitert
Der bleibende Eindruck vom 1. Satz: man kann das Spielgeschehen locker laufen lassen und behält am Ende die Kontrolle. So läuft die Partie im 2. Durchgang zunächst weiter wie im 1. Satz. Bei 7-8 technische Auszeit und Trainer Rieskamp mahnt in die Runde: „Block - bei hohen Bällen später springen!“ Nach 8-8 und 10-10 der MSC plötzlich mit 10-13 zurück und Auszeit Trainer Rieskamp. Danach der Angriff weiter zahnlos. Bei 13-16 die 2. Auszeit Moers, Maxi Ströbl ersetzt Chris Carter. Bei 13-18 kommt Lukas Salimi für Jonas Hoppe und die 2. Auszeit, in der Trainer Rieskamp eine weitere Blockempfehlung gibt: „Sauber die Hände rüber!“ Bei 14-21 – mittlerweile liegt der MSC fast hoffnungslose sieben Punkte zurück - beginnt mit Warnemünder Hilfe (Fehlerproduktion!) eine Art Aufholjagd. Bei 17-21 Auszeit Warnemünde. Drei erfolgreiche Angriffe von Prolingheuer, drei Angriffe von Schattenberg: 23-23! Der Ausgleich ist geschafft – eine Belohnung gibt es aber nicht. Moers noch mit Aufschlagfehler (23-24) und einem erfolgreichen Netzangriff: 24-24. Der folgende MSC Angriff geht direkt in den Warnemünder Block (25) und nach schwacher Annahme wird ein harmloser Moerser Angriff von Warnemünde gekontert. Satz weg.
Veit Bils hat sich durchgesetzt
Bis 17 das Übliche, dann drucklos bis zum Ende
Ähnlicher Verlauf im 3. Satz, in welchem sich der MSC zunächst leichte Vorteile erarbeitet (8-5 Führung), dann aber im 2. Drittel die Führung stückweise verspielt. Die Annahme wackelt, in der Auszeit bei 11-9 stellt ein Spieler fest: „Wir stehen wie gefroren!“ Schwächen im Block unübersehbar – nach dem Einstand am Ende des 2. Drittels folgt noch ein 17-17. Von da an geht´s bergab. Nach einem gescheiterten Schnellangriff zum 17-19 kommt Jonas Hoppe für Lukas Salimi. Moers schwächelt weiter deutlich im Angriff, kann sich nicht befreien und beendet bei 18-24 den Satz mit einem Aufschlagfehler.
Zwischendurch - Appell für´s Weitermachen ...
Wieder am Ende versagt
Im 4. Durchgang zunächst erneut leichte Vorteile für Rieskamp´s Team. Nach dem 1. Drittel wieder eine 8-5 Führung, nach dem 2. Drittel ein kleiner 14-16 Rückstand. Nach 15-15 wird auf Moerser Seite ein Ball gegen die Decke abgewehrt. Bei 18-18 und 20-20 bleibt noch die Hoffnung auf eine Wende. Dann aber Moerser Aufschlag ins Aus, ein Angriff ebenfalls - Auszeit von Trainer Rieskamp bei 22-22. Noch ein dringender Appell („Alle zusammen!“), sogar noch zwei „Geschenke“ von Warnemünde in Form von Aufschlagfehlern – aber Moers kann einfach nicht abwehren: Block und Feldabwehr erhalten keinen Zugriff, ein folgender harmloser Moerser Angriff wird von Warnemünde gekontert.
Fazit: Nach dem ersten – mühelos – gespielten Satz erhält das Team wohl die Rückmeldung: alles unter Kontrolle, wenn wir einen Gang zulegen. Das Gefühl einer Überlegenheit, einer scheinbaren Überlegenheit stellt sich ein. Diese Einstellung reichte nicht, der Versuch, in jeder Phase des Spiels den Stand der Dinge zu optimieren, unterblieb. Statt dessen werden zu viele Ungenauigkeiten und Fehler produziert. Mit „Ach und Krach“ waren am Vortage in Neustrelitz zwei Punkte gerettet worden. Der MSC nicht in der Lage, das Spielgeschehen beliebig zu steuern. Trainer Hendrik Rieskamp erheblich gefrustet – zum einen Teil wohl weil seine Mannschaft nicht das zeigte was sie eigentlich kann ... zum anderen Teil wohl auch, weil Rieskamp seit über vier Monaten kein Spiel mehr verloren hat. Über objektive Mängel und Defizite kann (muss!) man sich gerne Gedanken machen. Verlieren aber gehört zum Geschäft und der Trainer sollte den Vorgang nicht unnötig dramatisieren.
In Wartestellung vlnr: Oskar Klingner, Maxi Ströbl, Jonas Hoppe, Tim Ihde, Luca Wagner, Niklas Mülders
Viel Frust
Ein stark frustrierter MSC Trainer Henrik Rieskamp kurz nach dem Spiel: „Ich muss mich bei den Fans für die Leistung der Mannschaft entschuldigen. Wir haben in keinem Element – abgesehen von wenigen guten Einzelaktionen - überzeugen können: die Annahme, das Zuspiel, der Angriff – auch in der Defensive am Netz und im Feld: überall Mängel. Der Verein hat alles getan in der Vorbereitung des Doppelspieltages: perfekte Planung und Umsetzung vom Team Manager Hans-Peter Heisig. Das hat die Mannschaft nicht mit einem Sieg belohnt.“ Rieskamp sogar: „Grundsätzlich muss man sich als Trainer nach einem solchen Spiel ernsthaft überprüfen, ob man die Mannschaft weitergebracht hat. Man muss sich fragen, ob man der Richtige ist. Jetzt kommen die starken Gegner – da müssen alle Farbe bekennen.“
Verdiente sich die MVP Plakette ... André Illmer
Das MSC Aufgebot in Warnemünde: Veit Bils (14), Chris Carter (4), Jonas Hoppe (1), Tim Ihde (5), André Illmer (11), Oskar Klingner (7), Niklas Mülders (10), Marvin Prolingheuer (8), Lukas Salimi (9), Lukas Schattenberg (12), Luca Wagner (3), Maxi Ströbl (2), Trainer: Hendrik Rieskamp, Co-Trainer/Scout: Sven Simon
Das Ergebnis: SV Warnemünde vs Moerser SC 3:1,18-25,26-24,25-18-22 in 25, 28, 23 und 17 min (1h 43min), MVP Warnemünde: Adrian Adam Kopij, MVP Moers: André Illmer